Liebe meines Lebens
neue Seite an dir, eine Seite, die ich sehr, sehr mag."
Luc musste schlucken. Er hatte damit gerechnet, dass Star sich über die Kette freuen würde, dass sie jedoch so emotional reagieren würde, hatte er nicht geahnt. Wenn er daran dachte, wie bewusst und berechnend er den Schmuck ausgesucht hatte, bekam er ein richtig schlechtes Gewissen ...
"Bitte leg sie mir um", bat sie leise.
Er nahm ihr die Kette aus der Hand, öffnete den Verschluss und trat hinter den Stuhl. Star beugte den Kopf, um es ihm leichter zu machen. Als sie erst die kühlen, glatten Steine und dann seine warmen, weichen Lippen auf der empfindlichen Haut im Nacken spürte, erbebte sie.
"Sie sind so bezaubernd empfindsam, Madame Sarrazin", neckte er sie, zog sie zu sich hoch und nahm sie in die Arme.
Luc hielt sie so eng, und er duftete so gut, dass Star ihre Vorsätze vergaß und sich hingebungsvoll an ihn schmiegte.
"Luc ... " Sie schluckte.
"Entspann dich." Zärtlich und unbeschreiblich erregend ließ er seine Hände über ihren Rücken gleiten, bevor er ihre Brüste streichelte und sie leidenschaftlich auf den Mund küsste. Dann hob er den Kopf. "Dich in den Arm zu nehmen war nicht gerade der beste Einfall." Er atmete mühsam, und seine Stimme klang belegt. "Besonders da es gerade zum Essen geklingelt hat."
Star hatte nichts gehört.
Er schob sie sanft von sich. "Wenn ich von einer Geschäftsreise im Ausland zurückkomme, meint der Koch immer, ich müsste halb verhungert sein - unter fünf Gängen werden wir heute ganz bestimmt nicht vom Tisch aufstehen. Und wenn wir seine kulinarischen Leckerbissen nicht zu würdigen wissen, wird er tödlich beleidigt sein."
Tapfer hielt Luc bis zum Dessert durch, doch den Käse schob er beiseite, stand auf und streckte die Hand aus. Star schob ihren Stuhl zurück und ergriff sie. Das erste Mal, seit sie verheiratet waren, gingen sie gemeinsam und Hand in Hand durch die Halle, die Treppe hoch und ins Schlafzimmer.
"Bist du glücklich?" wollte sie wissen.
"Was ist Glück?" Er zuckte die Schultern. "Möchtest du die Nacht wieder auf dem Sofa verbringen?" fragte er dann mit sanftem Spott.
"Nein …“
"Siehst du, das ist Glück für mich, ma cherie", erwiderte er und lächelte.
Star versteifte sich. "Es gibt wichtigere Dinge als Sex, Luc."
"Für die meisten Männer nicht", widersprach er. "Deshalb hatte ich eigentlich auch geplant, erst mit fünfzig zu heiraten."
Entgeistert sah sie ihn an.
„Es macht keinen Sinn, die besten Jahre seines Lebens mit einer unbefriedigenden Ehe zu verschwenden", beantwortete er ihre unausgesprochene Frage. "Willst du das abstreiten?"
Star konnte seine Einstellung nicht verstehen, und sein Zynismus schreckte sie ab. "So einfach lässt sich das Glück nicht planen, Luc!"
"Stimmt, nicht wenn du in der Nähe bist."
"Aber hast du dir denn nicht vorstellen können, dich eines Tages zu verlieben?"
"Nein, ich habe sexuelle Begierde nie mit Liebe verwechselt."
"Ich finde, es ist ein tolles Gefühl, verliebt zu sein - die meiste Zeit jedenfalls", setzte sie hinzu und lächelte.
Er schwieg, presste die Lippen zusammen und drückte ihre Hand so stark, dass es Star schmerzte. "Ich glaube, je weniger wir von Liebe reden, desto glücklicher sind wir", antwortete er nur.
Bedrückt sah sie zu Boden. Schon wieder war sie bitter enttäuscht worden, weil sie sich das Unmögliche erhofft hatte. Es war natürlich ihre eigene Schuld, denn sie wusste ganz genau, dass Luc nicht an Liebe glaubte. Für ihn war eheliche Zuneigung etwas, das man seinen Kindern schuldig war. Wie würde sie mit einem Mann zusammenleben können, der sie nicht liebte? Wie lange würde es dauern, bis er ihr untreu wurde?
Luc bemerkte ihren abwesenden Gesichtsausdruck, blieb abrupt stehen und ließ sie los. "Ich habe noch zu tun." Seine Stimme klang ausdruckslos, nur seine Körperhaltung verriet seine innere Anspannung.
Star schreckte aus ihren Gedanken auf und begriff nicht, was geschah. Warum ging Luc plötzlich wieder nach unten? Sie hielt sich am Geländer fest. "Soll ich mitkommen?" fragte sie ratlos.
Am Fuß der Treppe drehte sich Luc noch einmal zu ihr um und lächelte bitter.
"Ich glaube, du willst jetzt lieber allein sein."
Sie verstand überhaupt nichts mehr. Eben hatte Luc sie ganz offensichtlich noch begehrt, auf einmal war sie völlig reizlos für ihn. Wie sollte sie sich das erklären? Vielleicht damit, dass sie trotz all ihrer guten Vorsätze doch von Liebe gesprochen hatte? Hatte er sich
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