Liebe mich! Liebe mich!
Kopf. Er sollte sich lieber auf den Zeltaufbau konzentrieren. Patrick Moore, der in diesem Punkt viel Erfahrung hatte, teilte die Mannschaft ein.
“Jake?” Das war Robins leise Stimme, dicht an seinem Ohr.
Sein Herzschlag verdoppelte sich. “Ja?” Er kippte seinen Stuhl leicht zurück.
“Meinst du, dass wir heute noch irgendwie zum Tanzen kommen?”
“Aber sicher.” Jederzeit, wann und wo auch immer …
“Es ist nur, weil …” Sie sah sich vorsichtig um und forderte ihn dann mit einer kleinen Kopfbewegung auf, mit ihr zu kommen.
Sofort folgte er ihr in eine Ecke des Esszimmers. Offenbar war sie doch an ihm und nicht an Derek interessiert.
“Ich glaube, Annie findet Derek ganz toll.”
“Wie kommst du darauf?”
“Sie machte so eine Bemerkung. Genau weiß ich es natürlich auch nicht.”
“Warum sollte sie ihn auch nicht toll finden?” Ihm wäre das nur recht. Hauptsache, Robin empfand nichts für Derek. Und sie wollte tanzen? Er war dabei. Allein bei der Vorstellung, dass er Robin in ihrem kurzen schwarzen Kleid an sich drückte, lief ihm ein Schauer über die Haut.
“Du könntest doch vielleicht ein bisschen Musik auflegen”, sagte Robin und grinste. “Vielleicht tanzen sie dann zusammen.”
“Warum willst du Derek und Annie denn unbedingt verkuppeln?” Er sog den Duft ihres zarten Parfüms ein und wünschte, sie würde sich um ihn kümmern und nicht um Annie und Derek.
Sie hob überrascht die Augenbrauen. “Ich denke, Derek sucht eine Frau. Annie scheint an ihm interessiert zu sein, aber sie würde nie von sich aus den ersten Schritt machen, weil sie doch für ihn arbeitet.”
“Wolltest du nicht für mich eine Frau suchen?” Er sah ihr tief in die blaugrünen Augen.
“Bist du denn an Annie interessiert?”
“Nein! Wie kommst du denn darauf?”
“Dann wollen wir Derek helfen. Du bist mir ja ein schöner Freund! Du willst Derek mit dieser Schlangenfrau verkuppeln und bist nicht bereit, Annie für ihn zu gewinnen.”
Jake musste lachen. “Derek und Annie arbeiten doch schon seit fünf Jahren zusammen. Glaubst du nicht, dass da schon etwas zwischen ihnen laufen würde, wenn es denn sein sollte?”
“Leg doch einfach mal ‘ne Platte auf.” Robin lächelte ihn an und klimperte mit den Wimpern. “Bitte!”
“Gut. Gleich.”
“Und versuch Derek dazu zu bringen, mit ihr zu tanzen.”
Er stöhnte. “Wenn man einer Frau den kleinen Finger gibt …”
“Danke, Jake.” Sie tätschelte ihm die Schulter. “Du bist ein prima Kerl.”
Prima Kerl? Er ging zu seiner Musikanlage. Derek würde seine Tanzmusik bekommen und hatte gleich eine hübsche Frau im Arm. Und er, Jake, war ein prima Kerl. Na, wunderbar!
Der offizielle Teil des Abends war vorbei und ein paar Männer halfen Jake, den schweren Esstisch zur Seite zu tragen. Jake legte eine Walzerplatte auf und sah sich dann nach Derek um.
Dort hinten stand er. Jake ging auf ihn zu.
“Willst du etwa tanzen?”, fragte Derek ihn.
“Warum nicht?” antwortete Jake und trank sein Glas aus. “Ein paar Frauen hatten die Idee.”
Derek nickte nur und schaute auf die improvisierte Tanzfläche, die sich schnell mit Paaren füllte.
“Hast du Annie heute Abend gesehen?” Das war ja wohl etwas sehr plump. Jake biss sich auf die Lippen.
Aber Derek meinte unbekümmert: “Ja. Sieht sie nicht toll aus?”
“Das kann man wohl sagen.” Bisher klappte es ja ganz gut.
Connie und ihr Mann Robert tanzten vorbei.
“Warum tanzt du nicht mit ihr?”, fragte Jake.
“Mit Connie? Robert würde mich steinigen!”
“Nein, ich meine mit Annie.”
Derek sah ihn kopfschüttelnd an, als zweifle er an seinem Verstand. “Aber Jake, das geht aus gesetzlichen Gründen nicht.”
“Wieso?”
“Sie ist doch meine Angestellte.” Derek grinste nun. “Das mag bei dir und deinen Cowboys keine Rolle spielen, aber was Annie und mich betrifft, würde man das Unzucht mit Abhängigen nennen.”
“Ich habe ja nur gemeint, du solltest mit ihr tanzen. Von Sex war gar nicht die Rede.”
“Egal”, sagte Derek entschieden, “da kannst du jeden Anwalt fragen. Stell dir vor, ich fordere sie zum Tanzen auf. Vielleicht will sie nicht mit mir tanzen, aber sie traut sich nicht, Nein zu sagen, weil ich ihr Chef bin.”
“Das ist doch Blödsinn.”
“Keineswegs. Sie ist wirtschaftlich von mir abhängig. Wenn ich sie irgendwie unter Druck setze, kann sie mich verklagen.”
“Du bist verrückt. Ich garantiere dir, Annie wird dich nie verklagen,
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