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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Mut erforderte.«
    »In der Tat. Die meisten Frauen hätten sich wahrscheinlich ihrem Schicksal ergeben.« Gareth war zufrieden. Seine zukünftige Frau ließ sich nicht so leicht einschüchtern. Und er wußte Mut zu schätzen.
    Bis zu einem gewissen Punkt.
    »Als Entschuldigung sagte sie ihm, ihr Vormund, Thurston of Landry, habe eingewilligt, daß sie ihren zukünftigen Mann selbst auswählt.«
    »Das also hat sie veranlaßt, meinem Vater zu schreiben und eine Auswahl an Kandidaten zu fordern.«
    »Zweifellos.«
    »Und es erklärt, warum mein Vater mich angewiesen hat, mich sofort auf den Weg zu machen.« Gareth dachte kurz nach. »Er fürchtet, daß Nicholas noch einmal versuchen könnte, Desire zu übernehmen.«
    »Über eine zweite Entführung könnte man nicht mehr so leicht hinwegsehen.“ Ulrich machte eine kurze Pause. »Rein interessehalber, was habt Ihr mit Nicholas vor?«
    »Im Moment noch nichts. Ich glaube nicht, daß Clare bereit ist, ihn der Entführung oder der Vergewaltigung zu bezichtigen, auch wenn sie jetzt in Sicherheit ist.«
    »Sie muß schließlich an ihren Ruf denken. Wie Ihr selbst, Gareth. Die Lady würde es Euch gewiß nicht danken, wenn Ihr ihre Ehre in den Schmutz ziehen würdet.«
    »Nein. Außerdem habe ich im Moment andere Sorgen. Ich werde mich also später mit Nicholas befassen.«
    Nicholas of Seabern würde für das, was er getan hatte, bezahlen, aber den Ort und den Zeitpunkt der Bezahlung würde Gareth auswählen. Der Höllenhund von Wyckmere ließ sich manchmal Zeit, aber früher oder später rächte er sich für jedes Unrecht.
    Schließlich ging es auch um seinen Ruf.
    Ulrich erhob sich, wandte sich zum Fenster und stützte die Hände auf den Sims. Er ließ den Blick über die Blumenfelder wandern, die sich hinter der alten Holzmauer erstreckten, von der die Burg umgeben war. Er sog tief die frische, duftende Luft ein.
    »Ihr habt Euch eine höchst ungewöhnliche Insel ausgesucht, und eine höchst ungewöhnliche Lady. Ganz zu schweigen vom Rest des Haushaltes.«
    »In der Tat. In welcher Beziehung steht Lady Clare zu dem Jungen?«
    »William?« Ulrich lächelte. »Ein mutiges Kerlchen. Aber ein wenig mehr Bewegung würde ihm guttun. Er hat eine Vorliebe für süße Kuchen und Nachspeisen.«
    »Ich verstehe.«
    »Er und seine Mutter, Lady Joanna, leben beide hier auf der Burg. Lady Joanna ist Witwe.«
    Gareth sah Ulrich fragend an. »Der Junge ist also alles, was Lady Joanna geblieben ist?«
    »Ihr Ehemann hat anscheinend alles, was er besaß, einschließlich seiner Ländereien im Norden, verkauft, weil er Geld für einen Kreuzzug ins Heilige Land brauchte. Dort ist er dann getötet worden. Joanna und William saßen ohne einen Pfennig da.«
    »Also kam Lady Joanna in der Hoffnung nach Desire, hier ein sicheres Heim für sich und den Jungen zu finden?«
    »Ja.« Ulrich sah Gareth nachdenklich an. »Ich habe den Eindruck, daß Eure Lady in solchen Dingen sehr weichherzig ist.«
    »Ach ja?«
    »Joanna und ihr Sohn sind nicht die einzigen, denen sie ein Zuhause gegeben hat. Ihr ältlicher Hofmarschall, der, so wie er aussieht, eigentlich schon vor Jahren durch jemand jüngeren hätte ersetzt werden sollen, und ihr Kindermädchen leben auch noch am Hof. Offenbar hatten sie keinen anderen Ort, an den sie hätten gehen können.«
    »Gibt es sonst noch irgendwelche heimatlosen Geschöpfe hier?«
    Ulrich runzelte leicht die Stirn. »William sagt, daß vor ein paar Monaten ein junger Barde vor der Burg aufgetaucht ist, den Clare ebenfalls aufgenommen hat. Zweifellos wird er uns heute abend unterhalten. William erzählte mir, daß Clare eine besondere Vorliebe für Liebeslieder hat.«
    Gareth dachte an Clares Rezept für einen Ehemann. »So etwas habe ich schon befürchtet.«
    »Der Name des Barden ist Dallan. William sagt, der Troubadour ist seiner neuen Lady treu ergeben.«
    »So ist es nun einmal mit Minnesängern«, murmelte Gareth. »Sie sind wirklich lästig mit ihren lächerlichen Liedern von Verführung und gehörnten Ehemännern.«
    »Die Ladys lieben solche Balladen.«
    »Hier werden keine solchen Lieder gesungen werden«, sagte Gareth ruhig. »Sorgt dafür, daß Dallan der Troubadour das rechtzeitig erfährt.«
    »Wie Ihr wünscht, Sir.« Ulrich verzog den Mund zu einem flüchtigen Grinsen, ehe er sich wieder zum Fenster wandte.
    Gareth ignorierte das kaum verhohlene Amüsement seines Freundes. Er versuchte gar nicht erst zu verstehen, was Ulrich so ungemein erheiternd fand. Das

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