Liebe, nichts als Liebe
warum du die Kimberleys nicht verlassen und mit mir nach Griechenland kommen kannst?"
Elizabeth King tat, als wäre sie überrascht. „Ich dachte, du wolltest nach Amsterdam zurück!"
Er zuckte die Schultern. „Griechenland liegt auf dem Weg. Ich verwalte da treuhänderisch ein kleine griechische Insel. Sehr privat, sehr schön. Der ideale Ort, um sich nach derart anstrengenden sechs Monaten zu entspannen."
„Ja, es waren wirklich anstrengende sechs Monate."
„Und frustrierende", fügte Rafael finster hinzu.
Ihre schönen dunklen Augen funkelten verführerisch. „Ich bin noch nie auf einer griechischen Insel gewesen."
Hoffnung keimte in ihm auf. „Du musst nur Ja sagen."
Ich kann mich mit gutem Gewissen jetzt an die erste Stelle setzen, dachte Elizabeth.
Zwar wusste sie nicht, wie es mit Rafael sein würde - es war ein völlig anderes Leben als das von ihr gewohnte. Aber sie wollte es versuchen, wollte die Gefühle erkunden, die er in ihr weckte. Es war noch nicht zu spät, einen neuen Weg einzuschlagen. Es ist nie zu spät, dachte sie. Viel zu lange hatte sie nichts Neues mehr gewagt. Ihr Leben brauchte wieder etwas Pepp.
Sie lächelte Rafael an und überlegte, was für ein wundervolles Gefühl es doch für eine Frau war, von einem so faszinierenden, begehrenswerten Mann begehrt zu werden.
„Mir fällt nichts mehr ein, was mich hier festhalten könnte. Also ja, ich werde mit dir kommen."
„Wirklich?" Ein triumphierendes Lächeln erhellte sein markantes Gesicht.
Ich habe nichts zu verlieren und alles zu gewinnen, dachte Elizabeth King und nickte.
„Ja."
Jared legte Christabel einen Arm um die Taille, als sie an dem Zaun des Hotelparks standen, den Blick auf die Bucht gerichtet, wo jetzt der Vollmond wie ein rot glühender Ball ganz langsam über dem Horizont aufging.
„Glücklich?" flüsterte Jared.
Sie lächelte. „Das weißt du doch. Obwohl ich mich frage, wie deine Mutter sich jetzt fühlt, da wir in dem alten Picard Haus wohnen. Es hat ihr so lange gehört."
„Und nun gibt sie es an uns weiter, Christabel. Sie wird schon fort sein, wenn wir aus unseren Flitterwochen zurückkommen."
„Fort?" fragte Christabel überrascht. „Wohin?"
„Mit Rafael."
„Sie wird wirklich ihre ganze Familie verlassen und mit ihm gehen? Er führt ein so aufreibendes Leben, Jared."
Jared lächelte zuversichtlich. „Herzerfrischend, behauptet Vikki Chan, und sie hat mir prophezeit, dass Rafael meine Mutter wie eine Königin behandeln wird."
Christabel seufzte zufrieden. „Ich muss zugeben, dass er zu mir sehr gut gewesen ist.
Erstaunlich, wie er sich um das Sicherheitsproblem für Alicia gekümmert hat."
„Und es macht dir nichts aus, deine Familie in Bio aufzugeben?" fragte Jared besorgt.
„Nein. Denen ging es immer nur ums Geld. Als ich zu ihnen geflohen bin und sie um Hilfe gebeten habe, meinten sie, ich sei verrückt, einen Millionenerben zu verlassen.
Nur Rafaels Einfluss im Hintergrund habe ich es zu verdanken, dass sie mir geholfen haben. So war es auch, als Laurens bei ihnen um meine Hand angehalten hat. Sie haben nur an das viele Geld gedacht." Ohne Reue blickte sie zu Jared auf. „Ich gehöre hierher zu dir. Und das Gleiche gilt für Alicia. Sie liebt deine große Familie, Jared. Und mir geht es genauso."
Damit waren für Jared auch die letzten Zweifel endgültig ausgeräumt. Er deutete auf die Bucht hinaus. „Es fängt an."
Rasch wandte Christabel ihre Aufmerksamkeit dem einzigartigen Phänomen zu, für das Broome berühmt war. Es war besonders spektakulär zu den Iden des März und im September, wenn das Meer um zehn Meter steigen und fallen konnte. Zu Zeiten extrem niedriger Ebbe und wenn der Himmel klar war, spiegelten die Wasserpfützen, die in dem nassen Sand zurückblieben, das Licht des Mondes und ließen so die Illusion einer Treppe entstehen - einer magischen Treppe, die ihren Ausgang von dem großen, glühend roten Trabanten über dem Horizont nahm.
Schon erschienen die ersten roten Stufen.
Eine denkwürdige Nacht, dachte Christabel, aus so vielen, wundervollen Gründen.
Und das, was sie nun beobachten konnte, kam ihr wie ein Spiegelbild dessen vor, was Jared getan hatte. Er hatte sie aus der Dunkelheit gerissen und auf einen Pfad mit ihm geführt, auf dem jeder Schritt eine magische Erfahrung war, von glühender Liebe erfüllt.
Der Mond leuchtete jetzt golden, als er höher am Himmel stieg, und schuf eine Flucht goldener Treppenstufen, die immer näher auf das
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