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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Sorgen zu haben. Er fuhr zusammen, wenn man ihn ansprach. Er führte zwar weiterhin Gareths Befehle aus, aber von dem Eifer, mit dem er es getan hatte, nachdem er ihm die Treue geschworen hatte, war nichts mehr zu merken.
    Gareth meinte, das Problem erkannt zu haben. Er war sich jedoch nicht so sicher, wie er damit umgehen sollte. Er war kein Experte im Umgang mit Menschen, die Liebeskummer hatten.
    Er wartete, bis die Boote für die Rückfahrt nach Desire beladen waren, ehe er Dallan zu sich rief.
    »Dallan.«
    »Ja, Mylord?« Dallan wischte sich nervös die Hände an seiner Tunika ab. »Habe ich etwas falsch gemacht?«
    »Nein. Komm einen Augenblick mit. Ich möchte mit dir sprechen.«
    »Ja, Mylord.« Dallan warf Gareth einen eiligen, beunruhigten Blick zu, ehe er sich gehorsam neben ihm in Bewegung setzte.
    Gareth faltete seine Hände hinter dem Rücken und überlegte, wie er dieses heikle Thema am besten zur Sprache brachte. »Ihr habt schon viele Liebeslieder gesungen, Barde, aber vielleicht wißt Ihr trotzdem noch nicht allzu viel darüber.« »Wie bitte, Mylord?«
    Gareth räusperte sich. »Wenn ein Mann das erste Mal verliebt ist, ist das ebenso beunruhigend wie wenn er das erste Mal in den Krieg zieht. Beides sind mächtige und verwirrende Erfahrungen, und beide vernebeln einem zeitweise die Sicht auf sich selbst und die Welt.«
    Dallan sah ihn ehrlich verwirrt an.
    Gareth seufzte und versuchte es noch einmal. »Ich weiß, daß du meinst, du seist in deine hübsche Alison verliebt. Und es macht dich zweifellos traurig, sie jetzt verlassen zu müssen.«
    Dallan runzelte die Stirn. »Ich werde sie vermissen.«
    »Ja. Das ist verständlich. Trotzdem -«
    »Aber ich liebe sie nicht.«
    Gareth blickte ihn an. »Nein?«
    »Nein. Wir hatten eine schöne Zeit zusammen, aber ich habe ihr gesagt, daß ich noch keine Frau lieben kann. Ich muß mir erst meinen eigenen Weg suchen, ehe ich an solche Dinge denken kann.«
    »Ah.« Gareth war ungemein erleichtert. »Das ist eine äußerst weise Aussage für einen Mann deines Alters. Ich bin beeindruckt von deiner Vernunft. Ich habe schon Männer erlebt, die doppelt so alt waren wie du, und die sich wegen einer Frau zum Narren gemacht haben. Das ist alles andere als angenehm.«
    Dallan sah ihn fragend an. »War das alles, was Ihr mir sagen wolltet, Mylord?«
    »Ja. Und jetzt lauf und hilf weiter, die Zelte zusammenzupacken.«
    »Ja, Mylord.«
    Gareth beobachtete, wie Dallan zu den anderen zurückrannte. Er fragte sich, ob er sich vielleicht geirrt hatte. Es war schließlich durchaus möglich, daß der junge Mann einfach unausgeglichen war. Was tödlich sein konnte. Gareth hatte einmal einen Mann gekannt, der derart unter seinen Stimmungsschwankungen gelitten hatte, daß er am Ende Selbstmord begangen hatte.
    Gareth beschloß, seinen zukünftigen Knappen im Auge zu behalten.
    Drei Tage später saß Clare an ihrem Schreibtisch und nagte am Ende ihrer Feder. Sie grübelte über ihr neuestes Parfümrezept nach. Es war schwierig, die genauen Schritte zu beschreiben, die zur Herstellung einer ihrer komplizierteren Mischungen gehörten.
    Sie überflog noch einmal, was sie bisher geschrieben hatte:
    Man fülle Wasser in einen Topf und stelle den Topf auf den Herd. Wenn der Topf glühendheiß ist und das Wasser leicht kocht, nehme man eine ausreichende Menge bester Rosenblätter und werfe sie in den Topf.
    Die ausreichende Menge schien ihr keine besonders genaue Angabe zu sein. Die Äbtissin Helen hatte ihr geraten, sich bei der Erstellung der Rezepte so präzise wie möglich auszudrücken.
    Cläre strich >ausreichende Menge< durch und schrieb statt dessen >zwei Handvoll<.
    Ein einzelnes, gebieterisches Klopfen war die einzige Vorwarnung, die sie bekam, ehe die Tür geöffnet wurde und Gareth in den Raum spaziert kam. Er hatte das Buch, das ihr Vater geschrieben hatte, in den Händen und blickte mit gerunzelter Stirn auf eine der Textpassagen.
    »Cläre, haben wir irgendwo Schwefel?«
    »Ja, Mylord. Mein Vater hatte immer welchen in einem der Lagerräume, wo er auch die anderen Sachen aufbewahrt hat. In den arabischen Abhandlungen tauchen häufig Rezepte auf, für die man Schwefel braucht. Er hat oft davon gesprochen, daß er gerne einmal damit experimentieren würde. Ich persönlich
    habe mich nie besonders für das Zeug interessiert. Der Geruch gefällt mir nicht.«
    »Ausgezeichnet. Ich muß gleich schauen, ob ich ihn irgendwo finde.« Immer noch blickte Gareth mit gerunzelter

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