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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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mit Euch sprechen. Er sagt, daß Ihr wahrscheinlich ziemlich wütend würdet, aber daß wir trotzdem mit Euch reden müßten, um Lady Clare zu beschützen.«
    Gareth legte die Karte ab, lehnte sich an den Tisch, kreuzte die Arme vor seiner Brust und dachte einen Augenblick nach. Niemand rührte sich. Im Raum herrschte bedrohliches Schweigen.
    »Ich bin nicht wütend«, sagte er schließlich.
    William seufzte laut auf und begann zu grinsen. »Ich habe auch nicht geglaubt, daß Ihr das würdet.« Prompt holte er seine Fleischpastete hervor und biß herzhaft hinein. »Ich habe Dallan gesagt, daß Ihr Clare letzte Nacht bestimmt nicht weh getan habt.«
    »Ich weiß dein Vertrauen zu schätzen«, sagte Gareth. »Aber Warum bist du dir so sicher, daß ich der Lady nichts getan
    habe?«
    William kaute. »Ihr scheint nichts zu fehlen. Sie ist genauso gut gelaunt wie immer. Im Augenblick zum Beispiel ist sie in ihrem Arbeitsraum, wie jeden Nachmittag.«
    »Gut überlegt, William«, lobte Ulrich.
    William richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »Lady Clare sagt, ich bin sehr intelligent.«
    «Du hast recht«, sagte Gareth. »Ich habe der Lady gestern nacht nichts getan.« Dann wandte er sich an Dallan. »Aber der Barde ist offenbar anderer Meinung. Was schlägst du also vor, Dallan? Willst du mich zu einem Kampf herausfordern?«
    William stand da wie vom Donner gerührt. »Kampf?« quietschte er.
    »Warum nicht?« Gareth beobachtete Dallans Gesicht. »So wird doch normalerweise die Ehre einer Frau verteidigt. Was ist dir lieber, Dallan, Schwerter oder Dolche?«
    Dallan sah aus, als würde er sich gleich übergeben. »Mylord, ich... das heißt, Lady Clare würde mir niemals erlauben, gegen Euch zu kämpfen.«
    »Es besteht keinerlei Notwendigkeit, Clares Erlaubnis einzuholen«, sagte Gareth. »Dies ist schließlich eine Sache unter Männern, nicht wahr?«
    »Ah, nun -«
    »Ich für meinen Teil würde Schwerter vorziehen.« Gareth blickte traurig auf den Verband an seinem Arm. »Wie du siehst, bin ich nicht besonders geschickt im Umgang mit dem Dolch. Es ist allseits bekannt, daß ich hin und wieder Unfälle damit habe.«
    Dallan erblaßte. »Ihr macht Euch über mich lustig, Mylord.«
    »Tue ich das?«
    »Ich kann Euch wohl kaum herausfordern«, stotterte Dallan. »Ihr würdet mich innerhalb weniger Sekunden umbringen.«
    »Da hast du recht«, sagte Gareth. »Du bist zweifellos mit einem Schwert noch unbeholfener als ich mit einem Dolch. Vielleicht sollten wir diesen Mißstand beheben.«
    Dallan sah aus wie ein Kaninchen, das bemerkt, wie der Falke vom Himmel herabgestürzt kommt, um es zu erledigen. »Wovon sprecht Ihr?«
    »Ich habe nur wenige Männer mitgebracht, um die Insel zu beschützen», erklärte Gareth. »Nicht alle, die mir gedient haben, wollten das lukrative Geschäft der Banditenjagd aufgeben, um als Gärtner zu arbeiten. Selbst mein Schildknappe, Bradford, hat es vorgezogen, nicht mit nach Desire zu kommen.«
    »Ich nehme an, es ist sehr aufregend, Banditen zu jagen«, sagte William sehnsüchtig.
    »Nein, es ist ein Geschäft wie jedes andere, obwohl ich zugebe, daß es vielleicht etwas gefährlicher ist als die meisten Arten des Broterwerbs«, sagte Gareth. »Und ich kann nicht leugnen, daß es höchst ertragreich ist, wenn man seine Sache gut macht. Aber so ist es schließlich auch bei der Parfümherstellung.«
    »Wenn Ihr es sagt, Sir.« William schien den Vergleich zwischen den beiden Berufen nicht ganz nachvollziehen zu können.
    »Aber die Finanzen von Desire interessieren mich nicht«, fuhr Gareth fort. »Das ist Lady Clares Sache. Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, daß die Ländereien und die Menschen, die hier leben, beschützt werden. Und das macht es erforderlich, daß jeder Mann in diesem Haushalt gut im Umgang mit Waffen ausgebildet ist.«
    »Lady Clare sagt, daß es äußerst lästig ist, Ritter und Waffenträger unterhalten zu müssen«, sagte William.
    »Ja.« Dallan klang inzwischen etwas mutiger. »Lady Clare mag keine Männer, die ihren Lebensunterhalt mit dem Schwert verdienen. Sie sagt, daß ihr Bruder Edmund wegen seiner verrückten Vorliebe für Turniere gestorben ist. Sie sagt, solche Sachen sind dumm und die Männer, die daran teilnehmen, sind nicht besonders intelligent.«
    Ulrich bedachte Dallan und William mit einem kühlen, wissenden Lächeln. »Die Lady mag kämpfende Männer vielleicht nicht besonders, aber sie hat nicht gezögert, sich selbst einen
    Ehemann zu suchen,

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