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Liebe mit beschrankter Haftung

Liebe mit beschrankter Haftung

Titel: Liebe mit beschrankter Haftung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Voosen Jana
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Kaffeebecher. »Kann ich noch einen haben, bitte? Irgendwie wirkt der gar nicht.«
    »Äh, na klar.« Mir fällt jetzt erst ein, dass die Espressobohnen in der Maschine koffeinfrei sind. Das traue ich mich aber nicht zu sagen.
    »Am liebsten einen zweifachen Espresso. Ohne Milch.«
    »Okay.« Ich fülle seinen Becher erneut und hoffe auf den Placeboeffekt. Marko leert ihn in einem Zug und schüttelt sich.
    »Ah, das tut gut.«
    »Bist du jetzt wach?«, erkundige ich mich amüsiert.
    »Hellwach.«
    »Wie schön.«
    »Übrigens, Mia, ich habe nicht gelogen. Du schnarchst wirklich.«
    »Fängst du schon wieder damit an?« Ich entreiße ihm die Tasse und stelle sie mit Schwung in die Spülmaschine. »Ich schnarche nicht.«
    »Doch. Und zwar laut.«
    »Meinst du nicht, dass mir das vielleicht schon mal irgendwer gesagt hätte, wenn dem so wäre? Schließlich bist du nicht der erste Mann, der jemals neben mir geschlafen hat.«
    »Tja, keine Ahnung. Vielleicht hast du ja erst gestern damit angefangen.«
    »Vielleicht hast du es auch nur geträumt«, sage ich spitz.
    »Für wie blöd hältst du mich?« Ganz ehrlich? In diesem Moment? Für sehr blöd. Das sage ich aber lieber nicht. Marko wirft einen Blick auf die Uhr und sagt hastig: »Ich muss los. Wann soll ich heute Abend vorbeikommen?« Am liebsten gar nicht, denke ich, da nimmt er mich in den Arm. »Du bist doch noch dabei? Ich meine, das bisschen Gezanke ändert doch nichts, oder?« Ich schüttele den Kopf.
    »Natürlich nicht. Um sieben?«
    »Ich freue mich schon.«
    »Ich mich auch.«
    Der zweite Abend mit Marko ist noch schöner als der erste und als ich mich danach mit einiger Mühe in die Kerze wuchte, bin ich so entspannt wie schon lange nicht mehr. Ich stelle fest, dass es weit weniger anstrengend ist, wenn ich meine Füße fest gegen die schräge Wand über meinem Bett presse, und halte es deshalb viel länger aus als gestern. Marko kramt derweil in seiner Jeanstasche nach seinem Handy und beginnt, seine Mails zu checken. Ich beschließe, dass die Spermien eine faire Chance bekommen haben und lege mich neben ihn. Bis er schließlich aufspringt, um ins Badezimmer zu gehen. Als er zurückkommt, sammelt er seine Klamotten zusammen und beginnt sich anzuziehen. Den Kopf auf die Hand gestützt, sehe ich ihm dabei zu, und mein Herz ist plötzlich ganz schwer. Sei doch nicht albern, Mia, schimpfe ich mit mir selbst. Du wusstest doch, dass er heute Nacht nicht hierbleiben würde. Ist das denn jetzt wirklich so schlimm? Du schläfst doch schon seit Monaten alleine, von Daniels Besuchen einmal abgesehen. Der Gedanke an ihn macht mich noch trauriger.
    »Ich gehe dann mal, okay?« Marko setzt sich auf meine Bettkante.
    »Hmm.« Ich nicke.
    »Ist alles in Ordnung?«
    »Hmm.« Ich habe das Gefühl, gleich in Tränen ausbrechen zu müssen. Was ist nur los mit mir?
    »Was ist denn los mit dir?«
    »Nichts«, stoße ich hervor und fange an zu heulen. Panisch sieht Marko mich an. »Es ist wirklich nichts«, beteuere ich, während die Tränen mein Gesicht herunterströmen, »ich weiß auch nicht, warum ich heule. Ehrlich. Keine Ahnung. Beachte mich einfach gar nicht. Tschüss.«
    »Tschüss? Glaubst du, ich gehe jetzt einfach, bevor du mir nicht gesagt hast, warum du weinst?«
    »Aber ich weiß es wirklich nicht«, schluchze ich. Marko krabbelt zu mir ins Bett und nimmt mich fest in seine Arme. Ich lege den Kopf an seine Schulter und er streichelt mir sanft übers Haar. Nach und nach beruhige ich mich. »Tut mir leid. Keine Ahnung, was das war«, schniefe ich schließlich.
    »Weißt du, was ich glaube?«, flüstert er mir ins Ohr. »Ich glaube, du bist schwanger.«
    »Meinst du?«
    »Ich habe nur zwei Erklärungen, wenn eine Frau grundlos anfängt zu heulen, entweder hat sie ihre Tage oder sie ist schwanger.« Mit einem Ruck hebe ich den Kopf.
    »So was kann aber auch echt nur ein Mann sagen.«
    »’tschuldigung.«
    »Schon gut.«
    »Geht’s wieder?« Ich nicke und drehe mich auf den Rücken, während Marko aus dem Bett springt.
    »Sag mal, bist du noch verabredet, oder wieso hast du es so eilig?« Ertappt sieht er mich an. »Bist du?«, frage ich fassungslos.
    »Bloß auf ein Bier mit ’nem Kumpel«, sagt er. »Der kommt aus München und ist nur heute Abend hier. Ich dachte, es wäre nicht so schlimm.« Eigentlich hat er damit sogar Recht, oder? Warum zerplatzen vor meinem Auge dann rote Punkte? Ich atme tief durch und lächele zu ihm hoch.
    »Ist es auch nicht. Viel

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