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Liebe ohne Schuld

Liebe ohne Schuld

Titel: Liebe ohne Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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hat mich nämlich nicht vorgelassen.«
    »Der Butler heißt Philfer. Geordie sagt, daß Lady Rendel den alten Trottel nicht loswerden kann, weil sie ein viel zu gutes Herz hat.«
    »Gut, dann muß sie ihn aber in Pension schicken. Er ist ein unehrlicher Mann und hat nicht einen einzigen Funken Ehrgefühl oder Loyalität im Leib!«
    Joshua nickte nur und schwieg, da sein Bericht beendet war, und Burke grübelte darüber nach, weshalb Arielle Geordie als Schutz benötigte.
    Arielle ließ die Spitzengardine wieder zurückfallen und wandte sich seufzend vom Fenster ab. Er war fortgegangen, ohne eine Szene zu machen, und sie wollte jetzt endlich versuchen, die bedrückenden Traumbilder, die sie noch immer verfolgten, loszuwerden. Als Philfer ihr etwa eine Stunde später mitteilte, daß Lord Ravensworth die Absicht geäußert hatte, morgen wiederzukommen, nickte sie nur schweigend.
    Am selben Abend besuchte sie ihr Halbbruder Evan, den Philfer ganz offensichtlich eingelassen haben mußte. Ohne Vorwarnung stand er plötzlich vor ihr und erschreckte sie zutiefst. Sie erhob sich zögernd, während sie fieberhaft überlegte, wo sich Dorcas wohl augenblicklich aufhalten konnte. Sie fühlte sich verlassen und hatte plötzlich entsetzliche Angst.

Viertes Kapitel
    »Guten Abend, Arielle! Ich hoffe, ich komme nicht allzu ungelegen!«
    Arielle starrte ihren Bruder nur ungläubig an. »Ich war nicht darauf gefaßt, dich noch einmal zu sehen«, sagte sie schließlich kühl. »Wie bist du eigentlich hereingekommen?«
    »Das nenne ich eine liebenswerte Begrüßung! Ich wollte nur noch einmal nach dir sehen. Dein Butler war nicht auf seinem Posten, und die Tür stand offen. Du bist mir doch nicht böse, daß ich hereingekommen bin, oder?«
    Sie zog eine Augenbraue in die Höhe, denn sie wußte genau, daß er gelogen hatte. Philfer mußte ihn eingelassen haben. Womöglich gegen eine Bestechungssumme? Ein entsetzlicher Gedanke!
    »Kann ich dir Tee anbieten?«
    »Brandy wäre mir lieber.«
    Bei dem Wort Brandy dachte sie sofort wieder an den Traum der vergangenen Nacht. Sie ging zu einem kleinen Tisch hinüber und goß ihm ein Glas ein.
    »Leistest du mir nicht Gesellschaft?« fragte er, als sie es ihm reichte.
    Sie schüttelte den Kopf. »Was willst du, Evan? Rasch! Ich möchte, daß du wieder gehst.«
    Er schlürfte seinen Brandy, während er sie eingehend betrachtete. »Ich wollte dir noch einmal sagen, wie leid es mir tut. Ich hatte wirklich keine Ahnung, daß Paisley Cochrane so …«
    »Es reicht!« schimpfte sie.
    »Also gut, mein Vater ist wirklich nicht tot, Arielle, und das kann ich auch beweisen. Hättest du nicht auch deinen Vater um jeden Preis geschützt und mich dafür geopfert?«
    »An deiner Stelle sicher!«
    Er ging nicht darauf ein, sondern sprach langsam weiter. »Er lebt in Paris und ist krank. Ich muß zu ihm. Hier ist ein Brief von ihm. Lies ihn, damit du glaubst, daß ich dich nicht angelogen habe. Ich würde dich niemals wissentlich verletzen, Arielle! Das schwöre ich!«
    Ganz automatisch nahm Arielle das Blatt Papier und entfaltete es. In krakeliger Handschrift war in wenigen Sätzen zu lesen, was Evan ihr gerade erzählt hatte, und unterschrieben war das Ganze mit »Dein dich liebender Vater«.
    Sie reichte ihm den Brief zurück. »Demnach lebt er noch, doch was habe ich damit zu tun?« Dann leuchtete plötzlich Erkenntnis in ihren Augen auf. »Ah, jetzt verstehe ich! Wie konnte ich nur so dumm sein! Falls dein Vater tatsächlich noch lebt, ist meine Mutter niemals rechtmäßig mit Arthur Leslie verheiratet gewesen. In diesem Fall wäre ich dann ein uneheliches Kind. Ist das so richtig, Evan?«
    Gequält sah er sie an. »Du kannst sicher sein, daß ich es nicht an die große Glocke hängen werde.«
    Ha! dachte sie. »Und was willst du dann?«
    »Ich brauche Geld«, antwortete er.
    »Für Geld willst du also über meine zweifelhafte Her kunft schweigen? Das nenne ich Erpressung, Evan!« Sie lächelte ihn an und sagte ganz langsam und betont deutlich: »Falls du Wert darauf legst, kannst du jedem erzählen, daß deine Halbschwester ein uneheliches Kind ist! Glaube mir, Evan, mir ist es wirklich herzlich egal. Du und deine Drohungen bringen mich eher zum Lachen. Und jetzt verschwinde!«
    »Nun gut, dann gehe ich jetzt. Ich danke dir, daß du mich angehört hast, Arielle.«
    »Das hätte ich bestimmt nicht getan, wenn Philfer auf seinem Posten gewesen wäre!«
    »Wahrscheinlich stimmt das sogar. Nun, was habe ich

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