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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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einfallen wird«, sagte Gareth.

10. KAPITEL
    Ulrich betrachtete den weißen Verband, der unter dem hochgerollten Ärmel von Gareths grauer Tunika deutlich zu sehen war. »Gefährliche Sache, so ein Dolch.«
    »Ja.« Gareth stützte sich auf den Tisch und beugte sich vor, um die Skizze der Insel zu studieren, die vor ihm ausgebreitet war. »Ihr habt hervorragende Arbeit geleistet, Ulrich. Gute Zeichnung.«
    »Danke, Mylord.« Ulrichs Mundwinkel zuckten. »Ich habe sie in ziemlicher Eile anhand der Notizen angefertigt, die ich in den letzten drei Tagen gemacht habe. Wenn ich die Insel erst besser kenne, werde ich noch Verbesserungen vornehmen.«
    »Gut. Diese Karte wird uns gewiß nützlich sein, wenn wir eine Verteidigungsstrategie für die Insel entwickeln.«
    »Den Gerüchten zufolge, die schon den ganzen Morgen die Runde machen, solltet Ihr Euch vielleicht zuerst überlegen, wie Ihr Euch gegen Eure Braut verteidigen könnt.«
    Gareth blickte von der Karte auf. »Es war ein Unfall, Ulrich.«
    »Ja. Wenn Ihr es sagt.«
    »Ich habe meine Frau mit ein paar Dolchtricks unterhalten. Dabei ist das verfluchte Ding abgerutscht.«
    »Dolchtricks.« Ulrich sah ihn nachdenklich an. »Im Ehebett.«
    »Ja.«
    »Dabei kann es schon mal zu einem Unfall kommen.«
    »Ja.«
    »Ist es hier auf Desire üblich, mit einem Dolch zu jonglieren, Sir?« wollte Ulrich höflich wissen.
    »Es ist durchaus üblich, wenn man einen Becher Wein zuviel getrunken hat.« »Ich habe noch nie erlebt, daß Ihr soviel Wein trinkt, daß Ihr anschließend unvorsichtig werdet und mit Eurem Dolch herumspielt. <<
    »Ihr habt ja auch noch nie erlebt, daß ich heirate.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Es gibt für alles ein erstes Mal, Ulrich.«
    »Das erklärt dann vielleicht auch das laute Gelächter, das heute morgen angeblich aus dem Ehegemach gedrungen ist.«
    »Gelächter?« Gareth warf seinem Freund einen fragenden Blick zu.
    »Das Lachen eines Mannes. Zumindest sagen das die Gerüchte. Schallend. Laut genug, daß es ein paar Dienstmädchen draußen im Flur gehört haben.«
    Gareth zuckte mit den Schultern. »Bedienstete neigen immer dazu, irgendwelche Dinge zu erfinden.« Er beugte sich wieder über die Karte.
    »Ihr wißt natürlich nichts von irgendwelchem Gelächter«, sagte Ulrich.
    »Nein.«
    »Schließlich habt Ihr ja in Eurem ganzen Leben noch nie lauthals über irgend etwas gelacht.«
    Gareth ignorierte diese Bemerkung. »Desire scheint größtenteils auf natürliche Weise durch die hohen Klippen geschützt zu sein.«
    »Ja.«
    »Die einzige Stelle, an der ein Boot landen könnte, ist der Hafen des Dorfes.«
    »Ja. Aber ich habe zwei kleine Buchten hier auf der Seite der Insel entdeckt, die zum Festland hin zeigt.« Ulrich legte den Zeigefinger auf die betreffenden Stellen.
    »Könnte da irgendwo ein Boot anlegen?«
    Ulrich sah auf die Karte. »Vielleicht ein kleines Fischerboot. Aber es wäre nicht einfach, die Klippen hinaufzuklettern. Auf jeden Fall würde niemand mit einem Trupp berittener Männer
    an einer der beiden Stellen landen können. Es besteht also kein Grund zur Besorgnis.«
    »Es sind oft die kleinen Dinge, die einen Mann ins Stolpern bringen.«
    Ulrichs Augen blitzten amüsiert auf. »Wie zum Beispiel ein Dolch?«
    »Ja. Gibt es sonst noch irgendwelche interessanten Stellen auf der Insel?»
    »Der junge William hat eine gute Beobachtungsgabe. Er hat mir erzählt, daß es in den Klippen in der Nähe von einer der beiden Buchten eine Reihe von Höhlen gibt.«
    Gareth runzelte die Stirn. »Könnten dort Männer oder Waffen versteckt werden?«
    »Nein, zumindest nicht länger als ein paar Stunden. William sagt, daß die Höhlen bei Flut unter Wasser stehen.“
    »Sehr gut.<< Gareth grübelte noch kurz über der Zeichnung. »Dann ist da natürlich noch die Burg. Die alte Holzumzäunung ist an vielen Stellen schwach und abgesackt. Sie muß erneuert werden.«
    »Das muß doch sicher nicht sofort geschehen. Desire ist noch nie überfallen worden, und es ist höchst unwahrscheinlich, daß das in naher Zukunft geschehen wird.«
    »Trotzdem treffe ich lieber Vorsichtsmaßnahmen.»
    »Ja, das tut Ihr immer. Außer anscheinend im Bett.“
    Gareth runzelte die Stirn. »Ich möchte, daß der alte Holzzaun durch eine Steinmauer ersetzt wird.«
    »Dafür müssen wir erst Steinmetze anheuern. Ich bezweifle, daß es die auf Desire gibt.»
    »Wir können sie aus Seabern holen. Schickt sobald wie möglich einen Mann hinüber, der sich darum

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