Liebe ohne Skrupel
Abhandlungen als für Turniere und Kriege.»
»Ach ja?«
»Wie Ihr, war er so freundlich, großes Interesse an meinen Cremes und Parfüms zu zeigen. In der Tat haben wir oft stundenlang über dieses Thema gesprochen.«
»So?« fragte Gareth leise.
»Natürlich war sein Interesse an diesem Thema rein theoretischer Natur, während das Eure eher praktische Gründe hat.«
»Ihr meint also, mein Interesse sei nur geschäftlicher Natur?«
Cläre errötete. »Ich wollte Euch nicht zu nahe treten, Sir. Es ist nur natürlich, daß Eure Neugierde auf der Tatsache beruht, daß meine Parfüms Eure zukünftige Einkommensquelle sein werden.«
>>Ich komme nicht als armer Mann hierher, Clare. Ich habe zwar kein Land, aber ich bin nicht arm.«
Cläre fühlte sich immer ungemütlicher. Sie suchte nach einem Ausweg aus dieser peinlichen Situation. »Falls ich Euch beleidigt haben sollte, bitte ich um Entschuldigung.«
Gareth blickte sie nachdenklich an. »Ein Geist, ein benachbarter Burgherr, ein unangenehmer junger Troubadour, und jetzt auch noch ein Mann aus der Vergangenheit, an dem Ihr alle anderen Männer meßt. Endet die Liste der Rivalen, die ich ausstechen muß, denn nie, Madam?«
Cläre hatte den unangenehmen Eindruck, daß Gareth sich wieder einmal über sie lustig machte. »Ich weiß nicht, was Ihr meint, Sir. Schließlich ist ganz offensichtlich, daß Ihr niemanden ausstechen müßt. Unsere Hochzeit ist beschlossene Sache.«
»Nein, nicht ganz. Es gibt noch etwas, über das wir sprechen müssen.«
»Was?«
»Unsere Hochzeitsnacht.«
»Oh, das.« Clare straffte die Schultern. »Jetzt, da Ihr davon sprecht, sollten wir vielleicht die Details klären.«
»Vielleicht.«
Sie atmete tief ein. »Ich bedaure, daß das Thema heute morgen auf eine so unglückliche Weise angeschnitten wurde.«
»Unglücklich? Ich würde es nicht nur unglücklich nennen.«
»Also gut, peinlich.« Clare runzelte die Stirn. »Ich versichere Euch, daß ich die Absicht hatte, mit Euch unter vier Augen darüber zu sprechen.«
»Ihr habt mich heute morgen herausgefordert, Madam. Und das vor dem gesamten Haushalt und vor dem Herrn der Nachbarburg. Inzwischen wird ganz Desire wissen, daß Ihr die Absicht habt, mir meine Rechte als Ehemann zu verweigern.«
Cläre räusperte sich etwas verlegen, doch sie war nicht bereit nachzugeben. »Wie gesagt, ich hatte nicht die Absicht, die Sache in aller Öffentlichkeit zu besprechen. Das war allein Eure Schuld, Sir.«
»Meine Schuld?«
»Ja. Die Drohungen, die Ihr gegenüber Nicholas ausgesprochen habt, waren eine Beleidigung für mich.«
»Also habt Ihr die Beherrschung verloren und Dinge in alle Welt hinausposaunt, die Ihr mir eigentlich hattet unter vier Augen sagen wollen.«
Cläre seufzte. »Es tut mir leid, aber ich habe nicht soviel Selbstbeherrschung wie Ihr sie zu haben scheint, Sir Gareth.«
»Vielleicht fehlt es Euch einfach an Übung.«
Sie sah ihn an. »Wie kommt es, daß Ihr Eure Gefühle so gut unter Kontrolle habt?«
»Falls Ihr Euch daran erinnert: Ich bin ein Bastard.«
»Das verstehe ich nicht. Was hat denn das mit Eurer Selbstbeherrschung zu tun?«
»Ein unehelicher Sohn lernt früh im Leben, daß für ihn immer nur die Reste übrig bleiben. Und außerdem stellt er schnell fest, daß er kämpfen muß, wenn er die Dinge behalten will. Heftige Gefühle sind für einen Bastard gefährlich.«
»Aber warum? Ihr. müßtet doch Unrecht noch viel stärker empfinden als andere, da Ihr schließlich gezwungen seid, um alles zu kämpfen, was Ihr wollt.«
Gareth warf ihr einen seltsamen Blick zu. »Ihr habt eine gute Beobachtungsgabe. Aber zufälligerweise sind Vernunft, Logik und Entschlossenheit die Waffen, die mir bisher am besten gedient haben, Mylady, und nicht wilde, unkontrollierte Leidenschaft.«
Cläre sah ihn an und merkte, daß er das, was er sagte, auch wirklich meinte. »Ich verstehe. Euer Temperament ist Eure Sache, Sir. Aber ich hoffe, Ihr versteht, daß mein Temperament sich von Eurem unterscheidet.«
»Ja.« Gareth setzte eins seiner seltenen Lächeln auf. »Euer Temperament bereitet Euch zweifellos mehr Scherereien als mir das meine.«
Cläre gab auf. Sie hatten schließlich noch wichtigere Dinge zu besprechen. »Sir, ich will ganz offen sein. Es geht mir nicht nur darum, daß Ihr heute morgen meine Ehre in Frage gestellt habt.«
»Ich wollte Eure Ehre heute morgen verteidigen, nicht in Frage stellen.«
»Nun, Ihr habt mich beleidigt«, gab sie heftig zurück.
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