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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Dichter und Narren.«
    »Natürlich.«
    »Ein Mann in meiner Position kann sich eine solche Krankheit nicht leisten.«
    »Warum nicht? Inwiefern sollte sie einem denn schaden?«
    Gareth runzelte die Stirn. »Das ist doch ganz offensichtlich. Es ist ein gefährliches Fieber. Es zerstört die Urteilskraft und die Vernunft eines Menschen.«
    »Natürlich. Wie konnte ich nur eine so dumme Frage stellen. Tja, nun, zurück zu Dallan. Was schlagt Ihr vor?«
    Gareth dachte kurz nach. »Es wäre zweifellos das beste, wenn man ihn irgendwie von den Gedanken, die ihn plagen, ablenken würde.«
    »Eine hervorragende Idee, Mylord. Ich habe festgestellt, daß Männer ein Talent dafür haben, bestimmte Probleme zu ignorieren und sich statt dessen mit anderen Dingen zu amüsieren.»
    Gareth zog eine Braue hoch. »Habe ich etwas gesagt, das Euch ärgert, Madam?»
    »Nein, nein», beruhigte ihn Clare. »Was würde Dallan denn Eurer Meinung nach von seinen Problemen ablenken?«
    Gareth blickte auf das Buch, das er in den Händen hielt. »Vielleicht sollte ich ihn bitten, mir bei meinen Experimenten mit Schwefel und Holzkohle zu helfen.«
    »Ich glaube, das würde ihm Spaß machen.« Clare war selbst nicht gänzlich desinteressiert. »Laßt es mich bitte wissen, wenn Ihr die Ergebnisse Eurer Arbeit vorführen könnt, Mylord. Ich wäre gern dabei, auch wenn ich den Geruch von Schwefel nicht besonders mag.«
    »Ich werde Euch Bescheid geben, wenn ich soweit bin.« Gareth erhob sich, küßte sie auf den Mund und ging zur Tür.
    Cläre beobachtete, wie er den Raum verließ. Als sie über das Gespräch nachdachte, verspürte sie selbst eine gewisse Melancholie. Liebeskummer ist etwas für Dichter und Narren.
    Sie war weder eine Dichterin noch eine Närrin, aber sie fürchtete, daß sie trotzdem unter Liebeskummer litt.
    Und es gefiel ihr nicht, allein zu leiden.
    Es war nicht so, daß Gareth gefühlskalt war, sagte sie sich. Es gab durchaus ermutigende Zeichen. Zum Beispiel roch er immer nach dem neuen Parfüm, das sie ihm geschenkt hatte.
    Und auch die Macht seiner Leidenschaft ließ sich nicht anzweifeln. Er machte kein Geheimnis aus seinem Verlangen nach ihr, und es schien ihm zu gefallen, daß sie sich so vollständig hingab, wenn sie sich liebten. Tatsächlich forderte er sogar eine Reaktion.
    Sie wußte, daß er ihr Wissen, ihr Geschick und ihr Talent bei der Parfümherstellung schätzte, aber das hatte nichts zu sagen.
    Selbst Nicholas war intelligent genug gewesen, ihre Fähigkeit zum Geldverdienen, anzuerkennen.
    Was sie am meisten hoffen ließ, war, daß Gareth begonnen hatte, sie wie eben immer häufiger um Rat zu fragen, ehe er irgendeine Entscheidung traf.
    Ihre Ehe fing an, so zu funktionieren, wie sie es sich erhofft hatte, als sie ihr Rezept für einen Ehemann zusammengestellt hatte. Sie und Gareth lernten, ihre Pflichten und die Verantwortung für die Insel und die Menschen gemeinsam zu tragen. Sie lernten, einander zu vertrauen.
    In vielerlei Hinsicht hatte sie einen Ehemann bekommen, wie sie ihn sich gewünscht hatte, auch wenn er etwas größer als erwartet war.
    Aber es reichte nicht.
    Sie wollte Liebe.
    Und Gareth zufolge war Liebe etwas für Dichter und Narren.
    Zwei Tage später saß Clare erneut an ihrem Schreibtisch, als im Hof ein lauter Donner ertönte.
    Sie sprang überrascht auf und ging ans Fenster. Mit gerunzelter Stirn stellte sie fest, daß nicht eine einzige dunkle Gewitterwolke am Himmel zu sehen war.
    Verwirrt blickte sie in den Hof. Ein lauter Ausruf drang von dort herauf. Eines der Dienstmädchen schrie. Die Steinmetze unterbrachen ihre Arbeit an der neuen Mauer. Männer stürzten alarmiert aus den Stallungen. Ein Pferd wieherte und riß sich ängstlich los. Ein paar Hühner gackerten aufgeregt und flitzten eilig über den Hof.
    Und dann drangen dicke, schwarze Rauchwolken aus den Fenstern des Arbeitszimmers ihres Vaters. Noch während Clare hinübersah, flog die Tür auf und zwei Gestalten torkelten ins Freie. Gareth und Dallan waren über und über mit grauer Asche bedeckt.
    Cläre wirbelte herum und rannte aus dem Zimmer.
    »Gareth! Mylord, ist alles in Ordnung?« schrie sie, während sie zur Eingangstreppe eilte und in die rußverschmierten Gesichter der beiden starrte. Ätzender Schwefelgeruch brannte ihr in der Nase.
    Dallan lächelte schwach. Er sah benommen aus, schien aber unverletzt zu sein.
    Gareths Zähne blitzten weiß durch die graue Asche, als er den Mund zu einem triumphierenden Grinsen

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