Liebe mit Schuss
das reinste Fort Knox. Wir mussten zusehen, dass wir den Sender drankriegten, und dann so schnell wie möglich abhauen, um nicht aufzufallen.« Seine Miene spiegelte seine Enttäuschung wider, als er nun zum Küchentisch ging und sich vor seinen Laptop setzte.
»Wir haben Fotos vom Grundstück gemacht«, meinte Dave. »Oder besser gesagt: der Festung.« Er reichte Jamie mehrere Fotos.
»Sieht aus wie ein Gefängnis«, war ihr Kommentar.
»Wie gesagt, das reinste Fort Knox«, meinte Max, während er seine E-Mails checkte. »Der Ort ist beinahe so gut abgesichert wie mein Zuhause. Aber mein System ist natürlich das bessere.«
»Mag sein, aber du hast keine Horde von Dobermännern, die das Grundstück bewachen«, warf Dave ein.
»Ich würde wirklich zu gerne wissen, wie Santoni aussieht«, seufzte Jamie. Aber sie hoffte, später vielleicht die Gelegenheit dazu zu bekommen. Wenn ihre Vermutung stimmte, dann war es Santoni, der Michael unter Druck setzte, aber ob er selbst zu diesem Treffen mit Michael auftauchen oder nicht vielmehr einen Handlanger schicken würde, war ungewiss.
»Was machst du?«, fragte Jamie Max.
»Muffin schickt mir gerade alle Daten, die sie bis jetzt über Santoni hat. Der Grund, weshalb wir zuerst nichts finden konnten, war der, dass alles auf den Namen seiner Schwester läuft, und die ist verstorben.«
»Ihr habt doch hoffentlich nicht vor, bei ihm einzubrechen, oder?«
»Nicht notwendig«, beruhigte Max sie. »Dort würden wir ohnehin nichts finden. Er wäre schön blöd, wenn er dort was aufbewahren würde, womit sie ihn bei einer Durchsuchung festnageln könnten. Falls die Cops überhaupt wissen, wo er wohnt«, fügte er hinzu. »Ich glaube eher, dass seine Zentrale sich in irgendeinem verrauchten Hinterzimmer in einem seiner Geschäfte befindet. Wenn wir Glück haben, schnappen wir etwas bei einem der Anrufe auf.«
»Und jetzt?«
»Wir packen ein paar Sachen zusammen und verbringen die Nacht in der Nähe von Santonis Residenz«, erklärte er.
»Wir müssen uns im Senderbereich aufhalten, um die Anrufe aufzeichnen zu können. Dave und ich haben im Wald unweit des Hauses eine Hütte gefunden, die offensichtlich schon lange nicht mehr benutzt wurde.«
»Klingt riskant.«
»Verdammt richtig«, sagte Dave mit Nachdruck. »Da drin ist alles voller Spinnweben und …« Er hielt inne und warf einen eingeschüchterten Blick auf Max. »Staubmilben.«
»Habt ihr vor, die ganze Nacht dort draußen zu verbringen?«, wollte Jamie wissen, die sich nicht nur um die beiden Männer Sorgen machte. Sie verspürte keine große Lust, die Nacht allein im Cottage zu verbringen.
»Ich werde die erste Wache übernehmen«, erbot sich Dave ritterlich. »Hat keinen Zweck, wenn wir beide dort rumhängen.«
Max tauschte einen Blick mit Jamie. »Ich werde eine Weile bei Dave bleiben, aber versuchen, wieder zurück zu sein, bis du heimkommst. Du kommst doch heute Nacht heim, oder?« Sein Blick huschte ein weiteres Mal über ihre schlanke Gestalt.
Jamie bedachte ihn mit einem gereizten Blick. »Sehr witzig. Ich müsste bis Mitternacht wieder da sein.«
»Ziemlich spät, findest du nicht?«
»Wir treffen uns ja erst um halb neun.«
»Ich hoffe nur, er ist nicht auch verheiratet«, überlegte Dave. Als er die verständnislosen Blicke der beiden auf sich gerichtet sah, zuckte er die Achseln. »Ich weiß, ihr beiden seid nicht wirklich verheiratet, aber das weiß der Typ, mit dem sie ausgeht, schließlich nicht. Wenn er nun eine Frau hat? Und wenn sie der eifersüchtige Typ ist?«
»Er ist nicht verheiratet«, erklärte Jamie, die allmählich die Geduld verlor.
Max machte eine besorgte Miene. »Vielleicht sollten wir uns besser noch ein wenig unterhalten, bevor du dich mit dem Kerl trittst. Ich weiß ja nicht mal, wo ihr hingehen wollt.«
»Würdet ihr beiden euch bitte abregen?«, rief Jamie. »Wir gehen doch bloß essen. Wahrscheinlich will er über seine Schwester reden. Ich werde ihm zuhören, versuchen ihn ein wenig aufzumuntern und das war’s.« Das war’s natürlich nicht, aber es war alles, was sie ihnen im Moment auf die Nase binden wollte. Sie hoffte, Max nach dem Treffen mit Michael Juliano mit ein paar handfesten Neuigkeiten überraschen zu können. Ein Name. Oder ein Gesicht.
»Würde es dir was ausmachen, den Bennett-Laster zu nehmen?«, erkundigte sich Max. »Ich würde Muffin gerne hier behalten.«
»Kein Problem.«
Jamie musste zweimal anhalten und nach dem Weg fragen, bis sie das
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