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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Beeil dich, Clare.«
    Aber das mußte er ihr nicht erst sagen.
    Kurze Zeit später rammte der Schmied eines seiner mächtigen Werkzeuge in den Spalt zwischen der Zellenwand und der Tür. Dann stemmten er und Gareth ihre mächtigen Schultern gegen das schwere Holz.
    Beim dritten Versuch sprang die Tür aus den Angeln.
    Gareth betrat als erster die kleine Zelle. Er warf einen Blick auf den Körper, der vor ihm auf dem Boden lag, und schüttelte den Kopf.
    »Sie ist tot. Und sie ist nicht auf natürliche Weise gestorben.«

13. KAPITEL
    » Ermordet .« Clare starrte Gareth ungläubig an.
    »Das glaube ich einfach nicht.« Margaret, die sofort herbeigerufen worden war, wirkte ebenso bestürzt. »Das ist unmöglich. In diesem Kloster hat es in den ganzen fünfzehn Jahren, die ich Priorin bin, keinen Mordfall gegeben.«
    Cläre schüttelte langsam den Kopf. »Solange ich denken kann, ist auf Desire niemand ermordet worden.«
    »Aber hier handelt es sich um Mord.« Gareth blickte auf die geöffneten, doch zugleich blinden Augen der Einsiedlerin. Er hatte schon genug Menschen gesehen, die gewaltsam ums Leben gekommen waren, um zu erkennen, daß er das Opfer eines Verbrechens vor sich hatte.
    »Seid Ihr sicher?« Margaret runzelte die Stirn. »Vielleicht ist sie auch nur mitten in der Nacht krank geworden, und sie hat versucht, Hilfe zu rufen, aber es dann nicht mehr bis zur Tür geschafft.«
    Gareth kniete neben der Leiche nieder. Er nahm einen ihrer Finger und stellte fest, daß er schlaff war. Die Totenstarre hatte bereits nachgelassen. »Sie ist mitten in der Nacht gestorben, aber nicht, weil sie plötzlich krank geworden wäre.« Er betrachtete Beatrices Kopfbedeckung. »Hat sie für gewöhnlich mit ihrem Schleier geschlafen?«
    »Keine Ahnung«, sagte Margaret. »Anscheinend. Vielleicht war es für sie ein Zeichen ihres Glaubens.«
    »Wohl eher eine Frage der Eitelkeit«, erwiderte Clare leise. »Beatrice hat sich furchtbar für ihr Doppelkinn geschämt. Sie wollte nicht, daß irgend jemand es sah.«
    »Sie liebte Klatsch und Tratsch, und sie hatte ein Faible für Clares Parfüms und Kräutercremes«, sagte Margaret. »Wenn man es genau betrachtet, unbedeutende Schwächen. Ich wünschte, unser aller Sünden würden sich auf derartige Dinge beschränken.«
    Gareth zog eine Braue hoch. »Ja.«
    >>Sie hat ihr Nachthemd an«, sagte Clare nachdenklich. »Aber zugleich trägt sie Schuhe und Schleier.«
    Margaret warf Gareth einen ängstlichen Blick zu. »Seid Ihr Euch wirklich vollkommen sicher, daß ihr Tod nicht die Folge einer plötzlichen schweren Erkrankung ist, Mylord?«
    »Es war Mord.« Gareth zeigte auf den Schleier. Der feine Leinenstoff war in der Nähe von Beatrices Hals völlig zerknittert. »Seht Ihr diese Falten?«
    Margaret beugte sich vor. »Ja.«
    Gareth hob vorsichtig den Saum des Schleiers an.
    Margaret streckte eine Hand aus, wie um ihn davon abzuhalten. »Was habt Ihr vor, Mylord?«
    »Ich will ihren Hals sehen.« Gareth schob den weißen Leinenstoff hoch.
    Die häßlichen, dunklen Blutergüsse an Beatrices Hals waren nicht zu übersehen.
    »Die heilige Hermione stehe ihr bei«, flüsterte Clare.
    »Gott sei ihrer Seele gnädig«, hauchte Margaret.
    Cläre blickte Gareth an. »Habt Ihr solche Druckstellen schon einmal gesehen?«
    »Ja.« Gareth ließ den Schleier wieder fallen. »Die Einsiedlerin ist erwürgt worden.«
    »Aber das ist unmöglich.« Clares Blick fiel auf die schwere Holztür, die Gareth und John gewaltsam geöffnet hatten. »Die Tür war von innen verschlossen. Und die Fenster sind zu schmal, als daß ein Mann sich hindurchzwängen könnte.«
    Gareth blickte ebenfalls in Richtung der Tür. Durch die Öffnung sah er die Schaulustigen, die sich inzwischen vor der Zelle versammelt hatten. Ein paar der Nonnen und Novizinnen drängten sich mit einigen Dorfbewohnern um die Tür.
    »Sagt den Leuten, sie sollen gehen und sich um ihre eigenen Sachen kümmern«, wandte sich Gareth an Margaret. »Ich will nicht, daß sie noch mehr vor der Zelle herumtrampeln und mögliche Spuren vernichten.«
    Margaret sah ihn nachdenklich an. »Wie Ihr wollt, Mylord.«
    Sie ging zur Tür und scheuchte die Zuschauer fort.
    Cläre sah Gareth an. »Am Tag vor unserer Hochzeit hat Beatrice behauptet, sie hätte Bruder Bartholomäus gesehen. Sie sagte, sie hätte beobachtet, wie er den Klostergarten betreten hat. Sie meinte, er wäre direkt durch das verschlossene Tor hindurchgegangen.«
    »Bruder Bartholomäus?«

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