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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Gareth erinnerte sich an die Unterhaltung zwischen Beatrice und Clare, die er mitangehört hatte. »Ah, ja, der Geist. Ihr habt mir nie erzählt, was es damit auf sich hat.«
    »Es ist nichts als eine alte Legende, Mylord«, sagte Margaret bestimmt. »Bruder Bartholomäus war ein Wandermönch. Vor vielen fahren kam er nach Desire, um den Leuten im Dorf und den Bewohnerinnen des Klosters zu predigen. Es heißt, während seines Aufenthaltes auf der Insel habe er eine junge Nonne verführt und sie überredet, mit ihm davonzulaufen.«
    »Sie flohen während eines Sturmes«, erklärte Clare. »Aber ihr Boot kenterte und sie ertranken.«
    »Wart Ihr damals bereits die Vorsteherin des Klosters, Madam?« fragte Gareth.
    »Natürlich nicht.« Margaret war ernsthaft beleidigt. »Einen derartigen Unsinn hätte ich niemals geduldet. Nein, die Geschichte liegt lange Jahre zurück.«
    »Sie hat sich lange vor meiner Geburt zugetragen«, sagte Clare. »Der Legende zufolge kehrt Bruder Bartholomäus in bestimmten Nächten zurück, um nach seiner Liebsten zu suchen. Es heißt, wann immer er im Klostergarten gesehen wird, steht ein Unglück bevor.«
    Gareth erhob sich. »Ich kann Euch versichern, daß die Ein-
    Siedlerin nicht von einem Geist getötet worden ist. Das war ein Mann aus Fleisch und Blut, der diese Spuren an ihrem Hals hinterlassen hat.«
    Er ging hinüber zur Tür und blickte auf das zertrampelte Gras. »Verflucht, ich wünschte, ich hätte daran gedacht, die Leute fernzuhalten. Jetzt ist es unmöglich, festzustellen, ob irgendwelche fremden Fußabdrücke vor der Zelle waren.«
    »Mylord.« Clares Stimme war ruhig und nachdenklich. »Irgend etwas ist seltsam.«
    »Mord ist immer seltsam.«
    »Ich meine nicht den Mord. Es hängt irgend ein seltsamer Geruch in der Luft.«
    Gareth fuhr herum und sah sie fragend an. »Ich habe den größten Respekt vor Eurem Geruchssinn, Madam. Was riecht Ihr?«
    »Minze.«
    »Minze?« Gareth trat näher an die Leiche heran. Er atmete tief ein in dem Versuch, etwas zu riechen. »Ja. Allerdings sehr schwach.«
    Margaret runzelte verwirrt die Stirn. »Was ist denn so eigenartig an Minzgeruch? Vielleicht hat die Einsiedlerin erst vor kurzem etwas Minze zum Kochen verwendet.«
    Cläre schnupperte erneut. »Nein, der Geruch geht von ihrem Nachthemd aus.«
    Gareth kniete sich erneut neben den Körper. »Ihr habt recht. Der Geruch haftet dem Saum ihres Kleides an.« Er betrachtete die grünen Flecken auf den weichen Ledersandalen der Einsiedlerin. »Und ihren Schuhen.«
    Cläre schlang ihre Arme um sich. »Im Klostergarten gibt es ein großes Minzbeet. Meint Ihr, Beatrice könnte heute nacht vielleicht draußen gewesen sein?«
    »Sie hat ihre Zelle niemals verlassen«, beeilte Margaret sich zu sagen. »In all den Jahren, die ich sie kannte, nicht ein einziges Mal. Vergeßt nicht, sie war eine Einsiedlerin. Sie wollte in
    der Abgeschiedenheit ihrer Zelle leben. In der Tat hat sie mir sogar einmal erzählt, daß sie eine große Abneigung gegen das Leben draußen hat.«
    »Ja, aber wenn sie wirklich der Meinung war, Bruder Bartholomäus gesehen zu haben», warf Clare ein, -dann hat sie ihre Zelle vielleicht aus reiner Neugier verlassen, um ihm zu folgen.»
    »Cläre, Ihr glaubt doch wohl nicht ernsthaft an diese alte Geschichte«, sagte Margaret.
    »Nein, aber Beatrice hat daran geglaubt.«
    »Meine Frau hat recht.« Gareth sah Clare an. »Vielleicht hat Beatrice letzte Nacht jemanden beobachtet, den sie für den Geist hielt. Und vielleicht ist sie rausgegangen, um zu sehen, was er vorhatte.«
    Margaret schüttelte den Kopf. »Das ergibt einfach keinen Sinn. Wenn sie jemanden gesehen hätte, den sie für einen Geist hielt, dann hätte sie sicher Angst bekommen und wäre geblieben, wo sie war.«
    »Wer weiß?« sagte Clare. »Beatrice war schließlich sehr neugierig. Und sie wußte, daß niemand glaubte, daß sie den Geist von Bruder Bartholomäus gesehen hat. Vielleicht hat sie nach einem Beweis für ihre Geschichte gesucht. Und wurde deswegen ermordet.«
    »Aber niemand auf dieser Insel hätte einen Grund gehabt, Beatrice umzubringen», widersprach Margaret.
    Gareth wandte sich erneut an Clare, die ihn besorgt anblickte. »Wir sollten uns zunächst einmal das Minzbeet ansehen.«
    Cläre nickte. »Es ist in der Nähe der Bibliothek.« Sie drehte sich um und trat aus der Zelle.
    Margaret folgte ihr.
    Gareth warf einen letzten Blick auf die ermordete Einsiedlerin. Dann ging er Clare und der Priorin

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