Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
verzog. »Es hat funktioniert.«
    »Beim Nachthemd der heiligen Hermione«, keuchte Clare, als Gareth mit ihr zusammenstieß und sie auffing. »Was hat funktioniert?«
    »Eines der Schwefelrezepte Eures Vaters.« Gareth wirbelte sie im Kreis herum. Sein Gelächter erfüllte den ganzen Hof. »Es hat funktioniert, Clare. Es hat wirklich funktioniert.«
    »Das sehe ich. Aber wozu soll man dieses Schwefelgemisch jemals verwenden?«
    »Keine Ahnung. Aber das Wichtigste ist erst einmal, daß es überhaupt funktioniert hat.«
    Cläre blickte in sein schmutziges, grinsendes Gesicht und lächelte. Plötzlich verstand sie ihn. Gareth war begeistert, weil er etwas Neues entdeckt hatte. Sie hatte schon oft dasselbe empfunden, wenn auch auf eine weniger spektakuläre Weise.
    »Ja, Mylord. Euer Rezept scheint tatsächlich funktioniert zu haben. Vielleicht solltet Ihr eine Karriere im Bereich der Alchemie in Erwägung ziehen.«
    »Das wäre auf jeden Fall wesentlich interessanter als irgendwelche Banditen zu jagen.«

15. KAPITEL
    Cläre schloß die Augen und versuchte, sich vom Hämmern und Klopfen der Steinmetze und von den Rufen der Arbeiter nicht ablenken zu lassen. Der Bau der neuen Steinmauer ging schnell vonstatten. Allerdings stellte er auch eine unablässige Lärmkulisse während des Tages dar.
    Erst abends, wenn die Männer von Seabern nach Hause gefahren waren, senkte sich angenehme Stille über die Insel. Clare hoffte, die Arbeiten wären bald beendet.
    Sie griff in den Topf auf der Bank vor sich, nahm eine Handvoll der neuen Mischung aus getrockneten Kräutern und Blumen heraus und hielt sie sich unter die Nase. Aus irgendeinem Grund erinnerte sie der schwache Beifußgeruch an Raymond de Coleville. Beifuß hatte ihm immer die Tränen in die Augen getrieben, zu heftigen Niesanfällen geführt und ihn verzweifelt nach Luft ringen lassen.
    Sie erinnerte sich an den Tag, an dem sie ihn mit einer Pomade überrascht hatte, die Beifuß und andere Gewürze und Blumen enthalten hatte. Es war das einzige Mal gewesen, daß er ihr gegenüber vollkommen die Beherrschung verloren hatte.
    >>Um Gottes Willen, schaff dieses Zeug beiseite», hatte er getobt. »Es enthält bestimmt Beifuß. Was hast du vor? Willst du mich umbringen?»
    Cläre war entsetzt gewesen. Sie hatte nicht wissen können, daß er Beifuß nicht vertrug. Sie hatte sich wortreich entschuldigt und die Pomade weggeworfen. Raymond hatte schnell seinen üblichen Charme wiedergefunden und damit war die Sache erledigt gewesen.
    Cläre runzelte die Stirn und fragte sich, weshalb sie sich gerade heute an diese Begebenheit erinnerte. Seit dem Tag, an dem Gareth auf der Isle of Desire angekommen war, hatte sie nur selten an Raymond de Coleville gedacht.
    In Wahrheit fiel es ihr in letzter Zeit schwer, überhaupt an einen anderen Mann als ihren Gatten zu denken. Gareth war zu groß, zu überwältigend, zu interessant, als daß in ihren Gedanken noch Raum für andere gewesen wäre. Im Vergleich zu ihm erschienen ihr andere Männer, und vor allem ein Mann, der sie belogen hatte und an den sie sich nur noch blaß erinnerte, sehr klein und gewöhnlich.
    »Cläre?« Joanna erschien in der Tür des Arbeitsraumes und spähte hinein. »Bist du da?«
    »Ja, Joanna.« Clare ließ die Handvoll getrockneter Pflanzen zurück in den Topf fallen. »Ist irgendwas los?«
    »Nein, ich bin nur gekommen, um dir mein neuestes Stickmuster zu zeigen. Es müßte sich sehr gut auf den größeren Kissen machen.« Joanna schüttelte ein großes quadratisches Stück Stoff auseinander, auf das ein vor einer Dame kniender Ritter aufgestickt war. Das Paar schien in einer blätterumrankten Laube zu sitzen.
    »Das ist wunderbar, Joanna. Romantische Szenen wie diese lassen sich immer sehr gut verkaufen. Was ist das für ein Geschöpf im Hintergrund?«
    »Ein Einhorn.« Mit zufriedener Miene faltete Joanna den Stoff wieder zusammen. »Die Damen in London finden großen Gefallen an Einhörnern. Nun dann, wenn es dir recht ist, gebe ich das Muster gleich an die Frauen im Dorf und die Nonnen weiter.«
    »Hervorragend.«
    »Bis Mitte des Sommers sollten wir genügend Kissen fertig haben, um sie mit deinen getrockneten Kräutern und Blumen zu füllen.«
    »Wenigstens wird diese Warensendung wohl an ihrem Bestimmungsort ankommen. Dafür wird Lord Gareth sorgen.« Clare warf noch zwei Handvoll Rosenblüten in den Topf.
    »Ja. Ich gebe zu, daß der Höllenhund von Wyckmere schon recht nützlich ist.« Joanna warf Clare

Weitere Kostenlose Bücher