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Liebe, Stolz und Leidenschaft

Liebe, Stolz und Leidenschaft

Titel: Liebe, Stolz und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bekommen."
    "Ich habe ein vollkommen neues Leben bekommen", erwiderte Savannah mit leuchtenden Augen. "Ich brauchte Bryan nicht mehr einem Babysitter zu überlassen, brauchte mich nicht mehr zu fragen, ob ich meine Miete bezahlen konnte oder ob eine Sozialarbeiterin auftaucht und überprüft, ob ich meine Mutterpflichten auch erfülle. Ich brauchte nicht mehr zu befürchten, daß ein Polizist mich fragt, ob ich nur meine Bilder oder auch meinen Körper verkaufe. Nach einer Weile hatte ich genug Geld gespart, um meinem Sohn einen Garten, eine gute Schule und Baseball-Spiele zu verschaffen. Eine Heimat für mich und Bryan." Sie trank einen Schluck. "Und jetzt sind wir hier."
    "Und jetzt seid ihr hier", wiederholte Jared. "Und was kommt jetzt?"
    "Das sollte ich dich fragen. Warum essen wir zusammen und unterhalten uns, anstatt ins Bett zu gehen?"
    Er schluckte nicht, sondern blies nur den Rauch aus. "Du bist ganz schön direkt, was?"
    "Anwälte brauchen zwanzig Worte, obwohl eins ausreicht", entgegnete sie. "Ich nicht."
    "Sagen wir einfach, du hast damit gerechnet, daß ich mit dir schlafen werde. Aber ich bin nicht gern berechenbar." Sein Blick drang durch den Rauch und fand ihre Augen mit einer Eindringlichkeit, die ihr unter die Haut ging. "Ich kann noch nicht sagen, wann es geschehen wird. Aber wenn wir soweit sind, Savannah, wirst du wissen, mit wem du es zu tun hast, und du wirst es nicht vergessen."
    Er hatte recht, sie würde es bestimmt niemals vergessen, und vielleicht war es das, was sie beunruhigte. "Sie bestimmen, Anwalt MacKade? Ort und Zeit?"
    "Ganz genau." Sein Blick veränderte sich, und er lachte. "Ich bin ein altmodischer Mann."

5. KAPITEL
    Ein altmodischer Mann, dachte Savannah. Einen Tag nach dem Abendessen mit Jared stand sie in der Küche, stemmte die Hände in die Seiten und starrte auf den Karton, den der Florist geliefert hatte.
    Jared hatte ihr Rosen geschickt. Ein Dutzend langstieliger roter Schönheiten.
    Altmodisch, gewiß, das war er. Und auf seine Art wohl doch berechenbar. Es sei denn, sie zog in Betracht, daß ihr in ihrem ganzen Leben noch niemand einen langen, glänzend weißen Geschenkkarton voller roter Rosen geschickt hatte.
    Sie war sicher, daß Jared das wußte.
    Und dann war da noch die beigefügte Karte.
    Bis es in deinem Garten blüht.
    Woher wußte er, daß sie Blumen über alles liebte? Daß sie sich in all den Jahren, die sie in winzigen Zimmern in lauten Städten verbracht hatte, immer nach farbenprächtigen, herrlich duftenden Blüten gesehnt hatte? Daß sie sich damals geschworen hatte, eines Tages einen Garten zu besitzen, den sie mit eigenen Händen anlegte und pflegte?
    Er weiß es, weil er zuviel sieht, dachte sie und umkreiste die Blumen wie ein Hund einen Fremden. Sie war so versunken in ihrem Anblick, daß sie erschrak, als das Telefon läutete. Wütend auf sich selbst riß sie den Hörer von der Gabel.
    "Ja? Hallo?"
    "Ungünstiger Zeitpunkt?" fragte Jared.
    Stirnrunzelnd sah sie zu den Blumen hinüber, die wunderhübsch auf dem grünen Seidenpapier lagen. "Ich bin beschäftigt, falls du das meinst."
    "Dann will ich dich nicht lange aufhalten. Ich dachte mir, du würdest vielleicht mit Bryan zum Abendessen auf die Farm kommen."
    Sie nahm eine Rose aus dem Karton. "Warum?"
    "Warum nicht?"
    "Nun ja, erst einmal habe ich schon die Sauce für die Spaghetti aufgesetzt." Sie schwieg. Er auch. "Ich nehme an, du erwartest, daß ich dich zum Abendessen hierher einlade."
    "Genau."
    Sie drehte die Rose zwischen den Fingern und versuchte, sich eine geeignete Ausrede einfallen zu lassen. "Na schön. Aber Bryan hat nach der Schule Baseball-Training. Ich muß ihn um sechs abholen, also..."
    "Ich werde ihn abholen. Es liegt auf meinem Weg. Also bis heute abend."
    Sie hatte das Gefühl, als würde ihr etwas aus den Händen genommen. "Ich habe dir schon gesagt, daß dies alles nicht nötig ist", sagte sie leise. "Die Blumen."
    "Gefallen sie dir?"
    "Natürlich. Sie sind wunderschön."
    "Das freut mich", erwiderte er zufrieden. "Wir sehen uns kurz nach sechs."
    Verwirrt legte sie auf. Nach einem weiteren langen, nachdenklichen Blick auf die Rosen beschloß sie, nach einer Vase zu suchen.
    Um Viertel nach sechs hörte Savannah einen Wagen die Einfahrt heraufkommen.
    Sorgfältig beendete sie ein Detail ihrer bösen Königin für die Neuausgabe alter Märchen und stand vom Zeichentisch auf. Bryan stürmte bereits die Treppe herauf, als sie aus dem kleinen Atelier in die Küche

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