Liebe und andere Zufalle
Wagen.«
»Egal, was immer näher liegt«, erwiderte Min, und während Cal anfuhr, hob sie ihr Handy ans Ohr, um das Klingeln zu beenden.
» Min «, erklang Dianas nervöse Stimme. »Ach Min , eine Katastrophe .«
»Okay«, erwiderte Min und versuchte, die Nebelschwaden aus ihrem Kopf zu verbannen. »Was ist los?
»Das Festessen heute Abend«, stöhnte Diana. »Greg wollte den Partyservice organisieren, weil er da besondere Beziehungen hat.«
»Oh.« Min blickte Cal an, der viel zu weit von ihr entfernt saß. »Greg sollte den Partyservice für das Festessen heute Abend organisieren. In vier Stunden.«
»Ich hasse Greg«, erklärte Cal mit Gefühl.
Diana hörte sich ebenso atemlos an, wie Min sich fühlte. »Mom wird ihn ans Kreuz nageln , und er ist jetzt schon ein nervöses Wrack . Und es soll doch meine vollkommene Hoch zeit werden.«
»Okay«, erwiderte Min. »Lass mich nachdenken.« Cal, nackt, in meinem Bett, in mir. Nein, nicht der Gedanke.
»Was sollen wir bloß tun? Es ist gar nichts vorbereitet«, wimmerte Diana.
»Ich versuche ja nachzudenken.« Min und Cal blickten sich einen langen Moment in die Augen, bis der Wagen abdriftete und über den Straßenrand holperte und Cal ihn zurückriss.
»Wo findet dieses Abendessen statt?«, fragte er und behielt den Blick auf der Straße.
»In einer Pension in der Nähe der Kirche«, erklärte Min. »Unten am Fluss. Warum?«
»Für wie viele Personen?«, fragte er weiter.
»Vierzehn, glaube ich«, erwiderte Min und sprach wieder in ihr Handy: »Abendessen für vierzehn, ja?«
» Ja «, rief Diana zurück.
»Das schaffen wir«, meinte Cal. »Sag ihr, das geht in Ordnung.«
»Wir schaffen das?«, frage Min. »Wer sind wir ?«
»Tony und Roger und ich haben im Restaurant gearbeitet, das weißt du doch. Wir holen uns alles, was wir brauchen von Emilio, du machst Chicken Marsala, und sie können servieren. Deine Eltern kennen Tony und Roger nicht, also werden sie sich nichts dabei denken. Das funktioniert.«
»Ich mache Chicken Marsala?«, fragte Min und dachte dann: Ach, zum Teufel . »Okay, also mache ich Chicken Marsala.« Sie hob den Hörer wieder. »Beruhige dich, wir bekommen das in den Griff. Deine Aufgabe ist es, Mom eine plausible Erklärung zu geben, warum Cal und ich etwas später kommen, und dafür zu sorgen, dass die Hintertür zur Küche offen ist. Um alles andere kümmern wir uns.«
»Oh, Gott sei Dank«, rief Diana. »Ich habe dich doch nicht gestört, oder?«
»Doch«, versetzte Min, »aber das ist schon okay. Wir haben noch zwei Stunden, bis wir anfangen müssen zu kochen. In zwei Stunden kann man vieles …«
» Nein, kannst du nicht «, rief Diana. »Bist du verrückt ? Du hast in diesem Moment die letzte Anprobe , und wir dachten, du wärst schon unterwegs . Wir sind bereits hier und warten auf dich . Du kannst doch nicht die letzte Anprobe verpassen. Mom würde dich umbringen . Ich brauche dich dringend. Du kannst nicht … «
»Ach ja. Jetzt sofort«, echote Min. »Hatte ich vergessen.«
»Sag's mir nicht«, flehte Cal und bremste ab.
»Anprobe«, murmelte Min. »Ich habe jetzt sofort eine Anprobe. Ich muss …«
»Kein Problem«, erwiderte Cal und atmete tief durch. »Ich setze dich bei der Anprobe ab, ich besorge alles für das Abendessen, dann kochen wir, dann gehen wir zu dem Abendessen, und dann … «
»…muss ich die Nacht bei meiner Schwester verbringen«, fiel Min ihm ins Wort und schloss die Augen. »Ich hasse es, aber es ist die Nacht vor der Hochzeit, und ich habe ihr versprochen …«
»Na gut«, versetzte Cal. »Kein Problem.«
» Für dich vielleicht nicht «, entgegnete Min und dachte: Nicht in diesem Ton, nicht in diesem Ton . Sie holte tief Atem. »Ich will dich jetzt . Ich will …«
» Herrgott «, stöhnte Cal. »Ich versuche doch nur …«
»Min?«, krächzte Dianas Stimme aus dem Hörer.
»Ich komme«, antwortete ihr Min und schaltete das Handy ab.
»Wo ist die Anprobe?«, fragte Cal resigniert.
»Brautabteilung bei Finocharo«, antwortete Min bitter. »Warum konnte Greg nur nicht die Organisation der Kleider übernehmen?«
Cal brachte sie zu dem Modegeschäft, küsste sie mehrmals und fuhr dann davon, um sich um das Abendessen zu kümmern, und erst als er fort war, wurde ihr bewusst, dass er die Wette noch immer nicht erwähnt hatte.
Wir hatten keine Zeit , dachte sie. Wenn das kein guter Grund ist. Ich habe ihm gar keine Chance dazu gegeben. Und auch wenn es keinen guten Grund gibt, ist mir
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