Liebe, Sex und andere Katastrophen
»Ich muss träumen. Ja, genau, ich träume nur«, murmelte sie und kniff die Augen zu. »Wenn ich jetzt bis drei zähle und die Augen aufmache …«
»Wird sich nichts an dem Bild ändern«, vollendete er den Satz für sie. Ihre Lider flatterten. Verwirrt und geschockt zugleich schüttelte sie den Kopf. Das konnte doch nicht wahr sein! Sie befand sich mitten in einem Albtraum!
»Wie heißt du?«
»Ich … Lauren, aber, o Gott, was habe ich getan? Was habe ich nur getan?«
»Nichts, was dir nicht gefallen hat!«
»Halt bloß die Klappe!«
»Vorhin warst du aber nicht so garstig.«
»Du sollst …«
Energisches Klopfen an der Tür ließ sie verstummen. »Lauren? Bist du da drin?«
Ihr Herzschlag setzte beinahe aus. Das war Bens Stimme! Ben stand da draußen und … O nein! Nein! Ben! Er suchte sie! Eiseskälte drang bis in ihre Knochen. Sie fühlte sich elender als je zuvor und verstand gar nichts mehr. Sie hatte mit einem Fremden geschlafen! O Gott, sie hatte mit einem Fremden geschlafen! Wie konnte das nur passieren?
»Lauren? Bist du da drin?«
Was sollte sie tun? Antworten? Sich ruhig verhalten? Das konnte nur ein Albtraum sein! Zitternd presste sie die Hand auf den Mund und blickte den Typ im Bett flehend an.
Verrat mich nicht, bitte, verrat mich bloß nicht!
Er verstand und rief in verärgertem Ton: »Verpiss dich! Hier ist schon besetzt!« Sie hielt den Atem an.
Bitte, geh weg. Geh weg, Ben. Bitte.
Keinesfalls konnte sie ihm so unter die Augen treten. Meine Güte, wie sollte sie ihm das alles nur erklären, wo sie es doch selbst nicht kapierte?
»Lauren?«, hörte sie Ben wieder rufen.
»Verpiss dich endlich! Hier ist keine Lauren«, gab der Kerl im Bett laut zurück. Die Bettdecke um sich schlingend, stand sie auf. Wenn Ben herausfand, was los war … nicht auszudenken. Was sollte sie bloß tun? Aber er gab nicht auf. Ging nicht weg.
»Sorry, ich suche meine Freundin. Hast du sie vielleicht gesehen? Groß, schlank, lange rote Haare, grüne Augen, Sommersprossen?«
O Ben, Ben, bitte geh.
»Hey, die Beschreibung passt tatsächlich auf dich«, bemerkte der Typ im Bett trocken.
Sobald die Sache hier ausgestanden war, würde sie ihn umbringen! Mit bloßen Händen!
Ich töte dich! Und dann … springe ich aus dem Fenster!
»Ich warne dich …«, zischte sie, worauf er belustigt mit den Schultern zuckte.
»Nein, hab ich nicht«, rief er. »Hau ab jetzt, du störst!«
Mit geschlossenen Augen lehnte sie sich an den Kleiderschrank. Sie fühlte sich völlig kraftlos.
»Ich verstehe nicht, was du hast. War doch ganz nett. Zumindest für mich. Obwohl du auch ganz schön abgegangen bist. Eine Jungfrau hatte ich übrigens noch nie. Sozusagen war das für mich auch ein erstes Mal. Aber, wenn du mich nicht darauf hingewiesen hättest, hätte ich es nicht gemerkt. Du warst ziemlich in Rage und hast mir sogar den Rücken zerkratzt.«
Tränen der Wut und Scham schossen ihr in die Augen. »Wieso hast du nichts gesagt … wieso hast du …«, stammelte sie, worauf er aufstand und zu ihr ging. Nackt, wie er war. Sie wandte sich ab.
»Warum so schüchtern? Grade eben hat dir mein Körper noch gefallen. Na ja, zumindest ein gewisser Teil davon«, meinte er süffisant.
Das reichte! »Wieso hast du die Sache nicht aufgeklärt?«
»Warum hätte ich mir diese Chance entgehen lassen sollen? Du bist mir ja praktisch in den Schoß gefallen.« Er stemmte seine Hände links und rechts von ihrem Kopf gegen die Schranktür. »Hey, ich habe mich nur hier versteckt, um meiner Ex zu entkommen. Ich konnte doch nicht ahnen, dass du plötzlich hereinschneist und mich verführst.«
»Ich hab dich nicht verführt!«
»Außerdem bist du auch auf deine Kosten gekommen, oder? Nenn mir also nur einen Grund, warum ich diese Gelegenheit nicht hätte nutzen sollen?«
Lauren konnte nicht fassen, was sie da hörte.
»Weil es mein erstes Mal mit meinem Freund gewesen wäre«, stieß sie mit zittriger Stimme hervor. »Und mein erstes Mal überhaupt! Und weil meine Beziehung jetzt wahrscheinlich kaputtgeht! Und weil … weil … ach, geh doch zum Teufel!«
Aber er blieb, wo er war, und hielt sie mit seinem Blick fest.
»Was soll das?« Sie wurde rot und hasste sich dafür.
»Nichts«, erwiderte er ruhig, »ich schau dich nur an. Macht dich das nervös?«
»Du hast doch nicht mehr alle Tassen im Schrank!«
»Ich würde dich jetzt zu gern küssen und bei Licht wiederholen, was wir vorhin im Dunkeln getrieben haben.«
Zu ihrer
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