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Liebe meines Lebens

Liebe meines Lebens

Titel: Liebe meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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dass er die Hände zu Fäusten ballte, erkannte Olympia, wie tief sie ihn getroffen hatte, und sie triumphierte.
    “Vergiss nicht, dass du meine Frau bist”, warnte Gregoris sie leise.
    “Deine Frau? Nein, das bin ich nicht. Ich bin deine Partnerin, denn wir haben einen Vertrag. Ich bin deine
Bett
partnerin.” Sie sprach ruhig und leise, aber ihre Wut stand seiner in nichts nach. Gregoris hatte sie verletzt und erniedrigt, doch es sollte endgültig das letzte Mal gewesen sein. Von jetzt an würde sie sich nichts mehr gefallen lassen. Sie würde sich wehren.
    “Du legst es also darauf an, dass ich gewalttätig werde”, sagte er mühsam beherrscht. “Dann könntest du die Scheidung einreichen und dich mit einem Millionenvermögen aus dem Staub machen. Ist es das, worauf du aus bist?”
    Olympia runzelte die Stirn und dachte über diese Möglichkeit nach. Eigenartigerweise erschien ihr die Kombination von Freiheit und Geld im Überfluss überhaupt nicht verlockend.
    “Mit einem ausgeklügelten Vertrag ist alles möglich.” Gregoris lachte hart. “Daran hättest du schon eher denken sollen! Du hättest dir rechtlichen Beistand suchen sollen,
bevor
du unseren Ehevertrag unterschrieben hast.”
    Sie verstand nicht, worauf er mit dieser Bemerkung hinauswollte, und sah ihn fragend an.
    “Falls es dir einfallen sollte, mich zu verlassen, behalte
ich
die Kinder und das gesamte Vermögen”, klärte er sie auf. “Du wirst mich also genauso arm und allein verlassen, wie du zu mir gekommen bist. Meine Rechtsanwälte hätten es nie für möglich gehalten, dass du einen so einseitigen Vertrag unterschreiben würdest. Aber ich wusste es besser, denn
ich
kenne dich.”
    “So?”
    “Du hättest alles unterschrieben, nur um endlich in Luxus leben zu können.”
    “Nein … nein, so war es nicht”, widersprach sie leise. Sie war erschüttert. Was für eine schlechte Meinung musste Gregoris von ihr haben, wenn er ihr selbst die gesetzlich zugesicherten Rechte abgesprochen hatte? Hatte sie bisher geglaubt, sie wäre, wenn schon nicht seine Frau, so doch seine Vertragspartnerin, fühlte sie sich jetzt eher wie seine Sklavin.
    “Wie kannst du mich nur nach all den Jahren noch so hassen?”, fragte sie kaum hörbar.
    Gregoris, der die Hand schon auf der Klinke hatte, drehte sich noch einmal um. Aus seinem Blick sprach eine Verachtung, die Olympia einen Schauer über den Rücken jagte.
    “Ich habe dich einmal von ganzem Herzen geliebt. Erklärt das nicht alles?”
    “Ich habe dich einmal von ganzem Herzen geliebt.” Die Bitterkeit, mit der Gregoris diese Worte gesagt hatte, ließen Olympia nicht daran zweifeln, dass er sie ernst gemeint hatte. Diese Worte hatten sie mitten ins Herz getroffen, ihr den Appetit und den Schlaf geraubt. Diese Worte hatten ihr gezeigt, dass sie die Wahrheit völlig verkannt hatte. Diese Worte hatten sie in eine Nervenkrise gestürzt.
    Drei Tage lang hatte sie nicht klar denken können und die irrwitzigsten Pläne geschmiedet. Sie hätte Gregoris dafür umbringen können, dass er ihr seine Liebe erst jetzt, nach zehn Jahren, eingestanden hatte und danach so abrupt verschwunden war. Wieso hatte er ihr nicht mitgeteilt, wie er zu erreichen wäre? Wo steckte er?
    Die “Aurora” war ständig auf See gewesen und hatte bisher noch keinen Hafen angelaufen. Olympia vertrieb sich die Zeit im Fitnessraum, ging in die Sauna, schwamm im Pool und las in der Bibliothek. Sie war von jedem nur erdenklichen Luxus umgeben, konnte sich zu jeder Tages- oder Nachtzeit etwas zu essen oder zu trinken bestellen, sich von ihrem Mädchen frisieren lassen, Musik hören oder über Satellit mit ihrer Mutter telefonieren. Irini gegenüber spielte sie die glückliche junge Frau in den Flitterwochen. Mit keinem Wort verriet sie, dass sie allein auf Hochzeitsreise war.
    Warum nur hatte Gregoris ihr damals nicht seine Liebe gestanden? Das hätte ihr bestimmt die Kraft gegeben, Katerina als Intrigantin zu entlarven. So aber hatte sie Gregoris nur als Mann kennen gelernt, der sie zwar heiraten wollte, es aber noch nicht einmal zum Händchenhalten brachte, der ihr nie Blumen schickte, Briefe schrieb oder etwas mitbrachte. Er war mit neunzehn Jahren völlig unromantisch gewesen.
    Stets hatte er sich so souverän benommen wie ein Erwachsener – nur nicht, als er sie gebeten hatte, seine Frau zu werden. Da war er schüchtern, ja sogar unbeholfen gewesen und hatte hörbar aufgeatmet, als sie schlicht und einfach Ja gesagt hatte.

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