Liebe, Sex und andere Katastrophen
prickelnden Rauschzustand. Hör nicht auf, Ben. Hör bloß nicht auf! Sie passte sich seinem Rhythmus an. Erwiderte seine Küsse sehnsüchtig. Und merkte, dass er dem Höhepunkt schon ziemlich nahe war.
»Warte!«, stieß er keuchend hervor, worauf sie widerwillig innehielt.
»Warum?« Zwischen ihren Beinen pulsierte es heftig.
»Weil ich gemeinsam mit dir kommen will.«
Törichterweise errötete sie schon wieder. »Und … wie lange willst du warten?«
»Das bestimmst du.«
»Ich?« Ihr wurde ganz heiß, als seine Hand über ihren Bauch strich und dann tiefer glitt. O Gott, was tat er da? Gekonnt entfachte er ein neues Feuer in ihrem Schoß, das sich nicht so einfach löschen ließ und sich in Windeseile ausbreitete. »Ben«, murmelte sie heiser, »ich glaube, ich kann nicht mehr länger warten.«
»Okay, dann …«
»Ja …« Lauren wusste nicht, wie sie die Explosion beschreiben sollte, die sie erlöste und erschöpfte zugleich. Fassungslos schloss sie die Augen und warf den Kopf zurück, lauschte ihrem Herzschlag und schwelgte in absoluter Verzückung. Ben, ebenso erschöpft, sank außer Atem auf sie nieder. Sein Körper fühlte sich jetzt schwer an, aber das machte nichts. Sie genoss das Gefühl, ihm so nahe zu sein.
Ich glaube, ich liebe ihn.
Eine Weile blieben sie eng umschlungen liegen, dann richtete sich Ben ein wenig auf.
»Ich glaube, wir müssen uns jetzt trennen«, murmelte er.
»Was?«, fragte sie erschrocken.
»Ich meine jetzt. Hier. Verstehst du? Damit nichts ausläuft, wenn …«
»Oh, ja, ich verstehe«, unterbrach sie ihn verlegen.
»In meiner Hose habe ich eine Packung Taschentücher.«
»Ähm, okay …« Im Dunkeln tastete sie nach seiner Jeans und fand die Taschentücher in der hinteren Hosentasche. Sie reichte sie ihm und zog die Bettdecke bis zum Kinn hoch. Plötzlich spürte sie Tränen in den Augen. Bloß nicht heulen! Was würde er denn von ihr denken? Aber es war so unbeschreiblich schön gewesen. Sie wusste jetzt, dass sie ihm voll vertrauen konnte. Sie gehörten zusammen, Ben und sie.
Er legte sich neben sie und griff nach ihrer Hand. Die Berührung wirkte harmlos und löste doch eine Reihe von Glücksgefühlen aus. Sie wollte ihm immer nahe sein, wollte ihn spüren, sehen, riechen, schmecken und mit ihm schlafen.
Ich liebe dich wirklich!
Aber sie sagte es nicht, weil Jungs Angst vor diesen Worten hatten. Seufzend schmiegte sie sich an ihn und lächelte in die Dunkelheit. Allmählich drangen die Geräusche rundherum wieder in ihr Bewusstsein und ihr wurde klar, dass sie sich nicht nur in einem fremden Zimmer, sondern auch in einem fremden Haus befand, das zudem noch voller Menschen war. »Ben?«
»Hm?«
»Ich wusste nicht … dass es sich so gut anfühlen würde.«
Er wandte sich ihr zu, stützte sich auf den Ellbogen und fuhr mit der Fingerspitze vom Hals abwärts bis zu ihrem Nabel. Ihre Haut prickelte.
»Ich … also, das können wir gern wiederholen …«
»Sicher. Gib mir zehn Minuten.«
Sie lachte. »Doch nicht jetzt! Sobald sich wieder die Gelegenheit dazu ergibt.«
»Schade. Ich schlafe wirklich gern mit dir.«
Ihre Knie wurden weich. »Ich auch mit dir.« Sie ergriff die Initiative und küsste ihn.
»Wow, wenn du so weitermachst, brauche ich nicht mal zehn Minu…«
Lautes Klopfen an der Tür ließ Ben verstummen. Lauren setzte sich erschrocken auf. Ihr Schwebezustand verflüchtigte sich. Das Haus war voller Leute! Und alle wussten, was sie hier drin machten!
»Vielleicht sollten wir wieder runtergehen, bevor jemand merkt, dass wir fehlen?«, schlug sie vor.
»Hab eigentlich keine Lust dazu.«
»Ich auch nicht, aber …«, sie tastete auf dem Nachtkästchen nach einer Lampe und knipste sie an, »… vielleicht können wir ja später noch mal …« Als sie sich ihm wieder zuwandte, erstarrte sie. »Was … ich verstehe nicht …« Nein, o Gott, nein! Das musste ein Traum sein! Der Typ neben ihr mit den haselnussbraunen Augen und den wuscheligen, dunkelbraunen Haaren war … nicht Ben! Was? Mit einem Aufschrei riss sie die Bettdecke an sich und rutschte fluchtartig von ihm weg. Dabei übersah sie das Ende des Bettes und plumpste unsanft auf den Boden. Sie verhedderte sich in der Decke, strampelte sich mühsam frei und rappelte sich umständlich auf. Der Typ, mit dem sie eben geschlafen hatte, sah ihr grinsend zu.
»Was wird das, wenn‘s fertig ist?«, fragte er belustigt und rutschte zur Bettkante vor.
Mit bitterer Miene sah sie zu ihm hoch.
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