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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Falkenberg
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verplempern.
    Ich war mal wieder viel zu früh, verdammte Hacke, das sollte ich mir abgewöhnen. Wer was auf sich hält, lässt warten. Er fuhr offensichtlich die Diva-Schiene. Als er endlich um die Ecke bog, war er noch schwer im Stress, telefonierte hektisch und wirkte nicht so, als hätte er Muße, einen romantischen Abend mit mir zu verbringen. Na super, entweder er zieht eine Show ab, um mich zu beeindrucken, oder aber er ist wirklich noch im Stress. Beide Varianten waren Kacke, denn in beiden Fällen kam ich mir äußerst fehl am Platz und sehr dämlich vor. Er winkte mich gleich ins Restaurant, ohne dass wir uns ordentlich begrüßen konnten. Mit dem Handy ans Ohr geklemmt, bestellte er. Schweiß rann ihm über die Stirn. Na super. Das wird ja ein herrlicher Abend. Und was macht man dann? Die Zicke sein und genervt mit den Augen rollen? Einen auf unterwürfiges Entchen machen, kichernd und „macht doch nix“ von sich gebend? Das ist nämlich genau die Misere an so einer Situation! Nicht, dass der Herr meint, noch Geschäfte machen zu müssen, sondern die Tatsache, dass man dabei als wartender Bestandteil des Dates eine ziemlich beschissene Figur macht, egal, wie man sich verhält. Und Männer, die eine Lady in Situationen bringen, in denen sie die Wahl zwischen Pest und Cholera hat, brauchen definitiv Nachhilfe in Sachen Gentleman-Auftritt.
    Irgendwann hatte Mister Superwichtig sein Business geklärt, klappte sein Handy zu und entschuldigte sich für seinen miserablen Auftritt. Immerhin, wenigstens erkannte er selbst die missliche Lage. Trotzdem hatte es einen faden Beigeschmack, denn er wirkte nicht ganz bei der Sache, er war fahrig, hektisch und angespannt. Und wenn ein Mann bei seinem ersten Date nicht ganz bei der Sache ist, dann hält sich sein Interesse offensichtlich ziemlich in Grenzen. Das Essen mit ihm verlief geradezu unspektakulär, ich war zwar anfangs aufgeregt, aber die Funken begannen überhaupt nicht zu sprühen zwischen uns. Ich war ernüchtert. Rein nach Beuteschema vorzugehen ist eben nur die halbe Miete. Wenn kein Funke überspringt, nützt es überhaupt nichts, den geilsten Hecht des Teiches an der Angel zu haben. Nummer neunzehn war auch gar nicht mehr der coole lässige Typ aus dem Biergarten, sondern plötzlich wirkte er nur noch fahl, grau und alt. Apropos, Nummer neunzehn war 40. Ich war Mitte zwanzig. Ein nicht ganz unerheblicher Altersunterschied von ca. 15 Jahren trennte uns. Und dass ich plötzlich einen 40jährigen datete, fand ich junger Hüpfer doch etwas ulkig und befremdlich. 40 war einfach noch so weit weg. Und 40 war definitiv ein ganz anderes Kaliber als 30.
    Der zweite Teil des bisher eher spröden Abends war das Kino. Nummer neunzehn überließ mir die Filmauswahl. Auch keine leichte Aufgabe. Was wählt man für ein erstes Date aus? Actionscheiss, in der Annahme, dem Typen eine Freude zu machen? Eine romantische Komödienschnulze, um sich selbst eine Freude zu machen, aber wohlwissend, dass der Typ darauf sicher keine Lust hat? Ein Independent-Autoren-Wackelbild-Film, um höchst intellektuell daher zu kommen? Wirklich keine triviale Sache. Ich entschied mich für eine von Kritikern gefeierte Geheimtip-Roadmovie-Independent-Komödie. Der Film war skurril, und passte zu dem Abend. Funken sprühten aber immer noch nicht. Und nicht der Hauch eines Bauchkribbelns meldete sich. Da scheiterte definitiv die Ich-schnapp-mir-jetzt-nen-super-Typen-Theorie an der Praxis. You can´t hurry love. Nummer neunzehn brachte mich noch artig nach Hause, artig verließ ich sein Auto, und artig bedankte er sich für den schönen Abend. Lust auf Küssen hatten wir beide nicht. Artig verschwand ich im Haus. Das war ja ein Vollschuss in den Ofen. Wenigstens habe ich gelernt, dass auch der noch so lässig und cool daher kommende Superfuzzie mit Superjob und Supersonnenbrille der King vom Langweilerland sein kann. Also, beim nächsten vermeintlich imposanten Typen schön entspannen, kein Grund zur Aufregung.
    Ich war mir sicher, nach diesem Reinfall-Date sei die Sache erledigt. Doch, OHA, Nummer neunzehn schrieb mir eine recht niedliche After-Date-SMS. Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet. Vielleicht war das Date doch gar nicht so übel? Und auch der nächste Tag wartete mit einer Überraschung auf. Es war Sommer und heiß, und mein grauhaariger Langweiler lud mich zu einer nachjoblichen Spritztour zum nächst gelegenen Badesee ein. Cleverer Bursche, schön die Ware vor dem Verzehr

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