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Liebe sucht sich einen Weg

Liebe sucht sich einen Weg

Titel: Liebe sucht sich einen Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Trevek
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bitte die Störung.“ Ehe der Mann etwas erwidern konnte, hängte er ein.
    Julius wischte sich über die Stirn. Erst jetzt merkte er, dass ihm ganz heiß geworden war. Für heute hatte er jedenfalls genug. Morgen war ja auch noch ein Tag!
    ***
    „Ich muss wirklich bekloppt sein“, dachte Julius, als er nach der Arbeit im Fitnessstudio wieder den Computer hochfuhr. Er hatte einen anstrengenden Tag hinter sich und war ziemlich müde. Und trotzdem! Nun hatte ihn auch der Ehrgeiz gepackt: Er wollte unbedingt herausfinden, wer Anna war.
    Schnell klickte er sich vor bis zu der ersten Anna, die er am Tag zuvor noch nicht überprüft hatte. Anna Wegener hieß sie. Sein Finger über der Maus stockte, als er statt eines Portraitfotos das Bild eines Hundes sah, der Spike ähnelte wie ein Ei dem anderen. Was heißt hier „ähnelte“? Das war Spike, wie er leibte und lebte. Seine Besitzerin wohnte am Ort, ihr Alter war mit 25 angegeben, und von Beruf war sie Arzthelferin. Alles passte perfekt.
    Ihr Exposé enthielt einige Links, zum Beispiel zum Tierschutz und zur Mallorca-Tierhilfe. Außerdem Einträge, aus denen hervorging, dass sie irgendwann einen Schwimmwettbewerb gewonnen und an einem Triathlon-Wettkampf teilgenommen hatte. Auch einen Link zu der Praxis, in der sie arbeitete, fand er. Er klickte und betrachtete das Foto der Mitarbeiter. Du meine Güte! Das musste sie sein! Das war sie bestimmt!
    Sie hatte auch eine Homepage. Julius blieb vor Aufregung fast die Luft weg, als sich die Seite aufbaute. „Anna Wegener“ stand in verschnörkelten dunkelblauen Buchstaben auf einem himmelblauen Hintergrund, in dem die Umrisse von Wolken angedeutet waren. Julius bewegte den Mauszeiger auf die Rubrik „Über mich“. Sofort fiel ihm das Foto ins Auge. Ja, das war eindeutig die Anna aus dem Gartengelände!
    Auf der Homepage gab es auch einen Blog zum Thema „Mein Frauchen und ich“. Beklommen ging Julius bis zu dem Zeitpunkt zurück, an dem der Streit angefangen hatte. Prompt fand er Einträge wie: „Der böse Hund hätte mich heute beinahe wieder aufgefressen.“ – „Beros Besitzer ist blöd. Mein Frauchen findet das auch.“ – Und: „Heute habe ich ihnen ein Schnippchen geschlagen: Ich bin dem trotteligen Bero einfach davongelaufen. Mein Frauchen hat sich halb totgelacht, weil sein Besitzer so dumm geguckt hat.“
    Julius hatte genug gelesen und vertiefte sich stattdessen lieber wieder in ihr Fotoalbum: Anna mit Spike, beim Wandern mit Rucksack, mit wehenden Haaren auf dem Rad, im bunten Bikini im Freibad. Ein Bild war schöner als das andere. Etwas beunruhigt fragte er sich, wer diese Aufnahmen wohl gemacht hatte. Während er sich in ihren Anblick versenkte, wurde ihm richtig warm ums Herz.
    Je länger er auf der Seite surfte, desto weniger konnte er begreifen, wie es zu diesem hässlichen Streit zwischen ihm und Anna kommen konnte, und desto sehnlicher wün schte er sich eine Versöhnung. Zumindest für den Anfang. Für später wünschte er sich noch viel, viel mehr!
    Aber wie sollte er sich ihr nähern? Einfach hinfahren und an der Tür läuten? Sie würde wahrschei nlich erschrecken, ihn nicht hereinlassen, ihn fragen, was ihm einfiele. Und danach wäre die Situation womöglich noch verfahrener als vorher.
    Wäre es besser anzurufen? Und was, wenn sie einfach einhängen würde? Außerdem – ein persönliches Gespräch von Angesicht zu Angesicht war auf jeden Fall besser.
    „Sei kein Feigling“, sagte er zu sich selbst. „Versuche es noch ein letztes Mal im Gartengelände. Warte dort auf sie. Irgendwann kommt sie bestimmt.“
    Und wenn sie dann kam – was könnte er zu ihr sagen? Sollte er sie verblüffen, indem er sie mit ihrem vollen Namen ansprach? Und ihr erzählen, dass er Internetrecherchen angestellt hatte? Lieber nicht, vielleicht würde sie das als Nachspionieren auffassen. Wahrscheinlich war der beste Gesprächsbeginn ein schlichtes „Guten Tag“.
    Gleich am Wochenende wollte er sich daran machen, seinen Plan in die Tat umzusetzen.
    Er hatte Glück, am Samstag war herrlichstes Wetter. „Du bleibst hier“, sagte er zu Bero, während er seine leichte Jacke anzog. „Guck nicht so traurig. Bei meinem Vorhaben kann ich dich ausnahmsweise mal nicht gebrauchen.“
    Er wählte den strategisch günstigsten Platz, auf eine Bank an einer großen Wegkreuzung. Dort saß er und dachte so intensiv an sie, als ob seine Gedanken sie herbeimelken könnten. Gleichzeitig fürchtete er sich davor, dass sie

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