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Liebe ohne Schuld

Liebe ohne Schuld

Titel: Liebe ohne Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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eigentlich erwartet? Daß du mir verzeihst, wofür ich nichts konnte?« Er seufzte tief, und wieder fühlte sich Arielle eine Sekunde lang unsicher, doch dann schüttelte sie den Kopf über sich selbst. Die zwanzigtausend Pfund konnte er nicht ableugnen, denn Paisley hatte genau Buch geführt.
    »Adieu, Evan!«
    Sie drehte sich auf dem Absatz um und verließ das Zimmer, ohne darauf zu achten, ob er ihr folgte.
    Aus dem Augenwinkel sah sie Philfer mit schuldbewußtem Gesicht aus der Küche kommen. Doch sie schenkte ihm keinerlei Beachtung, als er mit seinen Entschuldigungen begann, sondern ließ ihn stehen und betrat das kleine Speisezimmer, wo Dorcas bereits Platz genommen hatte.
    »Ist er fort?« fragte Dorcas gespannt.
    »Ich glaube schon. Ich war überrascht, daß Sie nicht hereingeplatzt sind, um mich zu retten.«
    »Was hat er gewollt?«
    »Er wollte mich erpressen. Er hat behauptet, daß sein Vater noch lebt, woraus automatisch folgt, daß ich dann ein uneheliches Kind wäre. Mein Geld sollte ihm den Mund verschließen, doch ich habe das Ansinnen abgelehnt.«
    »John Goddis soll noch leben? Das ist absurd! Ich war doch selbst bei Ihrer Mutter, als man ihn mit zerschossener Brust nach Hause gebracht hat! Der Schurke war tot, sehr tot sogar!«
    Stirnrunzelnd widmete sich Arielle ihrem Teller und fragte schließlich: »Weshalb hat er es dann trotzdem versucht? Weiß er denn nicht, daß Sie dabei gewesen sind?«
    Dorcas zuckte die Achseln. »Das nehme ich an. Woher hätte er es auch wissen sollen, wo er doch selbst gar nicht dort war?«
    Lauter interessante Informationen, dachte Arielle, während sie sich einen Bissen geschmorten Schinken in den Mund schob.
    Etwa zur selben Zeit wurde auch in Ravensworth Abbey zu Abend gegessen. Während man Lammfleisch mit jungen Karotten verzehrte, verkündete Lannie, daß sie die Absicht hätte, in genau drei Tagen nach London zu reisen.
    Als Burke an die erholsame Stille dachte, die er nach ihrer Abreise genießen durfte, hätte er ihr fast applaudiert, doch er unterdrückte seinen Freudenschrei und bemerkte nur höflich: »Aha! Wirst du in Ravensworth House wohnen?«
    »Nein. Corinne und Lloyd haben mich eingeladen, wie du weißt, und selbstverständlich auch die Mädchen.«
    Ehrlich gesagt, hatte er keine Ahnung gehabt und war etwas überrascht. Seine ältere Schwester nahm für gewöhnlich kein Blatt vor den Mund und hielt Lannie, geradeheraus gesagt, für eine Närrin. Weshalb hatte sie sie wohl eingeladen?
    »Wie lange wirst du in London bleiben?«
    Lannie vergaß ihr Essen und beugte sich aufgeregt nach vorn. »Weißt du, London ist zur Zeit schrecklich aufregend. Der Zar ist immer noch dort und außerdem viele andere Hoheiten. Corinne hat mir geschrieben, daß jeden Abend Bälle stattfinden, obwohl doch die Saison längst vorüber ist!«
    »Ja, ich weiß. Ich habe den Betrieb kaum ertragen können.«
    »Du bist ja auch ein Mann! So langweilig! Ich werde meine Modistin aufsuchen … Jetzt mach nicht so einen sparsamen Mund, Burke! Du mußt keine Angst um dein Geld haben! Wie du weißt, bin ich seit Montroses Tod mit meinem Witwengeld sehr sorgsam umgegangen, und dank deiner Großzügigkeit …«
    Burke betrachtete angelegentlich seinen Teller und tat so, als ob er ihr zuhörte, doch statt dessen stellte er sich vor, wie er Arielle nach Ravensworth Abbey einlud. Ob ihr sein Haus gefiel? Ob sie … Entschlossen beendete er diese Gedanken, denn er wußte ja nicht einmal, ob er sie wiedersehen würde.
    »… Corinne hat mir von einem Gentleman geschrie ben, falls du neugierig geworden bist und es genau wissen willst. Nun, er heißt Percy Kingstone und ist Baronet. Corinne hat geschrieben, daß Lord Carver ein sehr charmanter Mann ist und ich ihn unbedingt …«
    Unverwandt starrte Burke auf seinen Teller. Nein, das durfte ihm Arielle nicht antun. Er war nicht einverstanden, denn er liebte sie und wollte sie heiraten.
    »… natürlich werde ich Virgie und Poppet mitnehmen, obwohl sich die beiden immer anstellen, wenn sie Kutsche fahren müssen. Ich werde …«
    Ich werde das Ganze als militärische Aufgabe betrachten, entschied Burke und griff nach seinem Glas. Während der rote Wein im Glas kreiste, erinnerte er sich an ihr Haar, dieses glänzende Tizianrot … Er fluchte leise und beschloß, alles zu wagen.
    »… ich wußte, daß du darauf bestehen würdest, lieber Burke, und deshalb habe ich James bereits davon in Kenntnis gesetzt, daß ich den Wagen nehmen werde. Ich

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