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Liebe, Stolz und Leidenschaft

Liebe, Stolz und Leidenschaft

Titel: Liebe, Stolz und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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fröhlichen Zuruf, mit dem Bryan ihn nach der Arbeit empfing.
    Aber das reichte nicht. Das machte sie noch nicht zu einer Familie.
    Die Liebe würde es tun. Ohne es zu ahnen, hatte Jared den Jungen in kürzester Zeit liebgewonnen. Und eine Heirat würde es tun. Nicht der juristische Vertrag, den man damit abschloß, sondern das Versprechen, das man einander gab, ein Leben lang zueinander zu stehen.
    Er und Barbara hatten dieses Versprechen gebrochen und den juristischen Vertrag ohne die leisesten Skrupel wieder gelöst. Alles sehr ordentlich, sehr glatt, sehr zivilisiert.
    Seine Gefühle für Savannah waren ganz und gar nicht zivilisiert. Er wollte sie beschützen, sie besitzen, sie mit keinem anderen teilen. Es waren komplizierte Gefühle. Intensive Gefühle.
    Wunderbare Gefühle.
    Jetzt, da er das Problem und dessen Lösung besser kannte, wurde er innerlich ruhiger und ging ins Haus.
    Die Schuhe standen dort, wo sie nicht hingehörten. Die Fußmatte war von Gartenerde verkrustet. Bücher und Spielsachen lagen auf der Couch und dem Boden verstreut. Ein Paar Ohrringe waren achtlos auf den Tisch geworfen worden.
    Es war ein Zuhause, in dem gelebt wurde.
    Aber wo zum Teufel steckten die beiden?
    Sie waren doch immer daheim, wenn er von der Arbeit kam. Bryan im Garten oder in seinem Zimmer, in die geliebten Baseballkarten vertieft. Das Radio war ebenso stumm wie der Fernseher. Und Savannah war weder in der Küche noch im Wohnzimmer.
    Jared betrat die Küche und legte die Blumen auf den Tisch. Keine Nachricht, kein rasch vollgekritzelter Zettel an der Kühlschranktür. Besorgt stellte er den Aktenkoffer neben den Strauß. Savannah hätte ihm wenigstens eine Nachricht hinterlassen können.
    Schließlich wollten sie heute abend miteinander reden. Es gab unglaublich viel, worüber Jared mit ihr sprechen wollte, und sie war nicht einmal da. Er sah in ihr Atelier. Auf dem Arbeitstisch stand ein Glas verdünnter Limonade neben der witzigen Zeichnung eines fliegenden Frosches.
    Unter anderen Umständen hätte er darüber gelächelt.
    Seine Miene verfinsterte sich immer mehr, als er nach oben eilte. Auf dem Weg ins Schlafzimmer zerrte er sich die Krawatte vom Hals. Ihr Schlafzimmer, dachte er wütend. Auch das würde sich ändern. Er warf erst die Krawatte, dann die Anzugjacke aufs Bett. Sein Mund war ein schmaler Strich. Zu den ersten Dingen, die sie neu anschaffen würden, gehörte ein zweiter Schrank. Ein Mann besaß verdammt noch mal ein Recht auf einen eigenen Schrank.
    Und auf ein Arbeitszimmer. Sie war nicht die einzige, die einen Platz zum Arbeiten brauchte.
    Und dann würde er Bryan ein Baumhaus bauen. Der Junge brauchte ein Baumhaus.
    Außerdem brauchten sie einen Schuppen für die Gartengeräte, und die Einfahrt müßte mit Platten ausgelegt werden. Nun ja, er würde sich um all das kümmern. Er würde es tun, weil... Ich bin auf dem besten Wege, verrückt zu werden, dachte Jared und setzte sich auf die Bettkante.
    Er hatte Savannah noch nicht einmal gesagt, daß sie heiraten würden, und überlegte bereits, was sich hier alles ändern müsse.
    Warum war er so nervös? Warum so wütend auf sie, auf sich selbst? Panik, fragte er sich. Angst? Die Befürchtung, daß sie ihn auslachen könnte? Daß sie ihm sagen würde, sie sei an einer Heirat nicht interessiert?
    Jared fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar und stand wieder auf. Dann wird Savannah sich eben dafür interessieren müssen, entschied er. Und zwar schnell.
    Vielleicht wäre er ruhiger geworden, vielleicht wäre er leise nach unten gegangen, um das Abendessen für alle zuzubereiten. Vielleicht hätte er das alles getan, wenn er den Karton auf ihrer Kommode nicht bemerkt hätte.
    Gürtelschnallen glänzten darin. Große, auffällige Gürtelschnallen. Rodeo. Er nahm eine heraus und betrachtete das Pferd und den Reiter darauf. Die Sachen ihres Vaters. Man hatte Savannah die Hinterlassenschaft ihres Vaters geschickt. Und sie hatte ihm nichts davon erzählt.
    Es war nicht viel. Die Preise, die Jim Morningstar vor Jahren errungen hatte. Die Kleinigkeiten eines Mannes, der mit wenig Gepäck und wenig Erinnerungen herumreiste. Neben der Kommode stand ein größerer Karton. Er enthielt alte, abgetragene Stiefel, einen schäbigen Hut, ein paar Kleidungsstücke, die noch gefaltet waren.
    Jared sah den Brief seines Kollegen aus Oklahoma, den Standardtext für die Aushändigung eines Nachlasses, die detaillierte Aufstellung der Gegenstände, das Angebot, etwaige Fragen

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