Liebe - stürmisch wie Herbstwind
es nicht, Blake anzusehen, aber sie war sicher, er hatte den Kosenamen bemerkt. Dann musste sie den Kopf stillhalten, während Joel sie schnell und fachmännisch untersuchte. Glücklicherweise brauchte nichts genäht zu werden. Joel säuberte die Wunde, die zu bluten aufgehört hatte.
„Die Beule wird sich von selbst wieder zurückbilden“, meinte er. „Aber der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung bleibt bestehen. Wenn es dir recht ist, komme ich heute noch ein paarmal bei dir vorbei, um zu sehen, ob du irgendwelche Symptome hast.“
„Das kann ich auch machen“, wandte Blake sofort ein. „Ich kenne die Anzeichen für eine Gehirnerschütterung.“
Joel sah Blake etwas irritiert an, dann nickte er. „Gut. Aber heute Abend komme ich auf alle Fälle. Wenn Ihnen vorher etwas auffällt, melden Sie sich bitte bei mir.“
„Ja, selbstverständlich.“
Erstaunt blickte Samantha zwischen den beiden Männern hin und her. „Und ich? Habe ich überhaupt nicht mitzureden?“
„Sam, das ist eine ernsthafte Angelegenheit.“ Joel sah sie mitleidig an. „Du bist hart mit dem Kopf aufgeschlagen, und manchmal setzen die Folgen erst später ein. Du musst dich hinlegen und in den nächsten vierundzwanzig Stunden genau beobachtet werden.“
Samantha wollte schon protestieren, als die Tür aufgerissen wurde und der Arzt und die Schwester abberufen wurden.
Blake trat an die Liege heran und sah bestimmt auf Samantha hinunter. „Ich werde in den nächsten vierundzwanzig Stunden auf dich aufpassen, ob es dir passt oder nicht.“
„Aber …“
„Dass du heute bei diesem eisigen Wetter draußen warst, habe ich zu verantworten. Also werde ich auch nicht von deiner Seite weichen.“
„Okay.“ Unter seinem Blick war ihr ganz warm geworden, obwohl sie sicher war, dass er den Kuss bereits vergessen hatte. Aber das war ihr momentan ganz recht. Sie hatte noch genügend Zeit, darüber nachzudenken.
Er griff nach ihrer Jacke. „Dann komm jetzt. Zieh das über, und dann wollen wir nach Hause fahren.“
Nach Hause …
Wie gut sich das anhörte.
5. KAPITEL
Als sie die Pine Lodge erreichten und Blake den Wagen in die Garage fuhr, war es fast Mittag. Aber Samantha war noch nicht hungrig. Sie war nur froh, dass Blake an diesem Tag in ihrer Nähe bleiben wollte. Zwar fühlte sie sich nicht schlecht, aber sie war immer noch ein bisschen benommen. Und so freute sie sich, dass Blake sie beim Arm nahm, als sie die Eingangsstufen hinaufstiegen.
Dass sie nicht ganz sicher auf den Beinen war, hatte Blake sofort bemerkt, und so entschied er, dass sie in dieser Nacht in dem Gästezimmer in seiner Suite schlafen sollte, das durch das Bad mit seinem Schlafzimmer verbunden war. Dann könnte er im Notfall schnell an ihrer Seite sein.
„Aber mein Zimmer ist doch gleich gegenüber“, versuchte sie ihn von dem Plan abzubringen. „Die Vorsicht scheint mir etwas übertrieben zu sein.“
„Der Meinung bin ich ganz und gar nicht. Dein Zustand kann sich verschlechtern, und dann ist keine Zeit zu verlieren.“
Bei der Vorstellung, er könne an ihrem Bett auftauchen, wurde ihr wieder ganz heiß, und sie ärgerte sich über ihre Reaktion. Er wollte ihr nur helfen, und sie konnte die Gedanken nicht von dem Kuss lösen und sehnte sich nach mehr. Albern.
„Wenn du meinst“, murmelte sie. Nach Streit war ihr sowieso nicht zumute. Und wie sie aussah! Ihre Jacke war schmutzig, die Hose hatte große feuchte Flecken, weil sie auf das nasse Gras gefallen war, und das Haar war von Blut verklebt. „Erst mal muss ich mich umziehen, vor allem will ich duschen. Mein Haar fühlt sich ganz klebrig an.“
Doch er schüttelte den Kopf. „Das ist keine gute Idee. Wenn du nun in der Dusche ohnmächtig wirst?“
Und du mir zu Hilfe kommst? Bei dem Gedanken wurde sie wieder rot und wandte schnell das Gesicht ab. „Du hast recht“, gab sie leise zu und hätte sich im gleichen Moment ohrfeigen können. Jede andere Frau hätte die Situation zu ihrem Vorteil ausgenutzt, und was tat sie? Benahm sich wie eine prüde Gans. Was war denn nur mit ihr los? Vielleicht war das harte Aufschlagen mit dem Kopf der Grund dafür, dass sie nicht klar denken konnte. Unwillkürlich presste sie die Lippen aufeinander.
Das war Blake nicht entgangen. „Hast du Schmerzen?“
„Ein bisschen.“
Er stieß die Tür zu ihrem Zimmer auf und ließ Samantha eintreten. „Komm, setz dich hier auf den Stuhl. Ich helfe dir, die Jacke auszuziehen.“
„Danke.“ Gehorsam setzte sie
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