Liebe, Stolz und Leidenschaft
Woche neu gestalten lassen."
"Hast du die alte nicht eingeweiht?"
Er konzentrierte sich darauf, das Hemd zuzuknöpfen, aber nicht nur deshalb dauerte es eine Weile, bis er begriff, was sie meinte. Dann lachte er. "Du meinst, Barbara und ich? Nein, ganz bestimmt nicht. Ich bezweifle, daß sie hier im Büro auch nur ihren zweireihigen Blazer aufgeknöpft hat. So etwas wäre nicht ihr Stil gewesen."
Nur mit Slip und BH bekleidet drehte Savannah sich zu ihm um.
"Ihr wart doch verheiratet, oder?"
"Das stand jedenfalls auf der Urkunde."
"Warum?"
"Das muß darauf stehen. Das Gesetz schreibt es vor."
"Warum hast du sie geheiratet?"
"Wir hatten viel gemeinsam. Dachte ich." Er zuckte mit den Schultern. "Wir wollten uns beide beruflich etablieren, kannten dieselben Leute, gingen zu denselben Partys und Empfängen."
Wie hohl das alles klang, betrübte ihn noch immer. "Sie war eine kluge, vernünftige und kultivierte Frau. Genau das wollte ich. Oder ich dachte, daß ich es wollte. Als Kontrast zu dem eher rauhen, verwegenen Image, das ich mir in der Jugend zugelegt hatte."
"Du wolltest Würde." Savannah saß auf dem Fußboden und knöpfte sich die Bluse zu.
"Würde? Ja, ich glaube, das trifft es. Damals war mir das wichtig."
"Das ist es immer noch." Obwohl ihr klar war, daß es eigenartig klingen würde, während sie die Jeans anzog, sprach sie weiter. "Ich wollte auch immer Würde. Nicht die Art, die man durch einen zweireihigen Blazer bekommt. Das wäre nicht mein Stil.
Nein, ich meine die Art, wie die Menschen einen betrachten. Das, was sie sehen, wenn sie dich mustern." Sie zog einen Schuh an. "Deshalb lebe ich gern hier. Ich kann ein neues Leben beginnen."
"Wir alle sehen nach hinten." Er nahm die Krawatte vom Kleiderhaken. "Das liegt in der menschlichen Natur."
"In meiner nicht", sagte sie mit Nachdruck, während sie sich den zweiten Schuh über den F uß streifte. "Nicht mehr."
Er konzentrierte sich darauf, die Krawatte zu binden. "Gab es denn niemanden in deinem Leben, an den du dich gern erinnerst? Unter all den Leuten, die du gekannt hast, die dir ... nahe waren?"
Savannah wollte ihm eine unbeschwerte Antwort geben, doch dann wurde ihr bewußt, worauf er abzielte. Er meinte nicht Leute. Er meinte Männer, Und ihr fiel ein, was er vorhin zu ihr gesagt hatte.
Ich werde dich so nehmen, wie noch kein anderer es getan hat.
Darum geht es ihm also, dachte sie enttäuscht und ihre Stimme bekam einen harten Unterton. "Du meinst Liebhaber."
"Das hast du gesagt. Ich sagte Leute."
"Ich weiß, was du gesagt hast, Jared. Nein, es gibt niemanden, der wichtig genug wäre, um sich an ihn zu erinnern."
Und was ist mit Bryans Vater? Fast hätte er es ausgesprochen, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken. Sein Stolz hielt sie zurück. "Du bist verärgert", sagte er, als er das Funkeln in ihren Augen bemerkte.
"Mir ist gerade aufgegangen, daß das eben eine Art von Demonstration war. Der tolle Mann, der mir demonstriert, daß er besser ist als jeder andere vor ihm."
Jetzt funkelten auch seine Augen. "Sei nicht dumm."
"Sag mir nicht, daß ich dumm bin", fauchte sie, bevor sie sich wieder unter Kontrolle hatte. Hör auf, sagte sie sich. Sei nicht so empfindlich. "Na gut, Jared. Du hast erreicht, was du wolltest. Du bist ein großartiger Liebhaber. Absolute Spitze." Sie ging zu ihm und streichelte seine Wange. "Ich habe jede Sekunde genossen. Leider habe ich jetzt keine Zeit mehr, die Bilder aufzuhängen. Ich muß noch einkaufen, bevor ich nach Hause fahre."
Jared legte eine Hand auf ihren Arm. Er kannte Savannah gut genug, um zu wissen, daß sie wütend war. Anstatt diese Wut herauszulassen, gab sie sich arrogant. "Ich finde, wir sollten miteinander reden."
"Dazu ist jetzt keine Zeit mehr." Sie griff an ihm vorbei und schloß die Tür auf. "Deine Mittagspause ist vorbei, und bestimmt kommt Sissy gleich zurück." Sie gab ihm einen flüchtigen Kuß und schüttelte seine Hand ab.
"Wir sollten miteinander reden", wiederholte er.
"Gut. Du überlegst dir alles noch einmal, und wir sprechen heute abend darüber." Sie lächelte. "Danke für die Demonstration, MacKade. Sie wird mir unvergeßlich bleiben."
Sie wäre keine zwei Schritte weit gekommen, hätte nicht Sissy in genau diesem Moment die Kanzlei betreten. "Hallo, Savannah", rief sie fröhlich nach oben.
"Draußen schüttet es vom Himmel. Du solltest deinen Wagen gegen eine Arche eintauschen."
"Dann fahre ich jetzt besser", sagte Savannah und ging die Treppe
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