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Liebe mit Schuss

Liebe mit Schuss

Titel: Liebe mit Schuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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»Ich spreche rasch mit Gino.« Er ging zu dem kleinen Glatzkopf, beugte sich zu ihm hinunter und sagte ihm etwas ins Ohr. Gino hielt abrupt beim Wischen inne und blickte auf. Er nickte knapp.
    »Gino macht gerade unseren Tisch fertig«, erklärte Michael, als er wieder bei Jamie war.
    Die Hand vertraulich an ihrem Rücken, dirigierte er sie zu ihrem Tisch. »Und was ist mit all den Leuten, die anstehen?«
    »Ich würde sie ja bitten, sich zu uns zu setzen, aber es sind leider zu viele.«
    Jamie spürte förmlich die erzürnten Blicke im Nacken, während Gino ihr eine Speisekarte reichte. »Danke«, sagte sie. Ihre Blicke begegneten sich. Er wirkte alles andere als begeistert. Ohne ein Wort zu sagen, wandte er sich ab.
    Michael berührte ihre Hand. »Du bist so ernst. Was ist los?«
    Jamie zuckte die Achseln. Vielleicht war sie ja übersensibel, aber die Feindseligkeit im Raum schien förmlich greifbar. »Ich weiß nicht; es ist mir unangenehm, den letzten freien Tisch okkupiert zu haben. Es hätte mir nichts ausgemacht, zu warten.«
    »Ach, Gino hat uns den Tisch doch mit Freuden gegeben, Jane. Also, wenn mir das Lokal gehören würde, müsste keiner anstehen. Ich würde ausbauen.«
    »Mir gefällt es so, wie es ist«, widersprach Jamie. »Es ist so gemütlich.« Sie bemerkte, dass auf einer Seite ein paar Fenster mit Brettern vernagelt waren. »Was ist da passiert?«
    »Wie gesagt, das hier ist nicht die beste Gegend. Man hat vor zwei Wochen die Fenster eingeworfen. Und Gino konnte die Scheiben noch nicht neu verglasen lassen, weil zu allem Überfluss etwas mit seiner Kühlkammer schief gegangen ist. Er hat Sonntag und Montag geschlossen, und als er am Dienstag aufschloss, roch es nach verdorbenem Fleisch. Das hat ihn wohl eine ganze Stange Geld gekostet. Ich habe ihm meine Hilfe angeboten, aber er hat seinen Stolz, also, was kann ich tun?« Er nahm einen Schluck Wasser. »Aber ich sage dir eins: Wenn der Preis stimmt, würde ich das Lokal sofort übernehmen.«
    Nach einem Blick in den Rückspiegel bog Max von der Straße in einen der holperigen Wege ein, die zu Santonis Residenz führten. Es war kurz nach neun; die Sonne war nun ganz hinter den Bergen verschwunden.
    Max wählte einen Pfad, der dem Anwesen fast direkt gegenüberlag. Dann schaltete er die Scheinwerfer aus und hielt an. Dave stieg aus.
    »Hier wimmelt’s wahrscheinlich nur so von Klapperschlangen«, brummelte Dave. »Wusstest du eigentlich, dass die Diamantklapperschlange bis zu drei Meter lang wird?«
    »Dann kannst du ja von Glück reden, dass du Schuhe mit Stahlkappen anhast.«
    Dave schlug stumm die Tür zu.
    »Sind wir schon da?«, fragte Muffin.
    »Ja. Dave geht voran und leuchtet uns mit der Taschenlampe. Je weniger Licht, desto besser, denke ich.«
    »Wie gefährlich ist diese Aktion eigentlich?«, wollte Muffin wissen.
    »Nun ja, wir sind weit genug vom Anwesen entfernt, um vor unerwünschten Besuchern einigermaßen sicher zu sein. Weiter weg können wir nicht, denn wir müssen im Senderbereich bleiben.«
    Max holperte langsam hinter Dave her und stellte den Wagen schließlich neben der alten Hütte ab. Er stieg aus und hob eine Kiste heraus, in der sich die Ausrüstung befand, die sie benötigten. Dave holte inzwischen seinen Rucksack und ein paar andere Dinge heraus. Bevor er die Hütte betrat, band er sich eine Atemmaske vors Gesicht. Drinnen zündete Max eine Laterne an, und sie machten sich an die Arbeit.
    »Du solltest dich jetzt besser auf den Rückweg machen«, sagte Dave, dessen Stimme gedämpft hinter der Maske hervordrang. »Den Rest schaffe ich schon.«
    Max sah ihn an. »Ich sollte vielleicht doch besser hier bei dir bleiben.«
    »Ich hab mehr Angst vor einer Staubmilbenallergie als vor Santonis Leuten. Und jetzt sieh zu, dass du Land gewinnst, und lass das Genie hier seine Arbeit machen.«
    Rudy Marconi parkte seinen Van vor Nicks Haus. Er hatte die Fahrt von Knoxville bis hierher in Rekordzeit geschafft, eine stramme Leistung bei den kurvigen Bergstraßen mit zwei nervösen Dobermännern auf dem Rücksitz. Aber Rudy nahm die Hunde überallhin mit. Sie waren jung und noch im Training, aber wenn es um seine Hunde ging, besaß er eine Engelsgeduld.
    Damit endete seine Geduld jedoch auch schon. Er konnte genauso hitzköpfig werden wie Nick, weshalb sie sich ja auch so gut verstanden und ihre Freundschaft schon so lange hielt.
    Rudy stieg aus und streckte sich. Ganz in Schwarz gekleidet, war er im Dunkeln nur schwer auszumachen,

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