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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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übergegangen war, ihre Produkte in Beuteln und Taschen zu verkaufen, die mit von Joanna entworfenen Mustern wunderbar bestickt wurden.
    Die Nachfrage war so groß geworden, daß Joanna mehrere Frauen aus dem Dorf in der Kunst der Stickerei unterwiesen hatte. Und auch einige der Nonnen von Saint Hermione fertigten inzwischen unter ihrer Anleitung elegante Beutel für einige von Clares Duftmischungen an.
    >>Eadgar, sag der Köchin, daß sie der Versuchung widerstehen soll, heute abend das ganze Essen blau, rot oder gelb zu färben.« Die Hände hinter dem Rücken gefaltet, stapfte Clare immer noch auf und ab. »Ihr wißt, wie sehr es ihr gefällt, das Essen bei besonderen Anlässen zu färben.«
    »Ja, Madam. Sie sagt, es beeindruckt die Gäste.«
    »Ich sehe keinen Grund, weshalb wir uns besondere Mühe geben sollten, Sir Gareth und seine Männer zu beeindrucken«, murmelte Clare. »Und ich persönlich finde keinen besonderen Gefallen an blauen oder roten Nahrungsmitteln.«
    »Aber Gelb ist eine recht schöne Farbe«, sagte Joanna nachdenklich. »Als die Äbtissin Helen letzten Herbst hier war, war sie sehr beeindruckt, als man ihr ein Menü servierte, das ganz in gelb gehalten war.«
    »Es ist eine Sache, eine Äbtissin zu bewirten. Aber es ist etwas gänzlich anderes, einen Haufen riesiger Ritter und Waffenträger durchfüttern zu müssen. Bei Hermiones heiliger Sandale, ich werde bestimmt keine Unmengen an Safran vergeuden, um heute abend alles gelb zu färben. Safran ist sehr teuer. <«
    »Du kannst es dir doch leisten, Clare«, murmelte Joanna.
    »Darum geht es nicht.«
    Eadgar räusperte sich. »Ich werde mit der Köchin sprechen.«
    Cläre stapfte weiter. Normalerweise war der kunstvoll gestaltete Garten für sie ein Hort der Freude und Besinnung. Die Blumen- und Kräuterbeete waren extra so angelegt worden, daß eine komplizierte und verführerische Duftmischung über dem Garten lag.
    Für gewöhnlich war ein Spaziergang hier wie eine Reise durch eine Welt bezaubernder, verlockender Gerüche - das reinste Vergnügen für Clares sensible Nase.
    Im Augenblick jedoch konnte sie nur an den ganz und gar nicht blumigen, eigenartig beunruhigenden, durch und durch männlichen Geruch von Sir Gareth, dem Höllenhund von Wyckmere, denken.
    Unter den irdischen Gerüchen von Schweiß, Leder und Pferd, die Gareth umgeben hatten, hatte ein anderer Geruch gelegen, sein eigener. Während des Ritts vom Dorf zur Burg war Clare in diesen Duft eingehüllt gewesen, und sie wußte, daß sie ihn niemals mehr vergessen würde.
    Auf eine unerklärliche Weise roch er genau richtig.
    Ihre Nase bebte bei der Erinnerung. Er hatte gewiß keinen süßen Duft verströmt, aber Clare hatte darauf genauso reagiert wie auf ein neues Parfüm, das genau die richtige Mischung aus Kräutern, Gewürzen und Blumen aufwies. Sein Geruch war vollständig gewesen, beruhigend und zugleich erregend.
    Diese Erkenntnis ließ sie erschaudern. Noch nicht einmal Raymond de Coleville, der Mann, den sie einst geliebt hatte, hatte so sehr richtig gerochen.
    »War das Tor zur Hölle furchtbar schwer?« fragte William neugierig. »Ich habe gesehen, daß der Höllenhund es Euch den ganzen Weg bis zu den Toren der Burg hat tragen lassen. Sir Ulrich meint, das sei höchst ungewöhnlich.«
    »Ach, ja?« fragte Clare.
    »Sir Ulrich sagt, der Höllenhund habe noch nie jemandem sein Schwert überlassen«, fuhr William fort. »Geschweige denn, daß er jemandem gestattet hätte, es in einer Prozession vor einem ganzen Dorf zu tragen.«
    »Er hat mir nicht gestattet, es zu tragen«, knurrte Clare. »Er hat mich mehr oder weniger dazu gezwungen. Er hat sich geweigert, es mir abzunehmen, ehe wir nicht die Burg erreicht hatten. Und ich konnte ja wohl schwerlich ein so wertvolles Schwert in den Schmutz fallen lassen.«
    Joanna zog eine Braue hoch, blickte jedoch nicht von ihrer Stickarbeit auf. »Warum, glaubst du, hat er es nicht einfach wieder eingesteckt?«
    »Er hat behauptet, er könne es nicht zurück in die Scheide stecken, solange ich vor ihm sitze. Und er weigerte sich, mich abzusetzen. Er sagte, das sei nicht ritterlich. Hah. Was für eine Arroganz, von Ritterlichkeit zu sprechen, während er mich zur gleichen Zeit gefangenhielt.«
    Joanna spitzte die Lippen. »Ich habe den deutlichen Eindruck, daß es seiner Lordschaft gewiß nicht an Mut oder Verwegenheit fehlt.«
    »Sir Ulrich sagt, daß der Höllenhund ein sehr großer Ritter ist, der im Süden Dutzenden von Räubern

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