Liebe, Sex und andere Katastrophen
und ging. Natürlich hoffte ich auch diesmal, dass Nummer sechzehn mir folgen würde, mich wenigstens ein paar Tage später anrufen würde. Aber nichts geschah. Bin ja schließlich nicht Alice im Wünsch-dir-was-Land. Mit dieser überfallartigen Sex-mit-Ex-Aktion leiteten wir unsere fast zwei Jahre andauernde Wann-immer-es-einen-von-uns-überkommt-dann-kann-er-den-anderen-anrufen-und-dann-treffen-wir-uns-und-vögeln-Phase ein. Auch, als wir beide in Beziehungsversuchen steckten, hielten wir unserem gelegentlichen Tête-à-Tête Treue. Es war einfach zu gut mit uns. Sexuell gesehen waren wir das Traumpaar schlechthin. Wir trafen uns regelmäßig im 6-8-Wochen-Rhythmus. Ich war immer noch schwer verliebt in ihn, und ich wusste, dass mit jedem Mal die gerade leicht verheilte Wunde nur wieder erneut aufgekratzt werden würde, und es wieder Wochen dauert, bis das Bluten aufhört. Aber das war mir egal, lieber so, als gar nichts mehr von ihm zu bekommen.
Einmal traf ich ihn in genau der Bar, in der wir uns zum ersten Mal getroffen und geküsst hatten. Er war dort mit seinem besten Freund, mit dem er regelmäßig um die Häuser zog. Die beiden schienen schon einiges an bewusstseinserweiternden Substanzen zu sich genommen zu haben, denn sie wirkten leicht neben der Spur. Aber sie waren sehr süß zusammen. Nummer sechzehn zog mich gleich an sich, als ich kam, und wir küssten uns, was sich wie immer fantastisch anfühlte. Fantastischer fühlte sich an, als ich merkte, dass uns sein Freund äußerst interessiert und angetan beobachtete, so lässig zurückgelehnt und unser Schauspiel genießend. Dann fing sein Freund an, der sehr niedlich war - dunkler Typ, raspelkurze dunkle Haare, dunkle Augen, gut gebaut - mir Komplimente zu machen, ich würde so gut riechen und so gut aussehen und mich so gut anfühlen. Erst da bemerkte ich, dass er an meinem Arm entlang strich. Seine Herangehensweise war nicht unangenehm oder aufdringlich, er machte das sehr charmant. Mein Hirn ratterte: Wenn du es diese Nacht drauf anlegst, wirst du vielleicht endlich eine deiner lang gehegten Sex-Fantasien in die Tat umsetzen können: Sex mit zwei überaus süßen Typen. Der Gedanke erregte mich sehr, erzeugte aber auch gleichzeitig Panik. Fantasie ist das eine, Realität das andere. Wollte ich das wirklich? Ich hatte definitiv noch viel zu wenig Alkohol intus und definitiv noch viel zu viele funktionierende aktive Grübelhirnzellen. Die mussten weg, und Mojito her. Als ich von der Bar wiederkam, knutschten mein supersexy Ex-Freund und sein supersexy bester Freund miteinander. Was ein wunderbarer Anblick. Die beiden waren nicht schwul, überhaupt nicht, aber sie machten sich einen Spaß daraus, die Leute zu verwirren. Ich war völlig fasziniert von diesem Anblick. Das sah so lecker und so heiß aus, die beiden küssten sich sanft und zärtlich und fordernd, mit geschlossenen Augen, sie packten sich gegenseitig dabei an den Kopf, ein absoluter Traumkuss. Dieser Anblick erregte mich total. Die beiden waren so süß, und ich hätte mich am liebsten auf der Stelle auf sie gestürzt und mitgemacht. Aber den Mut hatte ich nicht. Nummer sechzehn ließ irgendwann von seinem süßen Kumpel ab, und wendete sich wieder mir zu. Und sein Freund streichelte mich dabei leicht. Könnten diese zwei verpeilten süßen Typen mein persönliches Sex-Nirvana werden? Ich müsste nur loslassen, mir noch ein paar Mojitos hinter die Binde kippen und dann einfach alles geschehen lassen. Die sexuelle Lage spitzte sich zu, als eine Freundin von Nummer sechzehn plötzlich auftauchte. Sie war mir sofort sympathisch, nicht so eine Tussi, sondern eine echt coole Frau, und auf die Aufforderung der Jungs, wir sollten doch mal zeigen, was für Unterwäsche wir denn tragen, machte sie sofort mit und ließ die Jungs einen Blick in ihre Jeans erhaschen, und dann bestand sie darauf, in mein Höschen zu schauen, was ich auch zuließ, und was ein eigenartig erregtes Gefühl bei mir erzeugte. Verdammte Hacke, sollte die Sex-Fantasie sogar darauf hinauslaufen, heute Nacht Sex mit zwei Männern und einer Frau zu haben? Sex mit einer Frau wollte ich schon immer mal haben, und Sex mit zwei Männern sowieso, und eine Orgie stand auch auf meiner sexy Wunschliste. Hammer. Ich war völlig von den Socken. Obwohl ich so kurz vor der Erfüllung dieser Fantasien stand, und die drei waren allesamt sehr lecker und genau mein Ding, bekam ich plötzlich Panik. Ich sagte, ich würde mal kurz auf Klo gehen. Das
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