Liebe mich! Liebe mich!
wenn du sie zum Tanzen aufforderst.”
“Darauf will ich es nicht ankommen lassen.”
Jake stöhnte leise und wandte sich kurze Zeit später ab, um Robin zu suchen.
“Keine Chance”, flüsterte er ihr zu.
“Was meinst du damit?”
Er trat einen Schritt näher an sie heran und nahm wieder ihr Parfüm wahr. “Derek will Annie nicht zum Tanzen auffordern”, sagte er leise.
“Warum denn nicht?”
Er legte ihr leicht den Arm auf die Schulter. “Weil er ihr Chef ist und wegen Unzucht mit Abhängigen belangt werden könnte.”
“Aber das ist doch völlig verrückt.”
“Hab ich ja auch gesagt.”
“Frag ihn noch mal.”
“Das hat keinen Zweck.”
Nachdenklich sah Robin vor sich hin. Dann blickte sie hoch. “Tanz mit mir.”
“Mit Vergnügen.” Sofort nahm Jake sie in die Arme und dirigierte sie zur Tanzfläche.
“Jake?”
“Hm …” Er spürte ihre Beine an seinem Schenkel, ihre Brüste an seinem Oberkörper und zog Robin fest an sich.
“Hör zu, was ich dir jetzt sage”, wisperte sie verschwörerisch.
“Was denn?”
“Du forderst jetzt Annie auf und ich Derek.”
Unwillig sah er sie an.
“Und dann tauschen wir die Partner.”
“Robin, ich glaube, du gehst zu weit. Die beiden sind doch erwachsen. Sie müssen selbst sehen, wie sie zurechtkommen.”
“Sei kein Frosch, Jake. Manchmal muss man dem Schicksal etwas auf die Sprünge helfen.”
“Aber ich will nicht Schicksal spielen.” Er wollte nichts weiter, als Robin immer und ewig in den Armen halten.
“Tust du doch auch nicht.”
“Na gut, wir können den armen Derek ja nicht der Schlangenfrau oder dem Transvestiten überlassen.”
“Danke”, flüsterte Robin und strahlte ihn an.
Das Ganze lief darauf hinaus, dass Derek und Annie drei Tänze hintereinander tanzten.
Robin war begeistert.
Als die Party ihrem Ende zuging, kam Annie zu Robin in die Küche, um ihr beim Aufräumen zu helfen. Robin konnte ihre Neugierde kaum bezähmen.
“Du hast mit Derek getanzt?”, meinte sie wie beiläufig, während sie die Geschirrspülmaschine ausräumte.
Annie nickte nur und tanzte durch den Raum.
“Und?” Robin sah sie aufmunternd an.
Annie blieb stehen. “Was, und?”
“Wie war’s?”
Annie lachte leise. “Den ganzen ersten Tanz lang hat er mir erklärt, dass ich nicht gezwungen sei, mit ihm zu tanzen, und dass das alles gar nichts mit unserer Arbeitsbeziehung zu tun habe. Ich glaube, er hat sogar ein paar Gesetze zitiert.”
Robin schüttelte lächelnd den Kopf.
“Beim zweiten Tanz hat er sich dann ein bisschen entspannt. Er ist ein prima Chef, und er tanzt wirklich ausgezeichnet.”
“Hat er sich mit dir verabredet?”
Annie sah Robin verblüfft an. “Du meinst, ein richtiges Date? Nein. Warum sollte er? Wir haben doch nur getanzt.”
Robin verbarg nur mühsam ihre Enttäuschung. Sie wusste auch nicht genau, was sie erwartet hatte. Derek konnte Annie ja schließlich nicht gleich einen Heiratsantrag machen! Da würden sie und Jake sich wohl noch etwas einfallen lassen müssen.
“Wollt ihr zwei nicht bald Schluss machen?” Jake steckte den Kopf durch die Küchentür. “Den Rest kann die Haushälterin doch morgen machen.”
“Sind alle schon weg?” Robin hatte gehofft, dass Derek Annie vielleicht nach Hause fahren würde.
“Alle bis auf deine Mutter, Annie. Sie wartet draußen im Auto.”
“Danke für die Party, Jake”, sagte Annie und schloss beim Vorbeigehen eine Schranktür. “Bis morgen auf dem Festplatz.”
“Tschüs.” Robin winkte ihr zum Abschied zu.
Die Haustür fiel ins Schloss. Sie und Jake waren allein.
Als ihr das bewusst wurde, rückte Robin nervös die Kaffeemaschine an die Wand und wischte über den Tresen.
Als sie sich heute Morgen im Bett überlegt hatte, wie sie Jake verführen könnte, um von ihm schwanger zu werden, war ihr alles so einfach vorgekommen. Aber nun stand er hier vor ihr, und sie wusste nicht, wie sie es anfangen sollte. Vielleicht hatte er ja gar kein Interesse an ihr.
Hastig strich sie sich über die Hüften. Sie sah momentan sicher nicht besonders sexy aus in dem leicht zerknitterten Kleid und mit den feuchten Strähnen, die ihr in die Stirn fielen.
Als sie Jake ansah, fühlte sie sich jedenfalls keineswegs wie eine Frau, die wild entschlossen war, ihre Ziele unbeirrt durchzusetzen. Nein, sie war nervös, fühlte sich hilflos und wollte getröstet werden.
Wenn sie die Uhr doch zurückdrehen und mit ihm wieder auf der Tanzfläche sein könnte. Sie sehnte
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