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Liebe um Mitternacht

Liebe um Mitternacht

Titel: Liebe um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Schriftstellerin?«
    »Ich habe überhaupt keine Ahnung«, gestand sie ihm. »Ich habe noch nie einen Assistenten gehabt.«
    »Dann werde ich mir also zu gegebener Zeit etwas einfallen lassen müssen, nicht wahr?«
    »Nun ja, ich denke schon.« Sie zögerte, ihm zu viel Verantwortung zu überlassen. »Also, was die Seance betrifft, wissen Sie doch sicher, dass die Teilnehmer gewisse Regeln einhalten müssen, die allen Anwesenden bekannt sind, nicht wahr?«
    »Lassen Sie mich raten, was die Etikette bei einer Seance betrifft. Ich wette, dass niemand die Effekte, die das Medium einsetzt, in Frage stellen darf, ganz gleich wie bizarr oder unwahrscheinlich sie auch sein mögen. Richtig?«
    »Sehr richtig.«
    »Vielleicht darf ich in meiner Rolle als Ihr Assistent aber ein Streichholz anzünden oder auch unter den Tisch sehen, um die Vorrichtungen darunter zu untersuchen«, dachte er laut nach.
    »Denken Sie nicht einmal daran, Sir.« Sie warf ihm einen empörten Blick zu. »Darf ich Sie daran erinnern, dass wir an dieser Seance nicht teilnehmen, um Ihnen die Befriedigung zu geben, das Medium bloßzustellen. Wir sind nur aus dem einzigen Grund dort, um uns Mrs. Toller und den Plan ihres Hauses ein wenig genauer anzusehen.«
    Er senkte den Kopf. »Danke, dass Sie mir die wichtigen Dinge in dieser Sache noch einmal ins Gedächtnis gerufen haben.«
    Irene Tollers Haus lag in einer ruhigen Straße in einer bescheidenen Gegend. Adam bemerkte, dass die obere Etage und auch der größte Teil des Erdgeschosses dunkel waren. Ein blasses, unheimliches Licht fiel durch die bunten Glasfenster über der Tür.
    »Mrs. Toller hält wohl nichts davon, ihr Geld für Beleuchtung auszugeben«, wandte er sich an Caroline.
    »Ihr Geschäft blüht im Dunkeln.«
    Die Haushälterin, eine kleine, untersetzte Frau in mittleren Jahren, öffnete ihnen die Tür. Sie trug ein düsteres schwarzes Kleid ohne jeglichen Schmuck. Eine weiße Schürze und eine weiße Haube gehörten zu ihrer Uniform.
    »Hier entlang, bitte«, erklärte sie. »Sie sind die Letzten. Die Seance wird gleich beginnen. Sie können mir das Geld für Mrs. Toller geben.«
    Ein Hauch von Lavendelduft stieg Adam in die Nase. Diese Frau hatte etwas, das ihm bekannt vorkam, überlegte er, als er ihr das Geld reichte. Er erkannte ihr Gesicht nicht, doch er war sicher, ihre Stimme zu kennen und auch die Art, wie sie sich bewegte.
    Die Erkenntnis traf ihn, als er der Frau in das Wohnzimmer folgte. Er warf Caroline einen schnellen Blick zu. Sie nickte und ließ ihn so wissen, dass auch sie die Frau erkannt hatte.
    Tollers Haushälterin war die trauernde Witwe gewesen, die sie gestern bei der Veranstaltung im Wintersett House gesehen hatten, die Frau, die nach dem Verbleib der Aktien ihres toten Mannes gefragt hatte. Offensichtlich arbeitete sie, zusätzlich zu ihren Pflichten als Haushälterin, auch als Assistentin von Irene Toller.
    Adam folgte Caroline in das kleine, mit Möbeln voll gestopfte Wohnzimmer. Ein Feuer brannte im Kamin. Uber dem Kaminsims hing das Foto der Königin in Trauerkleidung.
    Zwei der anderen Teilnehmer waren Frauen in fortgeschrittenem Alter. Sie stellten sich als Miss Brick und Mrs. Trent vor. Beide hatten graues Flaar und trugen schlichte Wollkleider.
    Der dritte Teilnehmer war ein unruhiger Mann von ungefähr fünfunddreißig Jahren, sein Name war Gilbert Smith.
    Smith hatte blassblaue Augen und glattes, rotblondes Haar von beinahe der gleichen Farbe wie sein Gesicht. Sein Rock, sein Hemd und seine Weste wie auch seine Hose waren von mittelmäßigem Schnitt und durchschnittlicher Qualität.
    Keiner der drei schien erstaunt, als Adam sich als Mr. Grove vorstellte. Er war froh, dass sie ihn nicht erkannten. Doch in dieser Hinsicht hatte er auch keinerlei Schwierigkeiten erwartet. Dies war nicht die Welt, in der er sich normalerweise bewegte.
    Es gab allerdings aufgeregtes Murmeln der beiden Damen, als Caroline vorgestellt wurde.
    »Ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mrs. Fordyce«, rief Miss Brick aufgeregt. »Mrs. Trent und ich sind so begeistert von Ihren Geschichten.«
    »Ja, in der Tat.« Mrs. Trent klatschte begeistert in die Hände. »Dieser Edmund Drake ist wirklich ein furchtbarer Bösewicht. Ich kann kaum erwarten zu erfahren, was mit ihm geschieht. Vielleicht werden Sie ihn vom Pferd fallen lassen, oder er stürzt vielleicht von einer hohen Klippe ins Meer?«
    Adam bemerkte, dass Gilbert Smith aufgehört hatte, mit seinem Spazierstock zu

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