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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Falkenberg
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Geh zu deinem Lover, lass dich dort aufpäppeln, und dann sehen wir weiter.“ Oh, ich liebe meine Mama. Wenn´s drauf ankommt, immer da, egal wie tief die Kacke ist, in der ich stecke.
    Ich hatte Nummer sechzehn telefonisch vorgewarnt, und er sagte, klar Süße, komm her, kein Problem, das kriegen wir hin. Mit gepacktem Koffer stand ich vor seiner Tür. Es war Nachmittag, aber er war völlig daneben, er hatte eine Partynacht mit seinem wilden besten Freund hinter sich. Und man trank nicht nur Alkohol, sondern hatte auch einiges an chemischen Drogen intus. Er war etwas verpeilt. Kein Fels in der Brandung. Nun hatte er mich also ganz, so wie er die ganze Zeit vorgab, es sich zu wünschen. Als ich so vor ihm stand, umarmte er mich fest und küsste mich, aber ich wusste in diesem Moment, dass das mit uns unter diesen Umständen niemals gut gehen wird. Wir waren die perfekte Affäre, aber ein glückliches Paar, niemals. Ich verdrängte diese Gedanken, ich hatte schließlich genug anderen schwersten Herzenstrouble der allerersten Güteklasse zu bewältigen. Nun lag ich im Bett von Nummer sechzehn, in das ich mich die ganze Zeit so hinein gesehnt hatte, und fühlte mich einfach nur beschissen, erbärmlich und verloren.
    Innerhalb weniger Tage waren alle weiteren Formalitäten geregelt. Ich zog aus der gemeinsamen Wohnung von Nummer zehn und mir aus. Wir trafen uns noch einmal, um zu reden, aber es gab nichts mehr zu bereden. Wir saßen uns an unserem Küchentisch gegenüber, und ich heulte nur. Nummer zehn stellte einige Fragen, aber was soll man sagen, warum wieso weshalb kam es soweit, jede Erklärung, jeder Versuch einer Entschuldigung macht die Sache nur noch schlimmer. Ich brachte es noch nicht mal fertig, ihn um Verzeihung zu bitten, denn ich wusste, es war unverzeihlich. Ich heulte einfach nur. Zum Glück fand ich sehr schnell eine neue Wohnung, in der Zwischenzeit wohnte ich bei Nummer sechzehn. Innerhalb eines Tages packte ich meinen wenigen Kram zusammen, legte den Schlüssel auf den Tisch, ging ein letztes Mal durch unsere süße Wohnung, heulte mir die Seele aus dem Leib und zog dann die Tür hinter mir zu. Was ein ätzendes Gefühl. Das war´s jetzt. Nummer zehn und ich haben uns seitdem ein paar Mal zufällig getroffen. Ein freundliches Hallo wie geht´s, dann schnell weg. Wir flüchten beide voreinander. Er, weil ich die größte Enttäuschung seines Lebens war, und ich, weil ich ihm gegenüber die größten Schuldgefühle meines Lebens habe. Nichts Wiedergutzumachen. Kaputt, zu Ende, aus und vorbei.
    So schrecklich alles war, und so sehr der Boden unter den Füßen wegrutschte, natürlich ging das Leben weiter, auch wenn ich in dem Moment das Gefühl hatte, nicht mehr atmen zu können und gefangen in dem schrecklichsten Alptraum aller Zeiten zu sein. Ich hatte so eine Angst vor den Konsequenzen vom Schluss machen mit Nummer zehn, hatte so eine Angst, allein zu sein und allein zu wohnen. Und jetzt war es so, und siehe da, es ging irgendwie. Es ging am Anfang nicht wirklich gut, aber es ging. Auch eine Erfahrung. Immerhin. Ich richtete mich in meiner neuen Wohnung ein, und versuchte, mit Nummer sechzehn einen auf Paar zu machen. Ich war einerseits froh, dass er da war, denn ich war seit Nummer zwei immer in einer Beziehung. Ich war noch nie zuvor Single. Single zu sein war für mich eine schreckliche Vorstellung. Unmöglich. Nicht auszuhalten, allein zu sein. Andererseits spürte ich, dass jetzt, wo wir keine Affäre mehr waren, sondern ein Paar, er sich veränderte. Die Beute war quasi erlegt, und damit uninteressant geworden. Der Sex mit ihm war nach wie vor grandios, aber es blieb ansonsten ziemlich kühl zwischen uns. Es fühlte sich alles ganz merkwürdig an. Ich wusste, dass ich mit ihm nicht glücklich werden würde, legte aber alles darauf an, ihn an mich binden zu wollen. Und je mehr ich das tat, logisch, desto mehr entzog er sich mir. Nummer sechzehn gehörte zu dem Typ Männern, die ein ganz dickes Warnschild umgebunden haben, auf dem in großen Lettern „Achtung: Total verkorkst!“ steht. Er hatte nicht wirklich funktionierende Beziehungen vorzuweisen, vögelte sich nur durch die Gegend, war planlos, hatte keine Ziele im Leben, lebte in den Tag hinein, machte irgendwelche Jobs, aber nicht das, was er wirklich machen wollte, tingelte nachts durch Bars, baute nur Mist, war auf Speed und Ecstasy und was weiß ich, war verwöhntes Einzelkind, hatte genauso verkorkste Eltern, die sich nur noch

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