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Liebe mit Schuss

Liebe mit Schuss

Titel: Liebe mit Schuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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einem Fluchtweg. Im Schein der hohen Lichtmasten erblickte sie Nebenge¬bäude, hörte Hundegebell. Das Grundstück wurde wahrscheinlich scharf bewacht. Und diese Ziegelmauer zog sich höchstwahrscheinlich um das ganze Anwesen herum.
    Sie saß in der Falle.
    Ein ganz in Schwarz gekleideter Mann kam mit zwei Dobermännern, die heftig an der Leine zogen, aus dem Dunkel der Nacht auf sie zu. Jamie zuckte erschrocken zusammen. Sie hatte ihn sofort erkannt, den Mann, von dem sie beim Aufschreiben seines Nummernschilds ertappt worden war, der ihr ihren Notizblock weggenommen hatte. Und das bedeutete, dass er und Nick alles wussten, was sie und Max seit ihrer Ankunft in Sweet Pea herausgefunden hatten.
    Flohsack knurrte. Nick packte ihn am Halsband. »Schaff die Hunde hier weg, Rudy.«
    Der Mann bedachte Jamie mit einem trägen Lächeln, wandte sich ab und verschmolz mit der Dunkelheit jenseits der Lichtmasten.
    Nick hielt Flohsack immer noch am Halsband fest. »Ist schon gut, Junge«, sagte er. »Sorge dich nicht wegen der Hunde, Jamie. Sie sind nur dazu da, um Einbrecher fern zu halten.«
    Das erzähl mal deiner Großmutter, dachte Jamie.
    Mit vereinten Kräften schafften sie es, Flohsack ins Haus zu bugsieren. Die Aggressivität des Hundes überraschte Jamie; offenbar spürte er, dass hier etwas nicht stimmte. Sie versuchte ihn durch Streicheln und Tätscheln zu beruhigen.
    Das Haus war großzügig geschnitten, die Inneneinrichtung definitiv maskulin geprägt. Der Raum besaß überhaupt nichts Feminines, nicht einmal die mit allen Schikanen ausgestattete Küche mit ihren Chromflächen und den schwarz lackierten Schranktüren. Der einzige Farbtupfer kam von einem abstrakten Gemälde in Rot, Schwarz und Gelb.
    Falls sie das hier überlebte, würde sie ihren Freunden erzählen können, sie hätte das Haus eines Killers besichtigt.
    Nick trat an den großen Kühlschrank. »Ich hatte dir einen Kaffee angeboten, aber du kannst auch Wein haben, wenn du willst.«
    Einen Rausch konnte sie jetzt am allerwenigsten gebrauchen. Wenn sie hier wieder heil rauskommen wollte, musste sie unbedingt einen klaren Kopf behalten. »Ein Glas Wasser reicht mir, danke.«
    »Wie du willst.« Er holte zwei Gläser aus einem Oberschrank und füllte sie am Wasserspender des Kühlschranks. Nachdem er ihr ein Glas gereicht hatte, zog er eine Dose Hundekuchen aus einem Schrank. Er bot sie Flohsack an, doch der Hund wich zurück. »Wie du willst, Junge.«
    »Deine Hunde haben ihn wohl erschreckt«, sagte Jamie, die feststellen musste, dass Flohsack klüger war als sie selbst, da er sich weigerte, etwas aus der Hand eines Mannes wie Nick anzunehmen. »Er beruhigt sich sicher gleich wieder.«
    »Komm, setzen wir uns ins Wohnzimmer.«
    Als ob sie eine Wahl gehabt hätte. Jamie folgte ihm mit dem Glas in der Hand. Flohsack wich nicht von ihrer Seite. Sie nahm auf dem großen Ledersofa Platz und war überrascht, als Nick sich in einem Sessel niederließ und nicht neben ihr.
    Er schaute sie an. »Du fragst dich wahrscheinlich, warum ich nicht über dich herfalle, nicht wahr, Jamie?« Er schien ihre Gedanken lesen zu können.
    »Also, ich –«
    »Deshalb hast du dich auch die ganze Zeit so wohl mit mir gefühlt. Ich bin anders als die meisten Männer. Ich versuche nicht gleich, dich anzutatschen oder ins Bett zu kriegen. Eine so attraktive Frau wie du muss sich sicher des Öfteren aufdringliche Verehrer vom Leib halten.«
    Jamie sagte nichts dazu und nippte stumm an ihrem Wasser. Sie wollte sich ihre Nervosität um keinen Preis anmerken lassen.
    »Das liegt daran, dass ich dich respektiere. Du bist anders als andere Frauen. Es tut mir Leid, dass ich dich anlügen musste, um deine Bekanntschaft zu machen, aber es gab keine andere Möglichkeit.« Er hielt inne. »Aber du hast mich schließlich auch angelogen. Du warst bereit, einen Mann zu benutzen, der gerade seine Schwester verloren hatte, nur um ihn auszuhorchen.«
    »Du hast gesagt, du willst reden.«
    »Ich will, dass du die Wahrheit über mich erfährst, Jamie. Ich will, dass du erkennst, wer und was ich bin. Und es verstehen lernst.«
    Jamie stellte ihr Glas ab. »Du willst, dass ich Verständnis für das habe, was du tust, Nick?«, fragte sie ungläubig. »Das meinst du doch nicht im Ernst!«
    »Wenn ich auch nur die Hälfte von all dem getan hätte, was man mir nachsagt, hätte ich überhaupt keine Zeit mehr zum Schlafen.«
    »Hast du Dave Anderson umgebracht?«
    »Ganz bestimmt nicht. Ich bin dem Mann

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