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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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den Schmerz und den Zorn zu ignorieren, den sie in ihr weckten, aber das war unmöglich. Sie trat einen Schritt näher an den Eingang.
    »Ihr seid ein noch größerer Narr als ich dachte, Nicholas«, sagte Gareth leise.
    Cläres Miene hellte sich ein wenig auf. Es war nett, daß zumindest ihr zukünftiger Mann sie verteidigte.
    »Bah. Wir werden ja sehen, was für ein Narr ich bin, wenn Ihr erst einmal Gelegenheit hattet, Clare besser kennenzulernen «, knurrte Nicholas. »Und erwartet ja nicht, daß ich Euch Unterschlupf auf Seabern gewähre, wenn Ihr erst einmal genug habt von ihrem Mundwerk.“
    »Seabern wäre der letzte Ort auf Erden, an dem ich Zuflucht vor meiner Frau suchen würde.«
    »Ganz wie Ihr meint.« Nicholas wandte sich zur Halle um. »Wenn Ihr nichts dagegen habt, wecke ich jetzt meine Männer und mache mich auf den Weg. Ich wünschte bloß, mir bliebe die Überfahrt nach Seabern erspart.«
    »Nur eins noch, ehe Ihr geht.«
    »Ja?« Nicholas blieb stehen. »Und das wäre?«
    »Es hat mit dem Besuch zu tun, den Clare Euch vor einem Monat abgestattet hat.«
    »Was ist damit?«
    »Die wahren Umstände ihres Aufenthaltes auf Seabern sind mir durchaus bekannt. Ich weiß, daß Ihr sie gegen ihren Willen dort festgehalten habt.«
    »Es war nichts anderes als ein Freundschaftsbesuch. Fragt doch die Lady selbst.«
    »Was mich betrifft, so war es eine Entführung. Und laßt Euch gesagt sein, Nicholas, ich werde Genugtuung dafür verlangen.»
    Cläre erstarrte.
    »Um Gottes willen, Mann.» Nicholas klang wirklich bestürzt. »Ihr wollt damit doch nicht etwa sagen, daß Ihr die Absicht habt, mich wegen dieses Besuches herauszufordern?«
    »Heute nicht. Clare wünscht keine Gewalt auf Desire und ich bin momentan in der Stimmung, ihr ihre Wünsche zu erfüllen. Aber es wird die Zeit und der Ort kommen, diese Sache zu begleichen.«
    »Aber es ist nicht das Geringste passiert«, platzte Nicholas heraus. »Ich habe die Lady nicht ein einziges Mal angerührt.«
    »Gestern abend klang das aber noch ganz anders.«
    »Gestern abend habe ich nur etwas anderes behauptet, weil ich hoffte, daß Ihr dann vielleicht kein Interesse mehr an ihr hättet. Ich wußte, daß das meine einzige Chance war. Außerdem war ich betrunken, falls Ihr Euch daran erinnert. Ich wußte nicht, was ich tat.«
    »Ihr könnt nicht erwarten, daß ich glaube, Ihr hättet Clare entführt und sie vier Tage lang auf Seabern festgehalten, ohne sie zu berühren.«
    »Ihr kennt Clare wirklich nicht besonders gut, nicht wahr?« erwiderte Nicholas. »Verdammt, warum stehe ich überhaupt hier und streite mit Euch? Ihr werdet in der Hochzeitsnacht ja sowieso die Wahrheit erfahren.«
    »Ja«, sagte Gareth. »Das werde ich.« Der Ton seiner Stimme verriet, daß er nicht erwartete, daß seine zukünftige Frau noch Jungfrau war.
    Cläre war sprachlos. Nicholas' Worte hatten geschmerzt, aber Gareths Vermutung, daß sie bereits entehrt sei, machte sie wirklich wütend. Er besaß noch nicht einmal den Anstand, sie selbst zu fragen. Er hatte einfach irgendwelche Gerüchte als letzte Wahrheit akzeptiert.
    Ihre Wangen brannten und ihr Magen zog sich zusammen. Sie hatte nie besonders viel von Nicholas erwartet, aber sie hatte angefangen zu glauben, daß Gareth ein vernünftiger und halbwegs höflicher Mann sei. Offenbar hatte sie sich geirrt.
    Cläre trat aus der schattigen Halle auf die sonnenbeschienene Treppe.
    Gareth sah sie an. »Ich dachte, Ihr wolltet etwas aus Eurem Zimmer holen.«
    »Ich habe jedes Wort gehört.« Clare ignorierte Nicholas und beobachtete Gareth mit einem eisigen Blick. »Sir Nicholas spricht die Wahrheit, wenn er sagt, daß er mich nicht entehrt hat, als ich auf Seabern war.«
    »Ach, tut er das?«
    »Ja, das tut er«, sagte Clare mit lauter Stimme.
    Nicholas zuckte zusammen. »Bitte, Madam, denkt an meinen armen Kopf.«
    Cläre wirbelte zu ihm herum. »Beim kleinen Finger der heiligen Hermione, hört endlich auf, über Euren schmerzenden Schädel zu jammern, Sir. Es ist mir egal, wenn Euch der Kopf von den Schultern fällt und die Straße hinunterrollt.«
    Nicholas machte eine hastige Verbeugung und zog sich zurück. »Ich lasse Euch am besten mit Sir Gareth allein, damit Ihr diese nette Unterhaltung unter vier Augen mit ihm weiterführen könnt. Ich fahre zurück nach Seabern. Wenn ich dort ankomme, werde ich auf direktem Weg in die Kapelle eilen, um den Heiligen dafür zu danken, daß sie mir diese Ehe erspart haben.«
    »Ja, tut das, Sir

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