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Liebe ohne Schuld

Liebe ohne Schuld

Titel: Liebe ohne Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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sie sich doch vor ihm, denn ihr stand immer noch der entsetzliche Traum vor Augen.
    Schließlich raffte Burke sich auf und unterbrach das Schweigen. »Ich möchte Sie für Freitag zum Tee nach Ravensworth Abbey einladen.«
    Sie wollte schon den Kopf schütteln, doch dann besann sie sich. Wenn sie es rasch hinter sich brachte, ließ er sie vielleicht danach in Ruhe. Außerdem war ein Besuch in seinem Haus dank der geschwätzigen, amüsanten Lannie ungefährlich. »Also gut«, stimmte sie schließlich zu.
    »Genauso haben Sie sich schon einmal mit mir verabre det. Kann ich mich diesmal darauf verlassen?«
    Der Ton seiner Worte ließ sie zurückzucken. Was wollte er eigentlich von ihr? Trotzig reckte sie ihr Kinn in die Höhe, und ihre Stimme war so kühl, wie ein Januartag in Yorkshire. »Ich verspreche, daß ich Ihnen Bescheid geben werde, falls ich mich wieder nicht gut fühle.«
    »Ich dachte eigentlich, daß Ladies nur einmal im Monat Kopfschmerzen haben!«
    Arielle zuckte zusammen, als ob er sie geschlagen hätte. Er war gefährlich, und er benahm sich keineswegs wie ein Gentleman! Ohne ein weiteres Wort gab sie Mindle die Peitsche und galoppierte davon.
    Angesichts seiner Dummheit und seiner Zudringlichkeit, fluchte Burke innerlich. »Arielle! Warten Sie!«
    Er sah, wie sie sich sekundenlang nach ihm umwandte, wodurch Mindle beim Überspringen eines Zauns ein wenig nach links getragen wurde. Burke fühlte, wie ihm das Blut in den Adern erstarrte. »Arielle! Passen Sie auf!«
    Doch es war zu spät. Der Schrei blieb ihr in der Kehle stecken. Mindle war mit den Beinen am obersten Stück des Zauns hängengeblieben und ruderte verzweifelt durch die Luft. Im selben Augenblick sah Arielle den Graben auf der anderen Seite und bot ihr ganzes reiterisches Können auf. Die Stute erreichte auch tatsächlich die andere Seite, doch beim Aufsprung knickten ihre Vorderbeine ein, so daß Arielle im hohen Bogen über den Kopf des Tieres flog. Weil alles so rasch ging, hatte sie keine Sekunde Zeit gehabt, sich zu fürchten.
    Als sie mit der Schulter auf den felsigen Untergrund aufschlug, durchfuhr sie ein heißer Schmerz, doch nur für einige Sekunden. Kurz darauf schlug ihr Kopf gegen den Stein, und sie wurde ohnmächtig.
    Noch nie hatte Burke soviel Angst empfunden. Sein großer Hengst flog förmlich über den Zaun, und Sekunden später stieg er neben Mindle ab, die sich inzwischen aufgerappelt hatte und heftig schnaubte.
    Doch seine Aufmerksamkeit galt einzig Arielle. Er ertappte sich dabei, daß er leise betete, während er neben ihr niederkniete und nach dem Pulsschlag an ihrer Kehle fühlte. Glücklicherweise war er stark und kräftig. Daraufhin machte sich Burke zartfühlend und sorgfältig an die Untersuchung von Armen und Beinen. Offensichtlich war nichts gebrochen. Falls sie allerdings innere Blutungen haben sollte, war er machtlos.
    Nachdem er die Hutnadel entfernt hatte, tastete er ihren Kopf ab und entdeckte kurze Zeit später eine dicke Schwellung hinter ihrem linken Ohr. Er seufzte erleichtert und hoffte inständig, daß sie nur eine Gehirnerschütterung davongetragen hatte. Sie mußte einfach wieder gesund werden! Er ließ sich neben ihr nieder und bettete ihren Kopf auf seinen Schenkel. Vorsichtig streichelte er über ihre Nase, ihr Kinn und ihre Wangenknochen und murmelte fasziniert: »Ich begehre dich, Arielle. Heirate mich!«
    Sie stöhnte. Zart bettete er ihren Kopf auf seine Handfläche, und unabsichtlich streichelte die andere ihre Kehle. Er hatte solche Sehnsucht nach diesen Berührungen, daß er sich nicht beherrschen konnte. Schließlich hob er seine Hand und legte sie auf ihre Brust. Er spürte den starken Herzschlag und überließ sich mit geschlossenen Augen einem unglaublichen Wohlgefühl. Erst einige Sekunden später merkte er, was er tat, und nahm seine Hand von ihrer Brust. Offenbar war er völlig verrückt geworden! Sie war besinnungslos, und ihm fiel nichts Besseres ein, als sie zu betasten!
    »Arielle! Wachen Sie auf! Öffnen Sie die Augen!« Er rüttelte sie leicht.
    Wieder stöhnte sie, doch dann schlug sie die Augen auf und starrte ihn verwirrt und verständnislos an.
    »Es ist nicht viel passiert«, beruhigte er sie. »Sie sind gestürzt. Schmerzt Ihr Kopf?«
    Arielle stellte fest, daß sie auf dem Rücken lag und er ihren Kopf hielt. Durch seine Schuld hatte Mindle den Zaun berührt. Alles war seine Schuld! »Ja, ich habe Kopfschmerzen«, sagte sie kalt.
    Burke grinste und hielt sie fest,

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