Liebe mit beschrankter Haftung
ins Zimmer und eine Minute später liegt er, nur in seiner schwarzen Calvin-Klein-Unterhose, neben mir.
»Weißt du, ich habe es als Kind geliebt, am Sonntagmorgen gemeinsam mit meinen Eltern im Bett zu liegen«, sage ich nachdenklich. »Mein Vater hat dann für sich und meine Mutter Tee gemacht und für mich Kakao. Und dann haben wir den ganzen Vormittag einfach nur rumgelegen, gelesen, gekuschelt.«
»Aha.« Offensichtlich begreift er nicht, worauf ich hinauswill.
»Wird unser Kind am Wochenende nie zu uns ins Bett kommen können?«
»Ach so, daher weht der Wind.« Er lacht. »Na klar kann es das. Wenn ich dich richtig verstanden habe, bin ich doch sowieso dazu verdonnert, für die Getränke zu sorgen. Dann kann ich ja einfach dazukommen. Ich habe überhaupt nichts dagegen, gemeinsam im Bett rumzufletzen. Nur schlafen möchte ich halt lieber allein.«
»Na, eine Nacht wirst du es schon aushalten.«
»Du hast ja keine Ahnung, was du von mir verlangst.« Er hebt die Bettdecke und lässt seinen Blick über meinen Körper gleiten, was mir schon wieder einen wohligen Schauer über den Rücken jagt. »Ich kann übrigens nicht garantieren, dass ich die Finger von dir lasse, wenn du die ganze Nacht nackt neben mir liegst.«
»Obwohl du dabei nur schwächliche Jungs ins Rennen schicken würdest?«, frage ich mit unschuldig aufgerissenen Augen. »Nur so zum Spaß?«
»Bisschen Spaß muss auch mal sein«, murmelt er und zieht mich an sich.
Kapitel 13
In dieser Nacht schlafe ich wie ein Baby und erwache erst, als Marko sich neben mir mit viel Getöse aus dem Bett wuchtet.
»Guten Morgen«, murmele ich verschlafen und blinzele mit einem Auge zu ihm hoch.
»Geht so«, antwortet er mürrisch und ich öffne auch noch mein anderes Auge.
»Hast du nicht gut geschlafen? Oder bist du einfach ein Morgenmuffel?«
»Beides.«
»Das tut mir aber leid.« Ich drehe mich auf den Rücken und räkele mich wohlig. »Ich habe wunderbar geschla fen.«
»Ja. Das hat man gehört!«
»Wie bitte?«
»Wenn ich gewusst hätte, dass du schnarchst, wäre ich nach Hause gegangen.« Plötzlich hellwach setze ich mich kerzengerade im Bett auf.
»Ich schnarche nicht!«
»Doch, das tust du. Ich gehe jetzt duschen. Hast du einen Kaffee für mich? Sonst stehe ich den Tag nicht durch.«
»Muss ich nicht noch liegen bleiben?«, frage ich hoffnungsvoll und grinse ihn an.
»Nein.« Völlig humorlos um diese Uhrzeit, der Mann.
»Schon gut, ich mache dir Kaffee. Du hast ja vielleicht eine Laune.«
»Ich habe doch gesagt, ich schlafe lieber alleine. Und heute Nacht gehe ich auf jeden Fall nach Hause.«
»Glaub nicht, dass ich dich noch mal bitten würde, zu bleiben«, grummele ich ihm hinterher. Dann werfe ich mir meinen Bademantel über und befreie erst mal meinen Hund aus seinem nächtlichen Gefängnis. Der hebt erstaunt ein Augenlid, als ich neben seinem Körbchen niederknie und ihn zwischen den Ohren kraule.
»Na, mein Kleiner, hast du gut geschlafen?« Er fiept und leckt träge über meine Hand. »Wenigstens einer, der heute Morgen nett zu mir ist.« Ich tapse in die Küche, um die Espressomaschine anzuwerfen. Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass es erst halb acht ist. Kein Wunder, dass Marko schlecht drauf ist. Gähnend hole ich einen Topf aus meinem Herd und setze Milch auf. Zwei perfekte Latte Macchiato sind gerade fertig, als Marko frisch geduscht und nur in Jeans die Küche betritt.
»Danke, lieb von dir«, sagt er und setzt sich an den kleinen Tisch mir gegenüber. Ich sehe ihn finster an. »Mia, jetzt schau doch nicht so. Ich weiß, ich bin ein Ekel, wenn ich gerade aufgestanden bin. Aber nach einer Dusche und dem ersten Kaffee …«, er hält inne und nimmt einen großen Schluck, »bin ich wieder ganz mein entzückendes Selbst.«
»Ja, entzückend.«
»Du bist aber morgens auch ein bisschen empfindlicher als sonst, oder?«
»Ich bin ein ausgesprochener Morgenmensch«, sage ich, »aber selbst mir verhagelt es die Stimmung, wenn jemand, mit dem ich die ganze Nacht gevögelt habe, direkt nach dem Aufstehen rumstänkert und mir dann auch noch unterstellt zu schnarchen, nur damit er nie wieder bei mir übernachten muss. Keine Sorge, ich werde dich nicht noch einmal darum bitten!«
»Okay, okay, bitte entschuldige!« Marko hebt beschwichtigend die Hände. »Ich weiß, dass ich sehr unfreundlich war, es tut mir leid. Ehrlich.«
»Na schön, dir ist verziehen.«
»Danke.« Er gähnt und sieht ein wenig ratlos in seinen leeren
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