Liebe - stürmisch wie Herbstwind
ich allein bin.“ Wenn sie mit Blake auf Geschäftsreise ging, war sie auch abends im Hotel immer elegant angezogen. Gut gekleidet zu sein gehörte einfach zu ihrem Job.
„Du solltest häufiger Jeans tragen. Steht dir sehr gut.“ Sein Blick war kühl, aber die Stimme konnte eine gewisse Erregung nicht verbergen. Er trat wieder in den Flur. „Komm doch mit runter. Unten kannst du es dir auf der Couch bequem machen.“
„Hört sich gut an.“ Mit klopfendem Herzen ging sie an ihm vorbei. Und obwohl sie ihn nicht berührte, war sie sich seiner körperlichen Nähe nur zu deutlich bewusst.
Kurz danach lag sie auf der Couch, ein paar weiche Kissen im Rücken und eine warme Decke über den Beinen. Blake war sehr um sie bemüht. „Möchtest du vielleicht etwas lesen? Ein Buch? Eine Zeitschrift? Oder einen Film sehen? Ich habe eine ziemlich große Auswahl an DVDs.“
Sie war gerührt. „Vielleicht eine Zeitschrift“, meinte sie zögernd, weil sie am liebsten nur hier auf der Couch gelegen hätte – mit Blake an ihrer Seite. „Aber du brauchst dich wirklich nicht um mich zu kümmern“, fügte sie schnell hinzu, als er sofort zum Zeitungsständer ging, um eine Illustrierte für sie auszusuchen.
„Doch“, sagte er entschieden, als er mit einer Auswahl an Magazinen wieder vor ihr stand. „Ich habe dir schon mal gesagt, dass ich mich für dich verantwortlich fühle. Schließlich bin ich daran schuld, dass du bei diesem Wetter draußen warst.“
„Aber du wolltest mir doch nur den neuen Bauplatz zeigen, bevor ich Aspen für immer verlasse.“ Bei diesen Worten versteinerte sich seine Miene, und Samantha begriff. Das hätte sie nicht sagen sollen, denn es erinnerte ihn an die Unbequemlichkeiten, mit denen er rechnen musste, wenn sie nicht mehr für ihn arbeitete. „Wie auch immer, das ist nun mal geschehen und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Du hast wirklich keine Schuld, aber wenn du unbedingt etwas für mich tun willst“, sie lächelte ihn an, „dann hätte ich gern etwas Heißes zu trinken. Vielleicht eine Tasse Pfefferminztee.“
„Kommt sofort.“
Bald darauf hörte sie ihn in der Küche rumoren. Lächelnd streckte sie sich auf der Couch aus. Das erinnerte sie an früher, wenn die Familie sie verwöhnt hatte. Dass Blake sich um sie kümmerte, gefiel ihr ausgesprochen gut.
Wenige Minuten später war er auch schon wieder zurück und trug einen Becher dampfenden Tee in der Hand. „Danke.“ Sie stellte den Becher auf den Couchtisch, und Blake zog sich an den Schreibtisch zurück. Beide schwiegen, und während sie hin und wieder einen Schluck Tee trank und eher gelangweilt die Zeitschrift durchblätterte, hatte er den Rechner angeschaltet und ging die neuesten Informationen aus Las Vegas durch. Allmählich wurden Samantha die Augenlider schwer. Sie trank den Tee aus, stellte den Becher auf den Tisch und legte die Zeitschrift daneben. Dann kuschelte sie sich tiefer unter die Decke und schloss die Augen. Sofort hatte sie die Vorstellung vor sich, die sie schon den ganzen Tag über verfolgte. Sie und Blake in den Bergen, sein Blick, wenn er sie umarmte, um sie zu küssen … Schon spürte sie seine Lippen.
Da klingelte das Telefon, und Samantha zuckte zusammen. Sie hörte, wie Blake leise fluchend den Hörer abnahm. Offenbar war einer von seinen Geschwistern dran und erkundigte sich, wie es ihr ging. So schnell wie möglich beendete Blake das Gespräch.
„Tut mir leid“, entschuldigte er sich dann. „Das war Guy. Er wollte wissen, ob du dich besser fühlst. Er hat von dem Unfall gehört und macht sich Sorgen.“
„Wie nett von ihm.“
Wieder klingelte das Telefon, und Blake nahm ab. „Ja, es geht ihr gut, Gavin. Ja, ich werde auf sie aufpassen, da kannst du sicher sein. Sie könnte eine leichte Gehirnerschütterung haben.“ Offenbar machte Gavin irgendwelche Bemerkungen, denn Blake hörte zu und warf Samantha kurz einen Blick zu. „Witzbold!“, erwiderte er dann schmunzelnd und legte auf.
„Was hat er denn gesagt?“, wollte Samantha wissen.
„Nichts Wichtiges.“
Hatte Gavin irgendwie auf die Tatsache angespielt, dass sie hier allein waren? Und wenn schon, das konnte ja nur in ihrem Sinn sein. „Nett, dass deine Familie sich erkundigt, wie es mir geht.“
„Aber du sollst dich jetzt ausruhen und ein bisschen schlafen.“
Wie fürsorglich. Als Samantha auf die Uhr sah, war sie überrascht, wie spät es schon war. „Offensichtlich habe ich bereits geschlafen. Und ich
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