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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Gareths Augen glitzerten. »Ich kam zu dem Schluß, daß man durch derartige Leidenschaft nichts gewinnen kann, und dann war ich den Liebesschmerz bald leid. Ich habe kein Talent dazu, eine Lady aus der Feme anzubeten.«
    »Schade.« Clare wollte es sich nicht eingestehen, aber die Tatsache, daß Gareth ritterliche Liebe und Leidenschaft einfach so abtat, entmutigte sie. Sie durfte nicht vergessen, daß er diese Ehe ebenso aus praktischen Gründen in Erwägung gezogen hatte wie sie.
    »Ich hoffe, Ihr erwartet von mir nicht, daß ich in meinem Alter noch Liebeskummer bekomme«, sagte Gareth leise.
    Cläre blickte in seine kristallfarbenen Augen und bemerkte zu ihrer Verblüffung, daß er sich wieder einmal köstlich zu amüsieren schien. Dieses Wissen verbesserte ihre Laune nicht gerade. Gareth war ein Mann, der seine Gefühle sehr gut versteckte, aber wenigstens besaß er welche. Gestern war sie sich da noch nicht so sicher gewesen.
    Sie erinnerte sich daran, daß sie niemals erwartet hatte, durch ihre Hochzeit einen leidenschaftlichen Liebhaber zu bekommen. Alles, was sie erhoffen durfte, war ein Ehemann, der ein intelligenter Freund und Begleiter wäre.
    Sie brauchte Zeit. Sie räusperte sich und beschloß, die Gelegenheit beim Schopf zu packen. »Obwohl Ihr scherzt, Sir Gareth, würde ich doch gern -«
    »Niemals, Madam.«
    Sie blinzelte verwirrt. »Wie bitte?«
    »Ich scherze niemals.«
    Sie winkte ab. »Unsinn, natürlich tut Ihr das. Trotzdem, Eure letzte Bemerkung bringt mich auf ein recht heikles Thema, über das ich mit Euch sprechen möchte, ehe wir heiraten.« »Wir werden uns später unterhalten, wenn es Euch nichts ausmacht. Es gibt noch ein, zwei Dinge, die ich erledigen muß, ehe Nicholas und seine Männer wach werden.« Gareth sah sich im Hof um und hob eine Hand, um Ulrich auf sich aufmerksam zu machen.
    »Aber Sir Gareth, die Sache, über die ich mit Euch sprechen möchte, ist von größter Wichtigkeit.«
    »Es ist ebenso wichtig, Eure Halle von all dem Unrat zu befreien.«
    Diese Bemerkung lenkte Clare von ihren Gedanken ab. »Nun, das stimmt. Wollt Ihr damit sagen, daß Ihr Euch darum kümmert?«
    »Wie könnte ich das nicht tun? Ich bin schließlich derjenige, der dieses Durcheinander veranstaltet hat.«
    Sie konnte sich ein Lächeln nur mit Mühe verkneifen. »Allerdings, das seid Ihr. Aber unter den gegebenen Umständen bin ich bereit, diese Sache zu übersehen.«
    »Ihr seid in der Tat eine äußerst großherzige Frau.«
    »Es freut mich, daß Ihr das so seht.« Sie runzelte die Stirn. »Ich nehme an, unsere Unterhaltung kann noch ein wenig warten. Vielleicht hättet Ihr ja heute nachmittag ein wenig Zeit?«
    »Ich stehe Euch jederzeit zur Verfügung, Madam.«
    »Außer wenn lhr gerade dabei seid, eine Halle aufzuräumen?«
    »Genau.«
    Einer der Stallburschen wählte genau diesen Augenblick, um eines der riesigen Streitrösser über den Hof zu führen. Die stählernen Hufbeschläge dröhnten auf den Steinen, als das Tier einen klappernden Karren voller Heu hinter sich herzog.
    Aus der Halle drang ein schmerzliches Stöhnen.
    »Beim Teufel und all seinen Lakaien, was ist denn das für ein verdammter Krach?« Nicholas kam herausgeschlurft, blieb aber im Schatten der Tür stehen. Er kratzte sich geistesabwesend über die Bartstoppeln in seinem Gesicht, als er mit trübem Blick auf den Hof sah. »Oh, Ihr seid's, Clare.«
    Cläre versuchte, den beißenden Geruch zu ignorieren, der von ihm ausging. »Guten Tag, Sir.«
    »Ach, ist es ein guter Tag? Das habe ich bis jetzt noch nicht bemerkt.«
    Sie runzelte die Stirn. »Ihr seht krank aus.»
    »Das bin ich auch.«« Nicholas zuckte zusammen. »Mein Kopf fühlt sich an, als habe irgendein Idiot ihn benutzt, um seinen Faustschlag zu trainieren.««
    »Erwartet ja kein Mitleid von mir««, sagte Clare. »Nachdem Ihr Euch gestern abend äußerst schlecht benommen habt, habt Ihr kein Mitgefühl verdient.«
    Nicholas warf Gareth einen flehenden Blick zu. »Ihr habt die Hand der Lady gewonnen. Nehmt sie mit meinem Segen. Aber dafür könntet Ihr mich zumindest vor ihrer spitzen Zunge schützen.«
    Gareth sah Clare an. »Lady Clare wollte sowieso gerade auf den Klippen Spazierengehen.«
    »Ich wollte was?« Sie starrte ihn verblüfft an.
    »Ich glaube, das wäre im Augenblick das beste«, sagte Gareth. »Bis Ihr zurück seid, wird Eure Halle wieder sauber sein.«
    Cläre zögerte. »Vielleicht wäre ein Spaziergang gar nicht so dumm. Ich gehe oft morgens

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