Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
Vom Netzwerk:
Chiffonärmel …«
    »Wir müssen jetzt gehen«, unterbrach Diana ihre Mutter und schob sie zur Tür. »Wir sind sowieso schon zu spät dran.« An der Tür drehte sie sich noch einmal um und rief: »Du siehst großartig aus«, und verschwand dann ebenfalls.
    »Klar«, murmelte Min und drehte sich um, um sich im Spiegel zu betrachten. Die Chiffonbluse war nicht so übel, aber ihre Brüste quollen einfach obszön daraus hervor.
    »Ach du lieber Gott«, seufzte sie und versuchte, sich hinzusetzen, aber der Rock war zu eng.
    »Augenblickchen, Augenblickchen«, säuselte die Schneiderin und huschte um Min herum, um den Reißverschluss des Rockes zu öffnen, bevor er platzte.
    »Ich hasse das«, grollte Min, während sie aus dem Rock stieg.
    »Die Farbe steht Ihnen wunderbar«, erwiderte die Schneiderin, und Min blickte über die Schulter in den Spiegel und dachte: Sie hat Recht. Für solche Dinge hat Diana ein sehr gu tes Auge . »Sie haben Glück, dass Sie nicht das Grüne tragen müssen«, schwatzte die Schneiderin weiter, während sie die Bänder des Leibchens löste. Min begann wieder zu atmen. »Wenn Sie zum Altar schreiten, werden die Farben wunderbar aussehen, Grün und Blau und Ihr Violett-Blau. Aber die kleine Blonde, die das Grüne tragen soll, ist sehr unglücklich darüber.«
    Schnief , dachte Min. Tja, das hat man davon, wenn man mit dem Bräutigam ein Verhältnis hatte.
    »So, ich bringe Ihnen jetzt das Abendkleid, das kriegen wir ganz schnell hin.«
    »Klar«, erwiderte Min. Sie zog die Bluse aus und betrachtete sich im Spiegel. Vollschlanke Brüste, vollschlanke Hüften, vollschlanke Oberschenkel … Sie versuchte, sich daran zu erinnern, was Cal darüber gesagt hatte, aber die Stimme ihrer Mutter übertönte alles.
    »Da haben wir es schon«, säuselte die zurückkehrende Schneiderin. »Wir ziehen Ihnen das rasch über den Kopf …«
    Min betrachtete sich im Spiegel, während die Schneiderin die Reißverschlüsse schloss. Ihre Mutter hatte natürlich Schwarz gewählt, ein durchgehendes Kleid mit einem senkrechten weißen Einsatz auf der Vorderseite, mit dem sie einem Pinguin ähnelte. V-förmige Einsätze an der Hüfte sollten eine schmale Taille vortäuschen, ließen sie jedoch nur wie ein Pinguin aussehen, dessen Frackschleife zu tief hing.
    »Das macht sehr schlank«, behauptete die Schneiderin.
    »Genau«, versetzte Min und nahm den Apfel in die Hand. »Schlank.«
    Hinter ihr ertönte Cals Stimme. » Oh Gott , ist dieses Kleid hässlich.« Sie wandte sich um und sah ihn in der Türfüllung lehnen, eine Flasche Wein und zwei Gläser in den Händen.
    Mins Herz machte einen Sprung. »Oh, gut, du bist da.«
    »Was dachtest du denn, Minnie?«, fragte Cal und kam näher, ihr in die Augen blickend. »Zieh den Fetzen aus. Das ist eine Beleidigung für deinen Körper.«
    »Nur eine von vielen heute«, erwiderte Min. »Meine Mutter hat es ausgesucht. Sie hat einen ausgezeichneten Geschmack.«
    »Finde ich nicht.« Cal stellte seine Mitbringsel auf einen niedrigen Tisch neben der Couch. »Ich könnte dir ein besseres Kleid aussuchen.«
    »Einverstanden«, seufzte Min. »Du hast fünf Minuten Zeit. Ich esse inzwischen diesen Apfel, und dann säumen wir das Kleid so, dass meine Beine nicht wie Zaunpfähle aussehen. Hast du auch einen Korkenzieher dabei? Ich könnte jetzt einen Schluck Wein vertragen.«
    Cal nahm ihr den Apfel aus der Hand. »Apfel und Wein? Lieber nicht.« Er warf den Apfel in den kleinen goldenen Abfallkorb neben dem Tisch und zog einen Korkenzieher aus der Tasche. »Deine Beine sind toll. Zieh dieses Kleid endlich aus. Da muss es doch irgendwo ein besseres geben.«
    »Im Souterrain«, erklärte die Schneiderin eifrig und sah Cal an, als sei er das Großartigste, das ihr je vor Augen gekommen war.
    Min betrachtete Cal ebenfalls und dachte wieder, wie wunderbar er war.
    »Hi.« Cal lächelte die Schneiderin an. »Ich bin Cal.«
    »Hi«, erwiderte sie, und ihr Lächeln wurde breiter. »Ich bin Janet.«
    Ach, um Himmels willen , dachte Min.
    »Janet, Sie sehen aus, als hätten Sie einen hervorragenden Geschmack«, säuselte Cal. »Ich bin sicher, Sie haben dieses Ding da nicht ausgesucht.«
    »Nein, nein,« Janet wies den Gedanken weit von sich.
    »Ich wette, Sie könnten das perfekte Kleid für sie aussuchen«, fuhr Cal fort und blickte ihr unverwandt in die Augen. »Vielleicht etwas in Hellrot.«
    »Blau«, entgegnete Janet. »In Blau oder Violett sieht sie wundervoll aus.«
    »Das stimmt. Bitte

Weitere Kostenlose Bücher