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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Falkenberg
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durchchecken, der will dich ja nur im Bikini sehen, war mein erster Gedanke. Da ich nun aber nichts Besseres zu tun hatte, sagte ich zu. Warum auch nicht. Nummer neunzehn holte mich mit einem goldenen Oldtimer-Irgendwas-Cabrio ab. Geile Karre, das hatte was. Obwohl ich für Autos überhaupt nichts übrig habe. Da saß Nummer neunzehn also, in schickem Poloshirt, Pilotenbrille, und seinem Hey-Baby-Grinsen auf den Lippen. Na endlich, da war er wieder, der coole Typ! Vielleicht hatte er bei unserem Date einfach nur einen schlechten Tag erwischt? Also, her mit der zweiten Chance, die bekommst du, und schwupp, saß ich drin in seinem kultigen Geschoss. Ich fühlte mich sehr mondän, und die Vorstellung, mit Nummer neunzehn öfter solche Spritztouren zu unternehmen, fand ich gar nicht mal so unverlockend. Von motorisiertem Blendwerk manipuliert, nahm ich mir also vor, mir auch ja schön viel Mühe zu geben, mich zu verlieben.
    Am Badesee zauberte Nummer neunzehn ein kleines Picknick herbei, ja, das war durchaus sehr romantisch, 100 weitere Pluspunkte. Ich blieb in voller Montur angezogen, denn ich hatte keine Lust auf Bikini, aber Nummer neunzehn zog sich bis auf Shorts vor mir aus und sprang tatsächlich in den Waldsee. Davon war ich nun wiederum peinlich berührt, ich war nicht darauf vorbereitet, so schnell schon so viel nackte Haut meines potentiellen neuen Liebeskandidaten vorgesetzt zu bekommen. Ich tat so, als würde mir das nichts ausmachen, aber natürlich musterte ich ihn von oben bis unten. Er war schlank und trainiert, aber man sah ihm eben doch an, dass er keine zwanzig mehr war. Irgendwas irritierte mich, und ich kann nicht genau sagen, was es war. War es die extrem weiße Haut? Waren es die schon ergrauten spärlichen Brusthaare? War es der flache nicht-knackige Hintern? An diesen Anblick musste ich mich erst mal gewöhnen, das hatte ich bis dato noch nicht geboten bekommen.
    Trotz des ganzen Romantik-Reigens – goldenes Cabrio, Badesee, graumelierter cooler Typ mit Pilotenbrille, Picknick, Sommerabend – kam romantische Stimmung nicht so wirklich auf. Nun wollte ich aber diese blöde Romantik unbedingt! Ich wollte mich jetzt auf der Stelle in diesen feinen Herren verlieben, das kann ja wohl nicht so schwer sein! Ich half nach. Selbst ist die Frau. Ich hatte keine Zeit, auf romantische Gefühle zu warten. Ich bastelte mir selbst welche. Dabei mussten mir nur ein paar halluzinogene Kräuter helfen. Ich befand mich schließlich immer noch in der posttraumatischen Ich-will-Nummer-sechzehn-vergessen-Phase und dabei waren mir Joints sehr treue Gehilfen. Sie benebeln ganz wunderbar und lassen die Realität weniger realistisch erscheinen. Also her mit dem Zeug, vielleicht gibt´s dann ja auch einen Romantik-Flash mit meinem ergrauten Begleiter. Das war meine Strategie. Ich zückte mein Kifferböxchen, ohne das ich zu der Zeit nicht das Haus verließ, und Nummer neunzehn nickte zustimmend. Prima, er war dabei. Denn in Begleitung alleine Kiffen ist irgendwie arschlos. Das Tütchen war schnell gebaut und genauso schnell weggequarzt. Und, wer hätte das gedacht, es wirkte sofort. Ich fühlte mich plötzlich ganz wohlig und kuschelig, und ich freute mich auf das, was jetzt kommen würde. Ich war plötzlich total druff und angeturnt. Nummer neunzehn und ich lagen seitlich nebeneinander, und als wäre es das normalste auf der Welt, fingen wir erst an, uns zu streicheln, und kurz darauf lagen wir uns auch schon knutschend in den Armen. Seine Küsse waren so lala. Nicht katastrophenartig schlimm. Aber auch nicht berauschend. Sie waren labbrig und wenig kraftvoll, das konnte ich sogar noch mit zugedröhnter Birne feststellen. Ansonsten hatte ich plötzlich seine Hände überall, und ich hörte, wie er immer heftiger schnaufte. Kein erregtes Sex-Stöhnen oder so, sondern so ein richtiges Anstrengungs-Schnaufen. Ohje. Old Shatterhand verausgabte sich wohl gerade. Schon mal Schildkröten beim Sex beobachtet? Die machen die krassesten Geräusche überhaupt. Das ist total abgefahren. Unbedingt mal bei youtube angucken. Auf jeden Fall, in die Richtung ging das Schnaufen von Nummer neunzehn irgendwie. Zum Glück ließ die Wirkung der Tüte etwas nach, sonst hätte ich noch einen Lachflash bekommen. Peinlich! Wie willste das denn erklären? Darling, du röhrst wie eine fickende Schildkröte? Ich hatte plötzlich meine sieben Sinne wieder halbwegs zusammen und schlug der Schildkröte vor, die Fortsetzung unserer derzeitigen

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