Liebe meines Lebens
werde erst wieder mit dir reden, wenn du diesen ungeheuerlichen Vorwurf zurücknimmst!" Doch dann wurde ihr plötzlich die Bedeutung von Lucs Worten bewusst. "Du hast mein Telefongespräch belauscht! Woher kannst du sonst wissen, was ich zu Rory gesagt habe - wie kannst du nur so tief sinken! "
Noch während sie sprach, meldete sich ihr schlechtes Gewissen. War sie denn besser? In ihrer Hochzeitsnacht hatte sie gehört, wie Luc Gabrielle angerufen und ihr mitgeteilt hatte, dass er zu ihr kommen würde ... Die Erinnerung daran machte ihr das Sprechen schwer. "Rory ist mein Kumpel, und ich liebe ihn wie einen Freund, das ist doch wohl in Ordnung."
"Nichts ist in Ordnung! " herrschte er sie an. "Ich verbiete dir jeden Kontakt mit ihm! Und wenn du meinst, du könntest den Sommer über ganz unverbindlich ausprobieren, wie ich im Bett bin, und dich dann in aller Ruhe entscheiden, hast du dich gewaltig getäuscht, lass dir das gesagt sein! "
Star fröstelte. Völlig erschöpft blickte sie zur Decke auf, ohne jedoch etwas von den herrlichen Stuckarbeiten wahrzunehmen. "Mach dir keine Sorgen, ich werde nie wieder mit dir schlafen, Luc Sarrazin. Und wenn du dich jetzt nicht entschuldigen willst, kannst du gehen."
Luc atmete tief durch, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Warum gelang es Star immer wieder, seine negativsten Eigenschaften zu wecken? Er fühlte sich ohnmächtig vor Wut.
Star hatte mit Rory geschlafen, sie musste mit ihm geschlafen haben! Und das, während er die ganzen anderthalb Jahre ... War es jedoch nicht er selbst gewesen, der Star ausdrücklich aufgefordert hatte, Erfahrungen zu sammeln? Er durfte gar nicht daran denken.
Nachdem Star zwei Stunden wie betäubt geschlafen hatte, fand sie langsam in die Wirklichkeit zurück und begann sich wieder zu erinnern ...
Neben ihr auf dem Kissen lag ein Zettel.
Habe einen wichtigen Termin. Tut mir Leid, Luc .
Luc war nach Paris geflogen! Nur gut sechsunddreißig Stunden, und sie hatte es geschafft, ihn aus dem Haus zu jagen! Nicht, dass die letzten anderthalb Tage besonders glücklich verlaufen wären, aber immerhin war Luc bei ihr gewesen, und sie hatte mit ihm reden können.
Was war nur in sie gefahren? Sie wusste doch ganz genau, dass er dramatische Gefühlsausbrüche nicht ausstehen konnte. Natürlich, die Gründe, die er für ihre Ehe und gegen eine Scheidung angeführt hatte, waren wenig schmeichelhaft für sie gewesen, doch sie hätte es deshalb nicht zu einem Streit kommen lassen dürfen.
Luc hatte ihr noch nicht einmal seine Handynummer genannt, und sie wusste nicht, wann er zurückkommen würde. Sie zog sich die Decke über den Kopf und weinte.
8. KAPITEL
Es war drei Uhr nachmittags, als Star auch die letzten Tränenspuren beseitigt hatte und frisch zurechtgemacht nach unten ging. Wie Luc versprochen hatte, waren ihre Möbel und Umzugskartons eingetroffen, und sie wollte sich ihr Arbeitszimmer einrichten.
Sie hatte sich dafür einen Raum im Erdgeschoss ausgesucht, der ideale Lichtverhältnisse und eine Aussicht hatte, die sie inspirierte. Hier würde sie gut arbeiten können, denn das Geschäft, an das sie ihre ersten beiden Stickereien verkauft hatte, war an weiteren Objekten interessiert. Star war entschlossen, ihre künstlerische Karriere in Frankreich mit gleichem Ehrgeiz weiterzuverfolgen wie in England. Egal, was aus ihrer Ehe werden würde, die Gewissheit, sich ihren Lebensunterhalt allein verdienen zu können, war wichtig für ihr Selbstwertgefühl.
Sie hatte gerade mit dem Auspacken angefangen, als sie ans Telefon gerufen wurde. Es war Luc.
"Es tut mir Leid, aber ich hatte ganz vergessen, dass wir eine Krisensitzung wegen der internationalen Finanzkrise haben."
Er hatte noch nie einen Termin vergessen - es war bestimmt nur eine Ausrede, um nicht nach Hause kommen zu müssen. "Und wo ist die Sitzung?" fragte sie daher misstrauisch.
"In Singapur."
Singapur? Wie lange dauerte ein Flug dorthin? Ob er wohl morgen zum Abendessen zurück sein konnte?
"Leider ist es mir in diesem Fall nicht möglich, einen Vertreter zu schicken, denn ich bin persönlich verpflichtet worden. Ich weiß, es ist für unsere Beziehung der denkbar schlechteste Zeitpunkt, aber ich kann es nicht ändern.
Du kannst mir glauben, dass ich viel lieber bei dir und den Kindern bleiben würde, aber ich muss euch für diese Woche allein lassen."
Er kam erst nächste Woche zurück! Star versuchte verzweifelt, sich nichts von ihrer Enttäuschung anmerken zu
Weitere Kostenlose Bücher