Liebe, nichts als Liebe
muss."
Jared reichte Christabel die Hand. Sie stand zwar bereitwillig auf, schien jedoch völlig verwirrt.
„Schon gut", sagte Jared beruhigend, „wir kommen zurück, wenn wir uns unterhalten haben."
„Ehe Sie gehen ..." Rafael wandte sich noch einmal direkt an Christabel. „Ich hatte keine Ahnung, dass Sie solche Angst vor mir hatten, aber diese Angst war auf Ihren Reisen sehr von Vorteil für Sie, weil Sie deshalb sehr vorsichtig waren und keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich und Ihre Tochter gelenkt haben. Ich möchte Ihnen noch sagen, dass ich in den vergangenen Jahren dem Kruger-Konzern meine Autorität aufgedrückt habe, so dass Ihnen aus dem Konzern heraus keine Gefahr mehr droht.
Etwas anderes sind mögliche Gefahren von außen, aber darüber reden wir später."
Christabel schüttelte benommen den Kopf. Dieser Wechsel vom Feind zum Verbündeten kam ihr einfach zu schnell. Nur allzu gern ließ sie sich von Jared aus dem Zimmer führen, denn sie wollte sich endlich frei fühlen, wollte ohne Angst der Stimme ihres Herzens folgen.
Als hätte er ihre Gedanken gelesen, führte Jared Christabel auf die Veranda hinaus.
Frische Luft und eine grenzenlose Aussicht. Das Land von „King's Eden" erstreckte sich bis zum Horizont und noch weiter. Das Land meiner Väter, dachte Jared, stolz auf sein Erbe, das ihn zu dem gemacht hatte, der er war. Christabel würde die Seine werden und auf immer bleiben - ein wunderbares Gefühl.
„Was sind das für Berichte?" fragte sie ihn nun besorgt.
„Glaubst du immer noch, dass Rafael den Tod deines Mannes verursacht hat?" fragte er forschend.
Sie atmete tief ein. „Nein. Aber ich halte ihn immer noch für gefährlich."
„Ja, das ist er ... für jeden, der die Grenzen, die er bestimmt, überschreitet. Aber nicht für dich oder für Alicia, Christabel."
„Wie kannst du so sicher sein?" rief sie zweifelnd aus.
„Weil er dich die ganze Zeit über beschützt hat. Hier sind die Berichte seiner Leute.
Er hat dich in dem Glauben gelassen, frei zu sein, weil du es dir so sehr gewünscht hast, aber er hat dich auf deiner ganzen Flucht bis hierher nicht aus den Augen gelassen, Christabel. Und er ist jetzt hergekommen, weil er sich persönlich davon überzeugen wollte, dass ich gut genug bin, um ihm diese Aufgabe abzunehmen."
Christabel blickte ungläubig zu ihm auf. „Er hätte mich und Alicia jederzeit zurückholen können?"
Jared nickte. „Ich vermute, ab Rio. Wahrscheinlich hat er deine Familie von dem Moment an observieren lassen, als er feststellte, dass du mit deinem Schmuck auf und davon warst."
Sie wurde blass. „Die ganze Zeit!" flüsterte sie matt.
„Um deine Sicherheit zu garantieren und dir gleichzeitig die Freiheit zu gewähren, die du so brauchtest."
„Ich kann es nicht glauben!" Ihr Blick fiel auf den Aktenordner in seiner Hand. „Zeig es mir. Ich muss es mit eigenen Augen sehen."
Sie setzten sich an einen Tisch auf der westlichen Veranda, wo sich seine Familie normalerweise am Ende des Tages einfand, um den Sonnenuntergang zu beobachten.
Christabel hatte das Gefühl, am Ende eines sehr langen, ermüdenden Weges angekommen zu sein.
Jared sah zu, wie sie die Berichte las, lauschte ihren Bemerkungen und erlebte, wie ihre anfängliche Ungläubigkeit rasch einem respektvollen Verständnis wich. Rafael Santiso hatte ihr nicht nur die Flucht ermöglicht, sondern sie auch bei jedem ihrer Schritte sozusagen als Schutzengel im Hintergrund begleitet, ohne sich einschränkend in ihr Leben einzumischen. Und doch waren sie und Alicia die ganze Zeit über nie ohne Schutz gewesen. Sogar in Broome hatten Rafaels Leibwächter in dem Wohnwagen neben ihr gewohnt.
Es gab auch einen Bericht über die Kings - die Geschichte ihrer Familie, eine Aufstellung ihres Besitzes und eine Einschätzung zu ihrer voraussichtlichen Reaktion, wenn sie erfahren würden, dass Alicia die Erbin der Kruger-Millionen war. Der Verfasser des Berichts kam zu dem Schluss, dass es gar keinen oder nur sehr geringen Einfluss auf ihre Entscheidungen haben würde. Die Kings der Kimberleys waren fest mit ihrem Land verwurzelt.
„Siehst du?" bemerkte Christabel reumütig. „Die Einmischung in dein Leben und das deiner Familie hat bereits begonnen, Jared." Sie blickte ihn forschend an. „Willst du das wirklich auf dich nehmen?"
„Was auch kommen mag, Christabel." Er nahm ihre Hand. „Sie sind jetzt hier, um uns alles, was mit Alicias Erbe zusammenhängt, zu erläutern - Wissmann den
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