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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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ich keinen Spaß verstehe.«
    »Unsinn. Ich habe Euch lachen gehört, Mylord. Und man sollte meinen, daß Ihr lernen könntet, Dallans aufregendere Lieder über verbotene Liebe und hintergangene Ehemänner lustig zu finden.«
    Gareth blieb abrupt stehen. Er packte ihr Kinn und sah sie mit glitzernden Augen an. »Hör mir gut zu, Clare. Ich werde niemals über die Vorstellung lachen, daß meine Frau in den Armen eines anderen Mannes liegt. Statt dessen werde ich wegen eines solchen Betruges fürchterliche Rache nehmen.«
    »Als ob ich auch nur daran denken würde, Euch zu betrügen«, erwiderte sie. »Ich bin eine ehrenwerte Frau, Sir.«
    »Ja«, sagte Gareth sanft. »Das bist du. Und dafür bin ich dankbar.«
    Sein Blick wärmte sie. Er vertraute ihr.
    »Da wir gerade darüber reden«, knurrte sie. »Ich möchte klarstellen, daß ich den Betrug eines Ehemannes genauso wenig toleriere wie den einer Ehefrau.«
    Er schenkte ihr eines seiner seltenen Lächeln. »Dir mißfällt der Gedanke, daß ich im Bett einer anderen liegen könnte?«
    »Allerdings, Mylord.» Sie war verwirrt, aber fest entschlossen. »Ich habe auch meinen Stolz, Sir.«
    »Stolz. Hast du deshalb etwas dagegen, daß ich mit einer anderen Frau ins Bett gehen könnte? Weil es deinen Stolz verletzen würde?«
    Cläre starrte ihn finster an. Sie würde ihm bestimmt nicht ihre Liebe gestehen. Der Höllenhund von Wyckmere würde ein solches Geständnis nur ausnutzen. Es würde sie noch verletzlicher machen, als sie es ohnehin schon war.
    »Was für einen Grund außer Stolz sollte es denn sonst geben, Mylord? << fragte sie unschuldig. »In der Beziehung bin ich nicht anders als Ihr. Es ist doch sicher auch bei Euch der Stolz, der Euer Blut in Wallung versetzt, wenn Ihr daran denkt, daß ich Euch hintergehen könnte.«
    »Ja.« Gareth sah sie mit leicht zusammengekniffenen Augen an. »Der Stolz eines Mannes ist eine ernste Sache.«
    »Genau wie der Stolz einer Frau.«
    »Dann muß Dallan wohl weiterhin Lieder über Rosen im Regen und andere langweiligen Dinge singen.« Gareth beugte den Kopf hinunter und gab Clare einen sanften Kuß auf die Lippen.
    »Gareth -«
    »Komm. Es wird spät und ich habe heute noch viel zu tun.« Er nahm ihre Hand und zog sie hinter sich her über die Klippen in Richtung des Dorfes.
    Zehn Minuten später hatten Clare und Gareth die Mauer des Klosters im Zentrum des Dorfes erreicht. Ein mit Stroh beladener Wagen rumpelte an ihnen vorbei. Der Dachdecker nickte ihnen zu. Ein Schäfer tat dasselbe, als er seine Herde über die Straße trieb.
    Alle drehten sich nach dem Herrn und der Herrin von Desire um, die Hand in Hand durch die kleine Gemeinde spazierten.
    Cläre wußte, daß die meisten Blicke Gareth galten. Sie selbst war ein viel zu vertrauter Anblick, als daß sie derart neugierige
    Blicke auf sich lenken könnte. Aber Gareth war neu auf der Insel, ein Fremder.
    >>Ich muß Beatrice die Kräutercreme geben», sagte sie, als sie die Zelle der Einsiedlerin erreichten. »Es wird nur einen Moment dauern.»
    Gareth blieb stehen und blickte auf das Zellenfenster. »Der Vorhang ist zugezogen. Vielleicht schläft sie noch.»
    »Das ist eher unwahrscheinlich.» Clare kicherte. »Beatrice steht immer sehr früh auf. Normalerweise macht sie als erstes den Vorhang auf, um ja nichts zu verpassen.«
    Cläre ging hinüber zum Fenster. Es stand weit auf, als habe Beatrice erst vor kurzem auf die Straße gespäht. »Beatrice?«
    Keine Antwort.
    »Beatrice?« Clare zögerte und dann steckte sie die Hand durch die Öffnung, um den schweren Wollvorhang aufzuziehen. »Seid Ihr krank? Braucht Ihr Hilfe?«
    Kein Laut drang aus der Zelle. Clare sah in das kleine Vorderzimmer der Behausung. Zuerst erkannte sie gar nichts. Der Vorhang vor dem anderen Fenster war ebenfalls zugezogen, so daß der Raum im Dunkeln lag.
    Doch dann gewöhnten sich Clares Augen an die Finsternis. Das erste, was sie entdeckte, war Beatrices Fuß auf dem Zellenboden.
    »Beatrice.« Clare umklammerte den Fenstersims und versuchte, mehr zu erkennen.
    Gareth runzelte die Stirn und kam näher ans Fenster. »Was ist los?«
    »Ich weiß nicht.« Clare sah ihn an. »Sie liegt auf dem Fußboden. Sie bewegt sich nicht. Gareth, ich glaube, sie ist ernsthaft verletzt.«
    Gareth musterte die Zelle der Einsiedlerin. »Die Tür ist abgeschlossen. Und ich sehe, daß der Schlüssel an der Wand hängt.«
    »Wie sollen wir nur rein kommen?» fragte Clare.
    »Schick jemanden nach John dem Hufschmied.

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