Liebe, Sex und andere Katastrophen
ihr ins Ohr und schickte seine Hände auf Wanderschaft. Ihre Haut brannte, jeder vernünftige Gedanke in ihrem Kopf wurde ausgelöscht. Es zählte nur noch das Hier und Jetzt. Und Ben. Gekonnt entfachte er das Feuer in ihr, bis sie nicht mehr wusste, wie ihr geschah. Seine Lippen und Hände schienen überall gleichzeitig zu sein und trieben ihr den Schweiß aus allen Poren. Zeit verlor an Bedeutung. Alles andere wurde ausgeblendet. Er musste zaubern können, ganz klar, wie sonst konnte er es schaffen, sie dermaßen zu erregen?
Allmählich verlor sie die Scheu davor, ihn zu berühren, auch wenn dieses neue Gebiet der Erfahrung sie ein wenig verunsicherte. Aber Ben führte sie, zeigte ihr den Weg und flößte ihr mit zärtlichen Worten Mut ein. Sie glühte, im wahrsten Sinne des Wortes, und konnte nicht genug von seiner Nähe kriegen.
»Bist du bereit?«, erkundigte er sich irgendwann und strich mit der Fingerspitze über ihren Bauch. Sie gab einen zustimmenden Laut von sich und reichte ihm das Kondom.
»Soll ich Licht machen?«, fragte sie errötend und hoffte gleichzeitig, dass sie sich weiterhin in der Dunkelheit verstecken konnte. Sich ihm so zu zeigen, war ihr äußerst peinlich. Auch wenn sie sich schon ziemlich nahe gekommen waren.
»Nein, das schaffe ich schon«, erwiderte er zu ihrer Erleichterung. »Ist ja nicht so, dass ich das zum ersten Mal mache.«
»Ben«, stieß sie erschrocken hervor. Das war nicht gerade das, was sie jetzt hören wollte.
»War doch nur Spaß.« Er kam über sie, schob ihre Beine mit seinen Knien auseinander, verharrte in dieser Position, ohne sie wirklich zu berühren, und küsste ihre Mundwinkel. Dann legte er seine Hände auf ihre Wangen und hauchte einen Kuss auf ihre Nasenspitze.
Dieses Hinauszögern trieb ihre Nervosität in die Höhe.
Sie wollte es endlich tun! Als könnte er ihre Gedanken lesen, sank er vorsichtig auf sie nieder. Sie hielt den Atem an.
»Was ist los?«
»Nichts. Keine Ahnung.« Sie konnte nur seine Umrisse ausmachen und wünschte sich für einen Moment, doch das Licht einzuschalten, um ihn nicht nur spüren, sondern auch sehen zu können. Aber sie tat es nicht.
»Ich mache nichts, was du nicht willst.«
»Ich weiß …«
»Aber?«
»Das ist alles so neu für mich. Und aufregend.«
»Wovor hast du Angst?«
Sie schluckte. »Na ja, vielleicht ein bisschen davor, dass du zu viel von mir erwartest und hinterher enttäuscht bist.«
Er legte einen Finger an ihre Lippen. »Ich werde bestimmt nicht enttäuscht sein.«
Sie schluckte wieder, aber der Kloß im Hals wollte nicht verschwinden.
»Du machst dir zu viele Gedanken. Lass dich einfach fallen.« Sanft schob er mit dem Mund ihre Lippen auseinander und berührte ihre Zungenspitze mit seiner. In ihrem Unterleib brachen kleine Erdbeben aus. Die Hitze wurde unerträglich. Stöhnend erwiderte sie seine Küsse, die immer fordernder ausfielen. Zitternd vor Erregung strich sie über seine Schultern und seinen Rücken. Die Berührung brachte ihre letzte Barriere zum Einsturz. Um ihm zu signalisieren, dass sie diesmal wirklich bereit war, schlang sie die Beine um seine Hüften und wand sich ihm entgegen. Nach kurzem Zögern drang er vorsichtig in sie ein. Lauren blieb fast die Luft weg, aber nicht vor Schmerz, der war nur nebensächlich und so minimal, dass sie es kaum fassen konnte, sondern vor Ergriffenheit und dem überwältigenden Gefühl der Zuneigung, die sie in diesem Augenblick für Ben empfand. Sekundenlang hielten sie sich reglos umschlungen und sahen sich an. Obwohl sie seine Gesichtszüge nicht erkennen konnte, wusste sie, dass er in diesem Moment genauso empfand wie sie. Sie gehörten zusammen. Für immer.
»Alles okay?«
»Ja … ja …«, erwiderte sie lächelnd und fuhr mit gespreizten Fingern durch sein Haar.
»Du fühlst dich gut an«, raunte er ihr ins Ohr. »Und sexy.« Dann begann er, sich sachte zu bewegen.
Lauren schloss die Augen und stieß einen wohligen Seufzer aus. Tausend neue Empfindungen wirkten gleichzeitig auf sie ein. Empfindungen, die sie nie für möglich gehalten hatte. Und nie mehr missen wollte. Warum hatte sie nur so lange damit gewartet, fragte sie sich verwirrt und drängte sich ihm entgegen. Sie wollte sich nie wieder von ihm lösen und jede Sekunde dieser Intimität auskosten. Unbewusst drückte sie die Finger in seine Schultern und krallte sich an ihm fest. Seine Bewegungen wurden schneller, schaukelten Laurens Sinne hoch und versetzten sie in einen
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