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Liebe mit beschrankter Haftung

Liebe mit beschrankter Haftung

Titel: Liebe mit beschrankter Haftung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Voosen Jana
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wieder auf und legt den Mantel über Isabellas ausgestreckten Arm.
    »So, bitte. Auf Wiedersehen«, sagt sie knapp.
    »Sicher nicht.« Damit stürzt sie aus der Wohnung. Besorgt sehe ich Marko an, aus dem plötzlich alles Leben gewichen ist. Mit herunterhängenden Armen steht er da und verschwindet dann in seinem Zimmer.
    Innerhalb von zwanzig Minuten ist die Wohnung menschenleer, nach diesem Auftritt hatten es plötzlich alle sehr eilig, sich zu verabschieden, und mir selbst ist auch nicht mehr nach Feiern zumute.
    »Bist du sicher, dass wir nicht noch bleiben sollen?« Besorgt sieht Kati mich an, während Paul ihr in den Mantel hilft.
    »Ganz sicher. Macht euch keine Sorgen.«
    »Ich hole schon mal den Wagen. Er steht ein bisschen weiter weg.«
    »Du bist ein Schatz, danke. Meine Schuhe bringen mich um«, ruft Kati Paul hinterher und streckt zum Beweis ihren Fuß vor. »Hast du schon mal dermaßen plumpe Knöchel gesehen?«, ächzt sie. »Wassereinlagerungen. Ich hoffe, das bleibt dir erspart.«
    »Äh, das hoffe ich auch.«
    »Entschuldige, Süße, du hast natürlich im Moment andere Sorgen.«
    »Habe ich?« Das ist die Frage, die zu stellen ich in der letzten halben Stunde, in der ich Mäntel an ihre Besitzer verteilt und betont fröhliche Abschiedsworte gefunden habe, erfolgreich vermieden habe. Doch jetzt steht sie mitten im Raum. Habe ich durch das plötzliche Auftauchen von Markos Ex ein Problem?
    »Weißt du was?« Plötzlich hellt sich Katis Miene auf. »Vielleicht solltest du das Ganze positiv sehen. Immerhin wissen wir jetzt eins: Isabella ist eine Dramaqueen, wie sie im Buche steht. Eigentlich kenne ich auf der ganzen Welt nur eine einzige Person, die ihr diesbezüglich das Wasser reichen kann.«
    »Ach ja? Wen denn?«
    »Dich, du Dummerchen.«
    »Vielen Dank auch.«
    »Du kapierst aber auch gar nichts.« Kati tritt einen Schritt näher auf mich zu und wirft einen Blick in Richtung von Markos Schlafzimmer. Mit gesenkter Stimme fährt sie fort: »Isabella war Markos große Liebe. Und sie ist genau wie du.«
    »Aber sie ist blond und blauäugig.«
    »Äußerlichkeiten«, wischt sie diese Bedenken vom Tisch. »Sie ist eine Dramaqueen. Und du auch.«
    »Aber Marko und ich sind zusammen, weil wir beide auf Drama keine Lust mehr haben. Weil wir uns ein harmonisches Familienleben wünschen.« Die Türklingel unterbricht uns.
    »Das ist Paul. Ich gehe dann mal runter. Aber lass dir eins gesagt sein: Aus einem Dackel macht man keinen Bernhardiner.« Apropos Dackel, wo ist eigentlich Idefix? »Und aus einer Dramaqueen keine, äh …«
    »Ja?« Erwartungsvoll sehe ich sie an.
    »Das Gegenteil von Dramaqueen eben.«
    »Langweilerin?«, schlage ich vor und sie nickt heftig.
    »Genau. Also, die Chancen stehen nach heute eigentlich noch besser, dass er sich bald rettungslos in dich verliebt. Also mach dir keine Sorgen.« Sie drückt mich fest an sich.
    »Ich bin die Ruhe selbst.«
    »Das ist es ja, was mich beunruhigt. So kenne ich dich gar nicht.«
    Ich mich übrigens auch nicht. Das müssen die Hormone sein, die mich so sanft und versöhnlich stimmen. Deshalb klopfe ich jetzt auch bei Marko an und frage leise durch die geschlossene Tür:
    »Ist alles okay? Darf ich reinkommen?«
    »Ja.« Ich öffne die Tür und sehe ihn lang ausgestreckt auf dem Bett liegen, eine Flasche Bier in der Hand und Idefix neben sich, der seine Schnauze auf seinem Bauch abgelegt hat. Der Anblick rührt mich.
    »Na, ihr beiden.« Ich setze mich auf den Bettrand und streichele Idefix, weil ich mir nicht sicher bin, ob Marko in diesem Moment angefasst werden will.
    »Na.«
    »Das war also deine Exfreundin.«
    »Erraten.« Er nimmt einen tiefen Schluck aus der Flasche und starrt düster vor sich hin.
    »Möchtest du darüber reden?«
    »Nein.« Er ist ganz schön unfreundlich zu mir, aber ich zwinge mich zu einem Lächeln.
    »Kann ich dir sonst irgendwie helfen?«
    »Ja. Lass mich allein.«
    »Du bist wirklich ganz schön ekelhaft. Dabei hätte eigentlich ich allen Grund, sauer zu sein.«
    »Ach ja?« Er richtet sich halb auf und sieht mich kampflustig an. »Und warum, wenn ich fragen darf?«
    »Weil du unsere Tochter nach deiner Exfreundin nennen wolltest«, platze ich heraus.
    »Isabella ist einfach ein schöner Name«, verteidigt er sich lahm.
    »Das ist mir doch egal. Glaubst du, ich will jedes Mal an deine Galle speiende Ex denken, wenn ich nach meinem Kind rufe? Der Name ist vom Tisch.«
    »Von mir aus.« Er zuckt gleichgültig mit den

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