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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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frische Essenz des Grases, auf dem sie die Decke ausgebreitet hatte.
    Vor allem aber nahm sie den durch und durch richtigen Geruch des Mannes wahr, der neben ihr saß.
    Gareth sah sie ein paar Herzschläge lang an, als habe er noch irgendeine Reaktion von ihr erwartet. Als sie jedoch schwieg, nahm er den Beutel, den sie ihm an den Kopf geworfen hatte. »Da ist noch etwas in der Tasche.«
    »Ja.«
    »Vielleicht noch ein Leckerbissen?« Er öffnete den Lederriemen und spähte hinein. »Ich könnte noch eine Pastete vertragen.«
    »Nein, Mylord. Keine Pastete.« Clare atmete tief ein und versuchte, so unbekümmert wie möglich zu sprechen. »Es ist ein Geschenk für Euch.« >>Ein Geschenk?« Gareths Kopf tauchte ungewöhnlich schnell aus dem Beutel auf. Sämtliche Lässigkeit war aus seiner Miene verschwunden. »Für mich?«
    »Ja, Mylord.« Sie legte ihr Kinn auf die Knie und beobachtete ihn.
    Gareth starrte sie an, wobei in seinen Augen ein seltsamer Glanz lag. Es war das erste Mal, daß Clare ihn verwirrt sah.
    »Danke«, brachte er schließlich hervor.
    »Dankt mir nicht, ehe Ihr es gesehen habt. Vielleicht gefällt es Euch ja gar nicht.«
    Gareth griff in den Beutel und zog ein elegant geformtes, gut verschlossenes Fläschchen hervor. Er sah es mit dem Ausdruck größter Zufriedenheit an. »Parfüm? Für mich?«
    Cläre errötete. »Es ist ein besonderes Rezept, das ich für Euch kreiert habe, Sir. Ich hoffe, Ihr mögt es.«
    Gareth zog vorsichtig den Stöpsel aus der Flasche und atmete den Duft tief ein.
    »Wartet.«
    Gareth blickte fragend auf.
    »Mylord, beinahe hätte ich vergessen zu fragen, ob Ihr vielleicht Beifuß, Minze, Nelke oder irgend etwas anderes nicht vertragt?«
    Gareth schüttelte den Kopf. »Nein. Warum fragt Ihr?«
    Cläre entspannte sich. »Egal. Es ist nur, daß ich mal jemanden kannte, der äußerst heftig auf Beifuß reagiert hat.«
    »Ich finde Beifuß sehr angenehm.« Gareth atmete noch einmal tief ein. »Diese Mischung ist einfach wunderbar, Madam.«
    »Mögt Ihr sie wirklich?«
    »Ja.« Er beugte erneut den Kopf über das Fläschchen. »Es riecht nach vielen Dingen, die ich immer schon gemocht habe. Ich werde die Flasche in meiner Kleidertruhe aufbewahren.«
    »Ich bin froh, daß Ihr es mögt.« Clare lächelte schüchtern. >>Nicht jeder Mann findet Gefallen an einer duftenden Tunika und duftenden Laken.« »Es lag in der Natur meiner bisherigen Beschäftigung, daß ich gezwungen war, viele Gerüche einzuatmen, die ich nur allzu gerne vergessen würde», sagte Gareth. »Und dieses Parfüm wird sie ersetzen.«
    Cläre legte den Kopf schief. »Was für Gerüche mußtet Ihr denn ertragen, als Ihr Banditen gejagt habt?«
    Gareth betrachtete das hübsche Fläschchen. »Wenn ich an meine Vergangenheit denke, erinnere ich mich an die üblen Gerüche brennender Hütten, toter Männer und weinender Frauen. Immer, wenn ich diese Dinge gerochen habe, wußte ich, daß ich zu spät gekommen war. Alles, was noch zu tun blieb, war, die Männer zu jagen, die für dieses Grauen verantwortlich waren.«
    Cläre erschauderte. »Wie schrecklich muß das für Euch gewesen sein, Gareth. Kein Wunder, daß Ihr unbedingt eine eigene Burg haben wolltet.«
    »Jedesmal, wenn ich den Duft dieses Parfüms einatme, werde ich an Euch denken«, sagte Gareth ruhig.
    »Und an Desire, Mylord, Euer neues Zuhause.«
    »Ja. Bestimmt werde ich an Desire denken.« Er sah ihr direkt in die Augen. »Gibt es einen besonderen Grund dafür, daß ich dieses Geschenk von Euch bekomme?«
    »Nein, Mylord«, sagte Clare leichthin. »Nur den üblichen Grund.«
    »Und der wäre?«
    »Das Geschenk ist natürlich ein Zeichen meines Respektes, den ich Euch gegenüber empfinde.«
    »Respekt?«
    »Ja. Was für einen Grund sollte eine Frau sonst haben, ihrem Ehemann ein Geschenk zu machen?«
    »Das ist eine gute Frage, Madam.«
    >>Dallan, hilf Ranulf, das Zelt zusammenzufalten.«
    Dallan sprang auf, als sei er gestochen worden. »Ja, Mylord.
    Gareth beobachtete mit gerunzelter Stirn, wie der Barde hinübereilte, um Ranulf zu helfen, das gelb-weiß gestreifte Zelt zu verpacken.
    Irgend etwas stimmte nicht.
    Heute, am letzten Markttag, hatte Gareth eine Veränderung an Dallan bemerkt. Sein selbstbewußter, wiegender Gang und seine Begeisterung für seinen Posten als zukünftiger Knappe waren wie durch Zauberhand innerhalb weniger Stunden verschwunden. Statt dessen wirkte Dallan melancholisch und ängstlich.
    Er schien irgendwelche schwerwiegenden

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