Liebe und andere Zufalle
Stoß, der ihn auf die Couch warf, und drückte ihn dort mit ihrem weichen Körper nieder. Cal dachte: Ich sollte etwas dagegen unternehmen , aber schon während er das dachte, waren seine Hände auf ihr und er fühlte ihre Wärme durch die kratzige Spitze. »Man hat mir versichert, ich hätte einen unfassbar guten Mund«, flüsterte sie und beugte ihr Gesicht über ihn. Als sich ihre weichen Brüste gegen seine Brust pressten, schloss er die Augen.
Sie küsste ihn. Ihre Lippen waren heiß und süß, und er zog sie enger an sich. »Oh Gott, wie habe ich dich vermisst«, hauchte er an ihrem Mund.
»Ich habe dich auch vermisst«, erwiderte sie, nicht mehr spielerisch. »Ich möchte nie mehr ohne dich sein.«
»Das wirst du auch nicht«, versicherte er. »Ich gehe nie wieder von dir fort. Niemals.«
»Danke.« Min setzte sich auf und holte tief Atem. Cal betrachtete sie und fühlte Wärme in sich aufsteigen. »Hör mal, ich muss dir etwas sagen.«
Seine Hände umfassten ihren Hintern und zogen sie näher zu sich heran. »Sprich langsam.« Er beugte den Kopf, um ihren Hals zu küssen, und biss sie statt dessen zärtlich.
Min erschauerte. »Weißt du noch, ich habe dir gesagt: ›Brich mir nicht das Herz.‹ Na ja, ich habe meine Meinung geändert. Du kannst es mir brechen.«
»Hey«, protestierte Cal und packte sie fester. »Ich werde dir nicht …«
»Es macht keinen Unterschied, ich würde dich trotzdem lieben«, erwiderte Min. »Ich habe dich geliebt, obwohl ich dachte, du wärst auf die Wette eingegangen, ich habe dich auch geliebt, als ich dachte, du spielst nur mit mir, ich habe dich geliebt, als ich dich auf der Straße anschrie, ich habe dich sogar geliebt, als du die Hochzeit mit Cynthie zusammen verlassen hast, du Rattenbastard …«
»Ich habe sie nur nach Hause gebracht«, erwiderte Cal erschreckt. »Ich schwöre vor Gott …«
»Es ist egal«, unterbrach Min ihn. »Das versuche ich dir gerade zu erklären. Es ist egal, was du tust oder sagst. Ich werde dich immer lieben.«
Cal blickte sie überwältigt an.
»Ich weiß«, fuhr Min fort, »das hört sich uncool an. Aber ich will, dass du weißt, dass du das durch nichts kaputtmachen kannst.«
»Kann ich nicht?«, fragte Cal und wollte ihr glauben.
»Nein«, bekräftigte Min. »Das heißt nicht, dass ich dich nicht manchmal anschreie, wenn du mich wütend machst. Dann brülle ich und knalle mit Türen. Aber wenn ich eine Tür zuknalle, dann stehe ich trotzdem nicht auf der anderen Seite. Ich gehöre für immer zu dir.«
Ihm blieb schier die Luft weg, und so presste er sein Gesicht an ihre Schulter. »Oh Gott, ich liebe dich.«
Min seufzte. »Das ist gut, ich muss dir nämlich noch etwas sagen.«
Cal nickte, noch immer wie benebelt.
Min schluckte. »Die Sache ist die. Ich werde breit. Die Hüften, die Oberschenkel …«
»Nicht vor halb zehn Uhr«, rief Cal und versuchte, sich das verlockende Bild nicht vorzustellen.
»… die Taille«, fuhr Min fort und brach dann ab. »Was? Halb zehn Uhr? Wahrscheinlich nicht, bevor ich in den Vierzigern bin. So lange kann ich es hoffentlich noch verhindern, aber danach …«
»Was?«, fragte Cal.
»Später werde ich fett«, erklärte Min, und er blinzelte verwirrt. »Äh, werde ich dicker.« Sie blickte ihn stirnrunzelnd an. »Was dachtest du denn, was ich meine?«
»Also, weißt du«, begann er lachend. »Wenn du halb nackt auf meinem Schoß sitzt und mir sagst, dass du breit wirst …«
» Nein «, rief Min und versuchte, ihn fortzustoßen, aber er rollte sie beide herum, so dass sie üppig und erhitzt unter ihm zu liegen kam. »Das würde ich nie sagen«, verwahrte sie sich, blickte zu ihm auf und schlang die Arme um seinen Nacken. »Das wäre ja ordinär.«
»Mir hat es gefallen«, entgegnete Cal und küsste sie.
»Was ich dir sagen wollte«, japste Min, als sie nach einem leidenschaftlichen Kuss nach Luft rang, »ist, dass ich irgendwann eine von diesen molligen, alten Damen werde. Das steckt in meinen Genen. Wie bei Hefe. Ich werde aufgehen wie ein Kuchenteig.«
»Das passt mir ja ausgezeichnet«, erwiderte Cal. »Weil ich nämlich einer dieser knochigen, alten Männer werde, die mollige, alte Damen um die Couch jagen.«
»Ich meine es ernst «, protestierte Min, aber sie lächelte ihn zärtlich an.
»Ich auch«, versetzte Cal. »Glaubst du wirklich, dein Gewicht ist für mich wichtig? Teufel noch mal, Frau, du hast mich als Biest, als Wolf, als Teufel und als gemeiner Verführer bezeichnet.
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