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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Falkenberg
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machte er auf. Endlich. Er sagte nichts, und ich heulte nur. Er nahm mich in den Arm, wir küssten uns, und ich dachte, juchhu, es sei alles wieder gut. Aber er sagte, es ginge nicht, er kann und will keine Beziehung führen. Und dass ihn das selbst ganz fertig machen würde, und dann verdrückte auch er ganz gekonnt ein paar Tränen, was wiederum den Aber-ich-kann-dich-doch-retten-Modus in mir auslöste, und ich hielt ihm eine lange heulig-schluchzige Rede, dass wir es doch wenigstens versuchen könnten. Nix da, er sagte nichts mehr, wir heulten zusammen noch ein bisschen, und dann riss ich mich zusammen und ging. Ich hoffte so sehr, er würde mir hinterher rennen. Ich ging extra langsam. Ich blieb stehen. Aber leider kein hollywoodesques „Babe! Halt! Warte! Ich liebe dich!“ hinter mir. Verdammte Hacke, warum gaukeln die uns in den Filmen immer nur diese Pseudo-Versöhnungskacke vor.
    Es war also aus. Ich wollte es zwar nicht wahrhaben, aber als ich eines Tages meinen Wohnungsschlüssel, den ich Nummer sechzehn gegeben hatte, in meinem Briefkasten wiederfand - ohne Karte, ohne Brief, sogar ohne Umschlag, ohne Kommentar, einfach lose, allein und nackt, was ein schrecklicher Anblick! – sickerte es langsam in meinen maroden vom Liebeskrieg zerschossenen Hirnzellen durch. Was darauf folgte, waren anderthalb Jahre schlimmster Liebeskummer. Ich zog die komplette Trauernummer ab. Hatte hier und da ein paar Storys am Laufen, aber es half nichts. Es wurde nicht besser. Ich war voll auf Nummer-sechzehn-Droge und wollte nichts anderes außer ihm. Ich schmiss alles von ihm weg und hoffte auf Befreiung, aber es nützte nichts. Wann immer ich ein Auto sah, wie er eines fuhr, durchzuckte es mich. Ich war nur noch ein Nervenbündel, war anfällig für Mobbereien ätzender Kolleginnen, heulte nur und fand alles Scheiße. Ich war nicht mehr ich. Schon lange nicht mehr. Ich wollte mich nur noch wegdröhnen, und tat das auch. Ich wollte nicht mehr nachdenken und grübeln, ich wollte nur noch die Tage irgendwie überstehen. So fing ich an, fast jeden Tag zu kiffen und Herz und Hirn für ein paar Stunden auszuknocken. Diese Methode funktionierte ganz prima, denn Kiffen macht wunderbar gleichgültig, und genau diesen Zustand wollte ich ja erreichen, aber sie hat leider auch eklatante Nachteile. Man nimmt zu. Wegen der vielen Fressflashs. Und man wird vergesslich, hat tagsüber völlige Blackouts, einfache Wörter und Sätze fallen einem plötzlich nicht mehr ein. Aber das war mir egal, das erschien mir alles besser als dieser Scheiß-Herzschmerz.
    Einmal, nachts im betüdelten Zustand auf einer langweiligen Party, konnte ich nicht mehr an mich halten, ich zückte mein Handy und schrieb ihm eine schmachtende SMS, ich würde ihn so vermissen und bla bla bla. Ich hatte D-E-N Exen-Fehler schlechthin begangen! Aber, oh Wunder, er fruchtete. Er antwortete. Und schrieb, ich solle zu ihm kommen, jetzt sofort und gleich. Ungläubig starrte ich auf mein Handy. Mein Herz hüpfte, wie von der Tarantel gestochen stürzte ich eine Staubwolke hinterlassend davon. Ich fühlte mich wie ein Junkie, der nach langem Entzug dabei ist, seinen nächsten Schuss vorzubereiten. Ich konnte mein unverhofftes Glück überhaupt nicht fassen! Ich fuhr den Taxifahrer an, er möge doch bitte schneller fahren. Atemlos stand ich vor seiner Tür. Die Tür, die ich so lange vermisst hatte. Er machte auf, und augenblicklich fielen wir übereinander her. Gott, war das geil, es war so gut, es fühlte sich alles so geil an, wie damals, und jetzt, da eigentlich verboten, noch viel geiler. Wir hatten hemmungslosen wilden Sex, wir kifften dabei, tranken, rauchten, und trieben es die ganze Nacht. Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als dass bitte, bitte die Zeit anhalten soll. Ich musste zwischendurch immer wieder heulen, weil es so eine Erlösung war, endlich wieder in seinen Armen liegen zu können, ihn zu riechen, ihn zu spüren, diesen fantastischen Sex mit ihm zu haben, aber wohl wissend, dass nichts weiter als diese eine Nacht dabei heraus kommt. Wie ein Drogentrip. Du weißt, du fühlst dich nur so gut, weil die Droge gerade wirkt, und wenn du morgen aufwachst und die Wirkung nachlässt, die Droge weg ist, dann wirst du in ein so tiefes Loch fallen, es wird so weh tun, du wirst so leiden. Und du tust es trotzdem. Es kam natürlich genauso. Der nächste Morgen war nüchtern, das Licht gnadenlos hell, die Zeit gnadenlos vorangeschritten. Scheiße. Ich packte meine Sachen

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