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Liebe um Mitternacht

Liebe um Mitternacht

Titel: Liebe um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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angenommen, sowohl aus beruflichen als auch aus persönlichen Gründen.«
    Der Ort des Skandals hatte sich also geändert, das durfte er nicht vergessen. »Würden Sie mir Ihren richtigen Namen verraten?«
    Sie zögerte. »Caroline Connor.«
    »Ah ja.« Er dachte darüber nach, dass es schon spät war, und dass er allein mit einer unverheirateten Frau in einer Kutsche saß, einer Frau, die am Abend eigentlich nicht ohne Anstandsdame das Haus hätte verlassen dürfen. Ja, es war ganz sicher angenehmer zu glauben, dass sie Witwe war.
    »Mir ist klar, dass Sie von dieser Neuigkeit nicht gerade erfreut sind, Mr. Hardesty«, meinte sie. »Aber sicher wissen Sie doch, was für ein entsetzlich begrenztes Leben eine unverheiratete Frau meines Alters hat. Auf dem Land waren die Dinge wesentlich einfacher. Die Regeln des Anstands sind dort nicht so streng. Aber hier in der Stadt ist eine allein stehende Frau eine leichte Beute für die Menschen, die böse Gerüchte verbreiten. Wenn man dann auch noch meine Verwicklung in diesen Skandal bedenkt und auch die Tatsache, dass ich Skandalromane schreibe, dann begreifen Sie doch sicher, wie groß mein Problem wirklich ist. Es war so viel einfacher, Caroline Connor einfach verschwinden zu lassen.«
    Er dachte darüber nach, wie oft Julia vor ihrer Ehe gegen die Regeln der Einschränkungen gewütet hatte, die die Gesellschaft jungen Damen auferlegte. »Mir ist klar, dass die Regeln des Anstandes sehr ärgerlich sein können. Aber ich möchte Ihnen ins Gedächtnis rufen, dass es dafür auch gute Gründe gibt. Es gibt auf jeder Ebene der Gesellschaft eine ganze Anzahl schlimmer Flegel, die ohne zu zögern eine Frau in Schwierigkeiten bringen.«
    Sie umklammerte ihren Fächer fester. »Und die gefährlichsten unter diesen Männern sind diejenigen, die sich in den gehobensten Kreisen bewegen«, erklärte sie mit einer Stimme, die nicht mehr war als nur ein Flüstern.
    Einen kurzen Augenblick lang senkte sich Schweigen über sie beide. Er sagte nichts, doch dem Teil von ihm, der immer aufmerksam war und auch die unerwarteten Dinge registrierte, entging nicht, wie heftig sie reagiert hatte. Offensichtlich war es bei dem Skandal, in den sie verwickelt gewesen war, auch um einen Gentleman gegangen, der sich in exklusiven Kreisen bewegte.
    Sie atmete tief aus. »Sie können mir glauben, wenn ich Ihnen versichere, dass ich mich mit den Wirklichkeiten des Lebens gut auskenne, Sir. Ich weiß Ihre Fürsorge zu schätzen, aber Sie brauchen sich nicht die Mühe zu machen, mir einen Vortrag über Anstand zu halten.«
    Sie hatte das Recht, sich zu nennen, wie sie wollte, um ihr Leben nach ihren Wünschen zu gestalten, rief er sich ins Gedächtnis.
    »Ich bitte um Entschuldigung«, sagte er leise.
    »Verzeihen Sie mir, dass ich Sie angefahren habe. Wie Sie sehen, ist dieses Thema nicht sehr angenehm für mich.«
    »Sie haben Ihre Meinung deutlich gemacht. Leider macht diese plötzliche Änderung ihres Familienstandes eine bereits komplizierte Situation noch viel schwieriger.«
    »Unsinn«, wehrte sie schnell ab. »Zwischen uns braucht sich gar nichts zu ändern.«
    Beinahe hätte er sogar gelächelt. »Kommen Sie, wir wissen doch beide, dass Sie nicht so naiv sind.«
    Sie zuckte zusammen, dann wandte sie den Kopf und sah aus dem Fenster. »Sind Sie böse?«
    War er das? Er war sich nicht sicher. »Sagen wir mal, dass Sie mich in eine sehr unangenehme Position gebracht haben.«
    »Es besteht absolut überhaupt keine Notwendigkeit, so zu denken.« Sie war jetzt besorgt. »Die ganze Welt glaubt, dass ich Witwe bin, und ich sehe keinen Grund, irgendjemandem diese Illusion zu nehmen. Sie können mich weiterhin genauso behandeln wie zuvor.«
    »Glauben Sie wirklich, dass das möglich ist?«
    Sie stieß ein unwilliges kleines Geräusch aus. »Es ist ja nicht so, als sei ich eine zerbrechliche Blume. Sie haben selbst gesagt, dass der Inhalt meiner Romane darauf deuten lässt, dass ich eine welterfahrene Frau bin.«
    »Sie sind vielleicht eine Frau mit gewissen Erfahrungen«, gab er zu, »aber dennoch haben Sie einen Ruf zu verlieren.«
    »Ganz im Gegenteil.« Jetzt klangen ihre Worte bitter. »Caroline Connor hatte einen Ruf zu verteidigen. Doch der wurde vor drei Jahren zerstört. Mrs. Fordyce braucht sich in dieser Hinsicht keinerlei Sorgen zu machen.«
    »Das ist eine Ansichtssache.«
    Sie warf ihm einen ermahnenden Blick zu. »Wer hätte gedacht, dass Sie ein solcher Heuchler und Eiferer sind,

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