Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
von dem sie annahm, daß er in der Lage sein würde, ihr Land und ihre Leute zu schützen.«
    >>Sie hatte ja auch keine andere Wahl», murmelte Dallan.
    Gareth warf Ulrich einen gequälten Blick zu. Es stimmte, was Dallan sagte, und sie beide wußten es. Aber aus irgend einem Grund hatte Gareth heute morgen festgestellt, daß es ihm nicht besonders gefiel, wenn diese Tatsache laut ausgesprochen wurde.
    »Egal aus welchen Gründen», sagte Ulrich, »scheint doch selbst Lady Clare Verwendung für einen Mann zu haben, der mit einem Schwert umgehen kann.»
    William biß erneut in seine Pastete. »Meine Mutter sagt, daß Lady Clare ihre Pflichten gegenüber den Leuten auf der Insel immer über alles andere stellt.»
    »Es ist schade, daß Lady Clare sich für uns opfern muß«, sagte Dallan trotzig. »Es ist einfach nicht richtig.«
    »Es reicht«, sagte Gareth leise. »Was passiert ist, ist passiert. Es bleibt mir nur noch, mich ihrer würdig zu erweisen. Und genau das habe ich vor.«
    Dallan runzelte argwöhnisch die Stirn. »Was wollt Ihr damit sagen?«
    »Wie gesagt, die Verteidigung dieser Insel macht es erforderlich, daß jeder Mann im waffenfähigen Alter sorgfältig ausgebildet wird.«
    William kaute auf seiner Pastete herum. »Es gibt in diesem Haushalt keine Männer im waffenfähigen Alter außer Euch und Euren Männern, Mylord.«
    »Du siehst doch recht fit aus, William«, sagte Gareth. »Und das bist du auch, nicht wahr? Wie alt bist du jetzt, zehn?«
    »Ja.«
    »Dann ist es allerhöchste Zeit, daß du mit der Ausbildung zum Ritter anfängst. Als ich in deinem Alter war, habe ich bereits regelmäßig mit Lanze und Schwert geübt.«
    »Ich? Ein Ritter?« William holte tief Luft und wäre dabei bei-nahe an seiner Fleischpastete erstickt. »Nein, Mylord. Das ist unmöglich.<< Er bekam einen heftigen Hustenanfall.
    Ulrich ging zu ihm hinüber und klopfte ihm kräftig zwischen die Schulterblätter. »Das erste, was ein zukünftiger Ritter lernen muß, ist zu essen, ohne sich dabei umzubringen.“
    William stiegen Tränen in die Augen. Er hustete ein letztes Mal, riß sich dann zusammen und schluckte den Rest seiner Pastete hinunter. Dann holte er noch einmal tief Luft. »Lady Clare und meine Mutter werden mit niemals erlauben, eine Ausbildung zum Ritter zu machen.«
    »Warum nicht?« fragte Gareth.
    »Ich bin zu zart.«
    Dallan warf Gareth einen bösen Blick zu. »Das stimmt. Sie werden dem jungen William niemals erlauben, solche Fertigkeiten zu erlernen.«
    »Lady Clare und Lady Joanna brauchen sich wegen Williams Ausbildung keine Sorgen zu machen. Für solche Dinge bin ich zuständig.« Gareth sah Dallan an. »Und was ist mit Euch, Barde? Wieviel habt Ihr schon gelernt?«
    »Äh?«
    »Habt Ihr irgend etwas Sinnvolles gelernt, ehe Ihr zur Laute gegriffen und angefangen habt, nervtötende Balladen über junge Ritter zu komponieren, die ihre Herren hintergehen?«
    Dallan sah ernstlich besorgt aus. »Mein früherer Meister war ein gelehrter Mann.«
    »Ein gelehrter Mann?«
    »Ja.« Dallan blickte sich nervös um. »Ich habe ihm bei seinen Studien geholfen.«
    »War er ein ausgebildeter Ritter?« fragte Gareth.
    »Ja, ein sehr großer Ritter. Er hat sogar einmal an einem Kreuzzug teilgenommen. Aber er meinte, es sei nicht nötig, mir beizubringen, wie man mit einer Waffe umgeht.« Dallans Lippen zitterten. »Er meinte, ich sei ein unbeholfener Schwächling, der solche Dinge sowieso nicht lernen würde.«
    »Du bist also im Haushalt eines Gelehrten aufgewachsen?«
    »Ja.« Dallan wischte sich mit dem Ärmel über die schweißbedeckte Stirn.
    »Hat dein Vater dich ins Haus dieses Gelehrten geschickt?« wollte Gareth weiterwissen.
    »Mein Vater weiß noch nicht einmal, daß es mich gibt.« Dallan ließ den Arm wieder sinken. »Ich kenne seinen Namen nicht. Ich bin ein Bastard, Sir.«
    Gareth begegnete Dallans zornigem, verletztem Blick und wußte, wie tief der Ärger und die Furcht des jungen Mannes saßen. »Dann haben wir beide anscheinend etwas gemeinsam, Barde.«
    Das wollte Dallan offenbar ganz und gar nicht hören. »Ihr kennt wenigstens den Namen Eures Vaters. Thurston of Landry ist ein großer Mann. Ich weiß nichts von dem Mann, der mich gezeugt hat, außer daß er ein Ritter war, der meine Mutter auf dem Weg zu einem Türmer allein auf einem Feld überrascht hat. Er hat sie vergewaltigt und sie schwanger zurückgelassen. Er hat sich einfach aus dem Staub gemacht und ist nie zurückgekommen.«
    »Du bist nicht

Weitere Kostenlose Bücher